Der Lür-Kropp- Hof

Streifzug durch Oberneulander Parks

Zweifellos ist das die meistbesuchte Parkanlage in Oberneuland. Die letzte Besitzerin des Hofes, Meta Rödiger, vermachte 1970 Haus, Hof und Gelände per Testament der Gemeinde Oberneuland und damit der Stadt Bremen mit der Auflage, „den elterlichen Hof zum Wohle der Allgemeinheit zu verwenden, insbesondere gemeinnützigen Interessen und den Bedürfnissen der Einwohner des Ortsamtsbezirks Oberneuland zugute kommen zu lassen“.

Das Anwesen solle zu Ehren ihres verstorbenen Mannes den Namen Lür-Kropp-Hof erhalten. Um die Stadt Bremen quasi zu entlasten und das Gelände ausschließlich Oberneuland zukommen zu lassen, wurden 1995 der Förderverein und 2006 die Stiftung Lür-Kropp-Hof gegründet.
Herz der Parkanlage ist das ehemalige Wohnhaus mit dem Flett und dem daran anschließenden ehemaligen Schafstall. Ein beliebter Ort, der selbst heute noch das Flair vergangener Zeit ausstrahlt. Zahlreiche Konzerte, Lesungen, Kabaretts, Vorträge, Ausstellungen, Versammlungen haben die Menschen bereits hier erlebt.
Unterhalt und Pflege der Gebäude und des Parks obliegen dem Förderverein bzw. der Stiftung. Der Förderverein baute 2001 im Park das „Meta-Rödiger-Hochtiedshuus“. Einer der beliebtesten Orte in Bremen, um den Bund fürs Leben zu besiegeln. Nicht weit davon steht ein Pavillon, der Artur Schnitger, dem ehemaligen Honorarkonsul von Peru, einem verdienstvollen und beliebten Oberneulander, gewidmet ist. Unter normalen Umständen sieht man sich mit Nachbarn und Freunden draußen im Freien beim Weihnachtsmarkt, beim Maimarkt und zum Jazz-Frühschoppen.
Geht man von der Pforte zum Hof nach links an gepflegten alten Geräten vorbei in Richtung zum Hochtiedshuus, sollte man rechter Hand ruhig einen Blick auf die kleine Gruppe bunter Schweinchen werfen. Menschen aus der Justizvollzugsanstalt haben sie aus Keramik angefertigt. Das gilt auch für die Tafel ganz vorn an der Einfahrt zum Hof. Die Stiftung arbeitet mit der Aktion „Mauern öffnen“ der JVA zusammen. Soziales Engagement für benachteiligte Menschen ist ein wichtiger Aspekt in der Arbeit des Lür-Kropp-Hofs. Ein paar Schritte weiter schließt sich der gepflegte Bauerngarten neben dem Wohnhaus an. Bänke laden zum Verweilen ein, um in Ruhe Blumen, Blüten, Insekten und Bienen bei ihrem Werk zu betrachten.
Apropos Bienen! Wendet man sich an der Pforte nach rechts, ist das Hinweisschild zum Lehrbienenstand unübersehbar. Sozusagen der zweite Hotspot im Gelände des Parks. Folgt man dem Weg durch den alten sehenswerten Baumbestand, ist man mit wenigen Schritten bei der Anlage des Bremer Imkervereins von 1875. Ein wichtiger Treffpunkt nicht nur für die Imker aus Nah und Fern, sondern auch als anerkannter außerschulischer Lernort. Bremens Imker treffen sich hier regelmäßig. Der Lehrbienenstand ist jederzeit für jedermann geöffnet. Wenn die Imker anwesend sind, ist es auch möglich, das kleine Museum und die anderen Gebäude zu betreten. Wer achtsam ist, braucht vor den fleißig umher fliegenden Bienen keine Angst zu haben. Für die ganz Lütten stehen noch vor dem Eingang überdimensionale Insekten als Wippfiguren bereit.
Zwischen dem Hochtiedshuus und dem Lehrbienenstand geht das Gelände nach hinten ins Freie weiter. Hier errichtet der Lür-Kropp-Hof eine Streuobstwiese. Der kleine Teich nebenan ist oftmals Ziel von Grundschulklassen zum Erkunden von Lebewesen im und am Gewässer. Da beginnt auch der Meta-Rödiger-Wanderweg, auf dem man immer geradeaus bis zum Wohn- und Büropark weiter spazieren kann. Ist man hier im Frühjahr unterwegs, sollte man sich auf der Franz-Schütte-Allee nebenan die 1 Millionen Krokusse für Oberneuland – made by Oberneuland Magazin nicht entgehen lassen.

Text und Fotos: Eberhard Matzke