Tempo 30 hat Vorrang?

Oberneulander Landstraße

Sie ist eine der ältesten Straßenverbindungen, die Oberneulander Landstraße. Einst war sie gut, um mit Pferd und Wagen durchs Dorf zu fahren. Im Prinzip hat sich daran nicht allzu viel verändert, besonders in der Breite. Nur, dass sich der Verkehr heutzutage ganz anders darstellt.

Als Straße in einer geschlossenen Ortschaft dürfte man mit 50 km/h hier fahren. Schon allein wegen des Straßenzustands ist das nur bedingt möglich. Hinzu kommen Busse und Lkws, die man bei Gegenverkehr nicht überholen kann. Linienbusse müssen dabei öfters auf den Fußweg ausweichen. Hinzu kommen außerdem Radfahrende, hinter denen man warten muss, falls auch sie mit dem gebotenen Abstand von 1,50 Metern nicht überholt werden können. Zwei Kitas, zwei Schulen und ein Seniorenheim, so Tamina Kreyenhop, die Beiratssprecherin, sind Anlieger. Und: „Die Straße wurde nie für eine Nutzung durch den Schwerverkehr angelegt.“ Sie soll für alle Menschen da sein, nicht nur für den Verkehr.
Es wird allerhöchste Zeit, die Fahrgeschwindigkeit auf der Oberneulander Landstraße in ganzer Länge auf 30 km/h zu reduzieren. Immer öfter kritisieren Bürgerinnen und Bürger die steigenden Gefahren und die Lärmbelästigung. Selbst Mitarbeiter des ASV (Amt für Straßen und Verkehr) sind dieser Meinung. Der Beirat fordert einhellig von der zuständigen Senatorin zum wiederholten Mal eine Tempo-30-Strecke als Akutmaßnahme. Die auf Tempo 50 ausgelegte Taktung des Öffentlichen Nahverkehrs sei sofort auszusetzen, „da die Straße durch den ÖPV aufgrund des Straßenzustands zum größten Teil sowieso nicht mehr mit dieser Geschwindigkeit befahrbar ist.“ Ein Beispiel dafür, wie es geht, sei neben dem Achterdiek auch die Kopernikusstraße in Horn-Lehe. Dort fährt der Bus ebenfalls nur 30 km/h.
Neben dieser vordringlichen und schnell zu bewerkstelligenden Forderung gehen die Wünsche des Beirats zur Oberneulander Landstraße jedoch deutlich weiter. Bereits im Februar meldete er sich bei der Planung für die Haushaltsmittel 2022/2023 zu Wort. Mit einem neuen Antrag erinnerte er jetzt daran: Es ist notwendig, die Straße und ihre Nebenanlagen grundlegend zu sanieren. Der Beirat fordert, die nötigen Haushaltsmittel dafür bereitzustellen. Als Vorbereitung seien drei Schritte und Umsetzungen nötig:
• Eine Bestandsüberprüfung der Grundstücksstreifen entlang der Nebenanlagen, die durch Vorkaufsrecht in städtisches Eigentum übergegangen sind.
• Ein aktives Ankaufen fehlender Grundstücksstreifen, auf denen ein grundsätzliches Vorverkaufsrecht liegt, um Lückenschlüsse als Voraussetzung für den abschnittsweisen Ausbau der Nebenanlagen zu realisieren.
• Eine Überprüfung des Straßenzustands und eine Priorisierungsliste zur Planung der abschnittsweisen grundlegenden Sanierung, wie z.B. der besonders belastete Bereich zwischen Eekenhöge und Oberneulander Landstraße 113 (Höhe Restaurant Sergio). EM