Musik in Klinglers Wäldchen

Ein Konzert inmitten alter Bäume…

Jeder Oberneulander kennt wohl das kleine Waldstück im Hohenkampsweg – ein Kleinod mitten im Dorf. Ganz in der Nähe wohnt Familie Klingler und im Februar ergreifen Sylvia und Michael die Chance, das Gelände zu kaufen.
Seitdem haben Hühner und Bienenvölker dort ihr Zuhause und Jugendliche haben die Gelegenheit, sich unter freiem Himmel musikalisch zu entfalten. Als Musiklehrerin ist Sylvia Klingler froh, ihren Schülern gerade in diesen Zeiten dieses Ausweichquartier bieten zu können.
Und dann kommt der Oberneulander Familie eine wunderbare Idee: ein Konzert im Wald! Anfang August ist es so weit: Drei Musiker finden sich bei sommerlichem Wetter unter hohen Buchen ein. Alle sind Mitglieder des Kammerensembles Konsonanz. Dieses besteht aus Streichinstrumentalisten aus verschiedenen Kulturkreisen, die gemeinsam die Klangwelten aller Stilepochen bereisen.
Das zahlreiche Publikum sitzt auf mitgebrachten Stühlen und Hockern oder auf Baumstämmen verteilt im Wald und ist begeistert von der traumhaften Atmosphäre. Es ist genug Platz, alle Hygienevorschriften werden eingehalten. Eintritt muss niemand bezahlen. Allerdings freuen sich die Künstler über Spenden.
Heute geht es um Werke der Romantik. Zu Beginn spielen Karoline Ott, David Cisternas (beide Geige) und Francisco Fernández (Bratsche) ein Trio von Sergei Tanejew, gefolgt von einem Terzett von Robert Fuchs und zum Schluss ein Terzett von Antonín Dvorák. Nach viel Beifall und großer Anerkennung folgt als Zugabe noch ein Tango.
Was für eine Kulisse!
Die alten Buchen mit ihrem Blätterdach wirken wie ein hoher Saal und erzeugen eine großartige Akustik.
Nach diesem wundervollen Konzert mischen sich die Musiker zu zwanglosen Gesprächen unter die Zuhörer.
Man merkt den Künstlern an, wie froh sie über die Gelegenheit sind, vor Publikum zu spielen. Der direkte Kontakt und das Erleben der Reaktionen ist ebenso wichtig wie die künstlerische Darbietung!
Es bleibt zu hoffen, dass dies der Auftakt zu noch weiteren Konzerten in Klinglers Wäldchen ist.

Text: Birte Baraczewski, Fotos: Sylvia Klingler