Befürwortet, aber nicht genehmigt

Kreisverkehr im Wohnpark

In vielen Gesprächen und Ortsterminen wurde zugegeben, dass der Kreisel nicht den aktuellen Anforderungen entspricht und dass man hier etwas tun muss, erklärt Ortsamtsleiter Matthias Kook.
Die Rede ist von dem Kreisverkehr im ehemaligen Büropark an der Ludwig-Sütterlin-/Kaspar-Faber-Straße. Zu Zeiten des reinen Gewerbegebietes hätte der wohl den Anforderungen genügt. Nun ist aber mangels Büroansiedlungen daraus längst ein Mischgebiet, ein Wohnpark geworden. Mit vielen jungen Familien, Kindern und Senioren. Bis zu 600 Menschen wohnen demnächst hier, die meisten sind schon da. Fußgänger und Radfahrer müssen die Straße benutzen, es gibt keine Wege für sie durch den Kreisel. Seit der Öffnung zum Achterdiek ist aus der Louis-Leitz-Straße eine Durchgangsstraße geworden. Die Busse der Linie 31 wenden hier zu Rückfahrt nach Borgfeld (So lange sie nicht weiter bis zur Neuen Vahr fahren werden – ein lange gehegter Wunsch des Beirates, den die Behörden bis jetzt nicht zulassen.).
Im Juni letzten Jahres forderte der Beirat die Verkehrssenatorin auf, die Mittel für einen Umbau des Kreisels zum gleichberechtigten Miteinander aller Verkehrsteilnehmer bereitzustellen. Kindergarten, Nahversorgung, Einzelhandel und Gastronomie werden direkt am Kreisel ansässig sein. Den Kindergarten der AWO gibt es bereits, ein Supermarkt ist am Entstehen. Das Amt für Straßen und Verkehr leitete den Beiratsbeschluss an die Fachabteilung der Senatorin mit dem Hinweis weiter, der Beschluss sei berechtigt und seine Ausführung notwendig. Jetzt im September kam die Nachricht, trotz der Befürwortung durch das ASV seien in der Haushaltsaufstellung 2022/23 aufgrund der Haushaltssituation für dieses Projekt keine Mittel und Kapazitäten vorgesehen.
Matthias Kook ist mit diesem Bescheid mehr als unzufrieden, und Simon Zeimke als Sprecher des Verkehrsausschusses empört sich: „Insbesondere für Kinder auf dem Schulweg oder dem Weg zum Kindergarten ist die Situation hier gefährlich.“ Bereits seit 2014 sei klar gewesen, dass der Großteil des Gebiets eine Wohnbebauung mit jungen Familien sein wird. Die Einwohner selbst wiesen bei einer Versammlung auf die Probleme mit dem Kreisel und mit der Verkehrssituation hin. Insgesamt stört den 38-jährigen Kommunalpolitiker, dass keine produktive Zusammenarbeit mit dem Verkehrsressort möglich ist. So gebe es für die gleichen Themen oft andere Ansprechpartner, deren Vertreter würden erst kurzfristig über Termine informiert und seien daher nicht zu Auskünften fähig.
Wie hatte sich noch Claas Rohmeyer geäußert, als er kürzlich mit dem Petitionsausschuss nebenan am Achterdiek war: „Oberneuland wird systematisch vernachlässigt!“ EM