Lautlos & faszinierend

Eulen und wie ihnen geholfen werden kann

Seit Jahrtausenden ist der Mensch von ihnen fasziniert – Eulen. Ihre (bei fast allen Arten) nächtliche Jagd, ihre Lautlosigkeit im Anflug dank von der Evolution genial konstruierter Flügel und Federn, ihre Wehrhaftigkeit, ihr unglaubliches Hörvermögen, überhaupt, ihre Sinne – sie halten Menschen ehrfurchtsvoll in Atem und lassen ihnen einen Begriff zuwachsen: Weisheit.

Die häufigste Eulenart hierzulande ist der Waldkauz. Er hat ein besonders breites Nahrungsspektrum: Auf seinem Speisezettel stehen vor allem Kleinsäuger wie Mäuse, aber auch kleine und mittlere Vögel, Insekten, Würmer und Amphibien. Er ist ein Höhlenbrüter, der gern in ausreichend großen Baumhöhlen brütet und, wenn diese nicht vorhanden sind, mitunter sogar auf Gebäudenischen ausweicht. Deshalb kann dem Waldkauz auch mit einem – großvolumigen – Nistkasten geholfen werden, der entweder aus Holz selbst gebaut oder, hergestellt aus dem bewährten, witterungsbeständigen Material Holzbeton, im Fachhandel erworben werden kann. Es sollte dabei aber beachtet werden, dass er im Hinblick auf die Verteidigung seines Reviers äußerst „kiebig“ werden kann und durchaus auch Angriffe unter Einsatz seiner scharfen Krallen möglich sind! Daher sollten solche Waldkauzkästen nie in der Nähe von Bereichen angebracht werden, denen Menschen nahekommen könnten.
Ebenfalls in Gärten anzutreffen ist die für die meisten Menschen besonders dem „Eulenklischee“ entsprechende Waldohreule – ihre Ohren ähnelnden Federbüschel tragen dazu bei. Waldohreulen brüten gern in alten Nestern von Krähen oder Eichelhähern. Daher können für die Waldohreule auch Brutkörbe angebracht werden, die es im Fachhandel gibt. Im Winter schließen sich oft zahlreiche Waldohreulen zu Schlafgesellschaften zusammen, nicht selten ist es auch eine größere Anzahl von Eulen, die dann mitunter sogar in innenstädtischen Gärten zu finden sind.
Eine Eulenart, die sich dem Menschen angeschlossen hat und bereits bis an die Ortsränder vorgerückt ist, ist die Schleiereule: Diese große Eule mit ihren gut 90 Zentimeter Flügelspannweite liebt Nischen in Kirchen, Scheunen, Türmen und Hallen – vor allem dann, wenn sich darin auch ein großvolumiger Spezial-Nistkasten befindet! Sie profitiert stark von mäusereichen Jahren. Gerade in den letzten beiden Jahren, die durch lange Trockenheit gekennzeichnet waren, konnten sich die Bestände der Schleiereule allenthalben gut erholen. Feldmäuse, Spitzmäuse und andere Kleinsäuger stehen auf ihrem Speiseplan.

Text: NABU Niedersachsen, Foto: NABU/Peter Kühn