Was kommt, was bleibt?

die Gartentrends 2021

Mit dem Begriff Trend ist das rund um den Garten so eine Sache: Eigentlich ist der Garten selbst der Trend, „ein Megatrend sogar“, unterstreicht der Gartenexperte. „Die aktuelle Lage hat das noch einmal verstärkt, was wir schon seit Jahren erleben: Die Menschen lieben ihre Gärten, wollen sie immer mehr zu einem Raum mit hoher Aufenthaltsqualität machen, um möglichst viel Zeit in ihnen verbringen zu können.“

Trend 1

Urlaub und Baden im eigenen Garten
Tatsächlich ein absolutes Boomthema. Wer Platz hat, macht aus seinem Garten einen Badegarten. Ein Grund sind die immer wärmeren und längeren Sommer der letzten Jahre. „Viele entdecken gerade ihren Garten noch einmal ganz neu“, hat Andreas Leucht die Erfahrung gemacht, „und merken, dass man sich in ihm wunderbar erholen und zur Ruhe kommen kann – ähnlich wie im Urlaub.
Deshalb steigt der Wunsch, den Garten à la Urlaubsort zu gestalten, und da gehört eine Badegelegenheit mit dazu.“ Einfacher wird der Poolbau dank neuer hochwertiger Fertigbecken, die sich optisch und in der Größe nicht von gemauerten und mit Folie ausgekleideten Anlagen unterscheiden, aber deutlich kürzere Bauzeiten haben. „So kommt man schneller in den Genuss seines Pools“, fasst Leucht zusammen.

Trend 2

Smarter gärtnern
Bei aller wiederentdeckten Liebe zur Natur zieht doch auch vermehrt Technik in den Garten ein. Roboter übernehmen die Reinigung des Pools, und das Rasenmähen, Beleuchtung, Markisen und Poolabdeckungen lassen sich per App und über Sensoren steuern, das Gießen übernimmt eine automatische Bewässerungsanlage.
Das passt dazu, dass Gartenbesitzer sich ihre grünen Refugien vor allem pflegeleicht wünschen, was aber nicht heißt, dass sie gar nicht selbst Hand anlegen wollen. Gartenarbeit gilt als durchaus entspannend und bereichernd.

Trend 3

Draußen leben
Mit den vielen Sonnenstunden der letzten Sommer und der vermehrten Arbeit zu Hause hat sich allein schon die Zeit deutlich verlängert, in der man sich im Garten aufhalten kann. Und wer viel im Garten ist, möchte sich dort auch häuslich einrichten: Gemütliche und schöne Möbel in allen Varianten sind gefragt, aber auch die Möglichkeit, so viele Lebensbereiche wie möglich nach draußen zu verlagern.
Es wird im Garten gekocht – Stichwort Außenküche –, Sport getrieben und gearbeitet. Yoga im Grünen ist deutlich anregender als auf dem Wohnzimmerboden, und an einem Schattenplatz mit gutem WLAN wird aus dem Home- ein Gardenoffice. Manch ein Hersteller bietet sogar schon entsprechend ausgestattete Gartenhäuser als heimische Büroräume an.
Noch einmal ausweiten lässt sich die Gartennutzung mit einer Außensauna – auch sie ein aktueller Trend. Sie lockt auch abends und ganz besonders bei eisigen Temperaturen in den Garten und macht ihn endgültig zum Ganzjahreswohlfühlort.

Trend 4

Mehr Natur erleben
„Der Garten wird wieder mehr wertgeschätzt als ein Ort, an dem man Natur erleben kann“, so Gartengestalter Andreas Leucht. Das schlägt sich zum Beispiel in dem Wunsch nach einer insektenfreundlichen Pflanzenauswahl nieder. Und auch Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten haben eine wachsende Fangemeinde.
„Die Nutzgärten von heute haben allerdings nichts mehr mit denen von früher zu tun“, erklärt der Gartenprofi. „Die meisten Gartenbesitzer haben heute weder den Platz noch die Zeit für einen wirklichen Selbstversorgergarten.“ Vielmehr geht es darum, hier ein wenig zu naschen und dort eine Kleinigkeit zu ernten. „Dafür sind Hochbeete ideal. Sie sind die überschaubare, leicht zu pflegende Nutzgartenvariante mit Platz für eine kleine eigene Ernte.“

Trend 5

Auf den Klimawandel reagieren
Der Klimawandel ist Realität und hat auch Auswirkungen auf den Garten: Die Sommer werden heißer, die Regenfälle weniger, aber heftiger. Darauf lässt sich die Bepflanzung des Gartens ausrichten. Arten und Sorten, die gut mit Wetterextremen zurechtkommen, lösen empfindlichere Vertreter ab. „Da die Gegebenheiten von Region zu Region teils sehr unterschiedlich sind, ist es wichtig, Pflanzkonzepte passgenau auf lokale Bedingungen zuzuschneiden“, empfiehlt Andreas Leucht. Auch der Sinn für Nachhaltigkeit rund um den eigenen Garten wächst.

www.leucht-gaerten.de, Foto: Gärtner von Eden