Frische, Glamour, Natürlichkeit

Experten verraten die neuesten Deko-Trends

Deko ist etwas Wunderbares: Mit Deko können wir es uns zu Hause immer richtig gemütlich machen und mit Deko können wir unserem Zuhause ganz einfach einen neuen Look geben. Aber welche Trends sind in diesem Jahr überhaupt angesagt? Wir haben uns mit drei Experten getroffen und nachgefragt.

Trend 1
Classic Blue und Pastell

Classic Blue ist die Farbe des Jahres (siehe auch Oberneuland Magazin 2-2020). Mit seiner schlichten und zeitlosen Eleganz überzeugte der Farbton die Jury des amerikanischen Pantone-Instituts. Die Wirkung der neuen Trendfarbe ist dabei geradezu grenzenlos: Denn Classic Blue beruhigt uns, verankert uns im Hier und Jetzt und ruft uns auf, neue und klarere Gedanken zu fassen. „Auf der Maison et Objet in Paris haben wir ganz klar gesehen, dass Classic Blue in diesem Frühjahr und Sommer eine der ganz wichtigen Farben im Dekobereich sein wird“, sagt Anja Lühmann von SchönEck im Peterswerder. „Kissen, Stoffe, Vasen – bei fast jedem Händler war Classic Blue zu sehen. Die Farbe wirkt ja auch unglaublich frisch und lässt sich wunderbar mit vielen anderen Farben kombinieren.“ Nun begleiten uns erfahrungsgemäß immer die Farben durchs neue Jahr, die eine Trendfarbe untermauern. So bleiben auch die zarten Pastell-Töne, die wir bereits aus dem vergangenen Sommer kennen, weiterhin Trend. Die luftigen Farbtöne, auch Eis- creme-Farben genannt, zeichnen sich durch ihren hohen Weißanteil aus. Dadurch wirken sie pudrig, hell und leicht – und harmonieren untereinander genauso gut wie mit Weiß, Holz und Grau.

Trend 2
Gold und Glamour

Durch das Revival des Art déco, einer Stilrichtung, die ihre Blüte vor 100 Jahren in Frankreich hatte, avancieren Gold und Glamour zu einem der wichtigsten neuen Trends des Jahres. Charakteristisch sind hier die vielen Natur-motive – allen voran das berühmte Pfauenauge-Muster. Insgesamt sind die Formen jedoch eher grafisch und geometrisch stilisiert, als natürlich. Daneben darf es im Art déco opulent und ein wenig pompös sein. Neben Gold zeigt sich das besonders bei Samt, einem Material, das edel und mondän zugleich wirkt. Und auch wenn wir unsere Wohnwelten nicht ganz so pompös wie die Menschen in den Goldenen Zwanzigern des vorigen Jahrhunderts dekorieren werden, erzeugen einzelne Stücke des Gold- und Glamour-Looks gerade in Kombination mit formreduziertem nordischen Design spannende Kontraste.

Trend 3
Natürlich und handgefertigt

„Immer mehr Herstellern ist Nachhaltigkeit wichtig“, sagt Jasmin Meinks von Glücksmoment in Borgfeld. So stellen viele Manufakturen ihre Produkte aus natürlichen Materialien wie Holz, Wolle, Leinen her. Und sogar die Motive selbst spiegeln die Natur und das Landleben wider. So druckt die Hamburger Textilmanufaktur Frohstoff Libellen auf ihre Tischläufer, Hühner auf ihre Geschirrhandtücher und Bienen auf ihre Lavendelkissen. „Das sind Herzensstücke“, sagt Jasmin Meinks. Hersteller Räder kombiniert auf seinen gläsernen Fenster- und Wanddekorationen Poesie mit zarten floralen Mustern. Handgefertigte Keramiken waren schon bei unseren Großmüttern beliebt. Mit den Vasen, Wandtellern und Kerzenhaltern aus den bekannten deutschen Keramikmanufakturen Jasba, Ruscha Art und Scheurich dekorierten sie ihre Fensterbänke, Wände und Nierentischchen. Während diese Midcentury-Klassiker heute besonders amerikanische und asiatische Sammler schätzen, lieben wir die handgefertigten Keramiken aus den südlichen Ländern Europas – wie zum Beispiel die Teller und Tassen mit ihren leuchtenden Glasuren aus der portugiesischen Manufaktur Costa Nova. „Hier ist jedes Stück handgefertigt, jedes Stück anders – und das fühlt man auch, wenn man die schönen Stücke in die Hand nimmt“, sagt Anja Lühmann. „Die Keramiken verbreiten Urlaubsflair.“ Ihre Inspiration finden die Designs der Manufaktur übrigens in der Gastfreundschaft und Mentalität des Landes, in dem die Menschen ihre Mahlzeiten immer gemeinsam mit der Familie und Freunden einnehmen.

Text: Claudia Kuzaj , Foto: Lambert