Jetzt wird’s behaglich

Holz, Licht & Natur: So holen wir uns Gemütlichkeit ins Haus

Wenn es draußen winterlich wird, dann schätzen wir sie ganz besonders – Gemütlichkeit, die uns mit Wärme und Wohlbehagen umfängt. Denn wenn wir es uns so richtig gemütlich machen, dann lässt sich der Winter auch ganz entspannt genießen.

Gemütliche Wohnideen machen unseren Alltag aber nicht allein in der kalten Jahreszeit angenehmer. Gemütlichkeit ist das ganze Jahr gefragt. Im Winter aber beschäftigen wir uns gern besonders intensiv mit dem Thema. Während das Kaminfeuer prasselt und auf dem Tisch der dampfende Becher mit heißer Schokolade bereitsteht … Das OBERNEULAND MAGAZIN präsentiert die gemütlichsten Wohnideen.

Natürliche Materialien schaffen eine gemütliche Atmosphäre

Für Gemütlichkeit sorgen zuweilen einzelne, sorgsam in Szene gesetzte Elemente: Omas guter alter Holz-Schaukelstuhl. Das Decken- und Kissen-Ensemble aus Leinen und Baumwolle. Der vom Tischler gefertigte Holztisch. Umgeben wir uns mit Naturmaterialien, dann wirkt das auf die Sinne. Ganz vorn und überall dabei: Holz. Natürlich! Denn Holz sieht schön aus, es duftet und es verbessert das Raumklima. Parkettböden aus Holz zum Beispiel verfügen über feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften, die das Raumklima deutlich verbessern. Auch Holzmöbel beeinflussen das Raumklima – vom Regal bis zum Bett. Von Ahorn bis Zeder: Holz hebt unsere Stimmung, es lässt uns Gemütlichkeit sinnlich erleben. Die Maserung, die Verarbeitung, der Kontrast von naturbelassenen und bearbeiteten Flächen – Holz zeigt Charakter. Und es steht geradezu sinnbildlich für unsere Vorstellung von Gemütlichkeit. Romantische Dachbalken sind nur ein Beispiel dafür. Raumprägende Bodenbeläge sind ein Weiteres. Vom Fußboden bis zum Dach: Holz strahlt überall Wärme aus. Und was wäre gemütlicher als Wärme? Wir berühren Holz gerne und wir sitzen gern gemeinsam – mit der Familie, mit Freunden – am großen Holztisch: eine geradezu klassische Vorstellung von Gemütlichkeit.

Hygge, der Wohn- und Lifestyle-Trend aus Dänemark

Wohlbefinden, Ruhe und Geborgenheit spielen die Hauptrollen beim hyggeligen Einrichtungsstil unserer dänischen Nachbarn. Entsprechend unaufgeregt geht es dabei zu: Helle Wandfarben geben den Räumen Leichtigkeit und Frische, als Akzent kommen Pastelltöne hinzu – oder auch mal kräftiger leuchtende Farben. Helle Dielen und Holzmöbel nehmen das Thema der gemütlichen Leichtigkeit auf. Bei den Möbeln werden Eiche und Esche, Birke und Kiefer locker miteinander kombiniert, es muss nicht nur eine Holzart sein. Auch gewebte Teppiche und geschickt indirekte Beleuchtung verleihen Räumen eine hyggelige Atmosphäre. Bei Möbeln wie Accessoires kommen skandinavische Marken und Label wie Hay, Muuto und Iittala zum Einsatz.
Wärmende Decken, weiche Felle und Kuschelkissen runden den gemütlichen Hygge-Stil ab – doch Vorsicht: Es sollten nicht zu viele Decken und Kissen sein, damit Möbel und Raum nicht überladen werden, damit der Eindruck von Leichtigkeit und Frische erhalten bleibt. Überhaupt gilt es, die Räume nicht zu sehr zu füllen. Sonst kann sich die Hygge-Atmosphäre nämlich nicht wirklich entfalten.

Pflanzen geben Räumen Gemütlichkeit

Als Raumteiler, als strukturgebendes Element, als Hingucker: Pflanzen spielen viele Rollen im Spiel der Gemütlichkeit. Im Sommer sind sie die grüne Verbindung nach draußen, in die Gartenwelt, im Winter verleihen sie unseren Räumen Frische und Natürlichkeit. Und sie lassen uns zuweilen an wärmere Tage denken … Und längst haben sie ihren Platz nicht mehr nur vor dem Fenster. Als Top-Tipp gelten Hängetöpfe, die Pflanzen eine besondere Bühne im Raum bereiten, ohne sich aber zu sehr in den Vordergrund zu spielen. Dann wäre es ja auch nicht mehr gemütlich! Apropos: Auch Grün wirkt sich positiv auf das Raumklima aus – und trägt auf diese Weise ebenfalls sehr zu einer gemütlichen Atmosphäre bei. Denn Zimmerpflanzen arbeiten praktisch wie natürliche Luftbefeuchter – besonders wichtig und wohltuend ist das im Winter mit seiner trockenen Heizungsluft.
Im Gegensatz zu technischen Befeuchtungsgeräten geben die grünen Luftbefeuchter übrigens stets keimfreien Wasserdampf ab. Und das in großer Menge. Durchschnittlich mehr als 90 Prozent des Gießwassers gelangt in die Raumluft. Und dieser Prozess lässt uns gerade im Winter so richtig schön durchatmen – gesund und gemütlich!

Licht setzt Räume gemütlich in Szene

Das Geheimnis lautet: indirekte Beleuchtung. Das Licht kommt nicht mehr einfach oben von der Decke, es fließt an Wänden und hinter Möbeln, es lässt sich in Stärke und Helligkeit regulieren – gern auch mit smarten Systemen, mit denen wir steuern können, welches Licht und welche Lichtstimmung wir gerade brauchen.
Der Hersteller Philips hat mit Hue ein smartes System auf den Markt gebracht, das einfach zu bedienen ist und immer für die richtige Beleuchtung sorgen kann – zu jeder Tageszeit, zu jeder Aktivität, in jedem Raum. So gibt es dann auch die passenden Lichtstimmungen für die gemütlichen Zeiten des Tages und die gemütlichen Zonen des Hauses. Das Lichtsystem lässt sich mit Bluetooth oder – moderner – mit der Hue Bridge steuern.
Eine wichtige Rolle für eine gemütliche Beleuchtung spielen aber auch die kleinen Akzente auf Regalen und Tischen, Sideboards und Beistelltischchen. Klassiker gehen immer – gesteuert mit Zündholz statt App: Gerade in der dunklen Jahreszeit tut uns wärmender Kerzenschein so gut! Und es muss gar nicht der große Silber-Kandelaber sein. Eine Reihe kleiner Teelichter kann – geschickt platziert – einen Raum quasi im Handumdrehen in wunderbar warmes Licht tauchen. Ebenfalls im Trend: Flaschenlichter, Lichterketten in Flaschen und Gläsern. Sie lassen sich als Eyecatcher zum Beispiel auf der Fensterbank effekt- und wirkungsvoll inszenieren.

Trendige Wand-Deko mit Persönlichkeit

Wir leben im Zeitalter der Digitalfotografie, die Bilder zuweilen zu flüchtigen Erscheinungen macht – klick und weg. Das ist ungemütlich! Umso stärker aber ist die Wirkung, die Ausstrahlung eines Papierabzugs. Das gilt erst recht, wenn die Fotografie gerahmt ist.
Die liebsten Menschen und die schönsten Situationen im Rahmen an der Wand – das ist nicht nur ein Statement gegen die Vergänglichkeit des Digitalen, das ist vor allen Dingen auch ein Beitrag zu Entschleunigung und Gemütlichkeit. Wir bringen den abgebildeten Personen Wertschätzung entgegen – und wir lassen die Aura der Bilder auf uns wirken. All dies strahlt gewissermaßen in den Raum hinein. Und es sieht einfach gut aus! Vor allem, wenn die Fotos in schönen, hyggeligen Holzrahmen stecken. Oder nostalgieversunken von Rahmen mit sanft geschwungenen Metall-Ornamenten und Perlmutt-Glanzpunkten elegant umfasst werden.
Ohnehin trägt Dekoration entscheidend zur Gemütlichkeit bei – wenn man es denn nicht übertreibt. Dass Deko Gemütlichkeit schafft, braucht man gerade im Winter aber niemandem zu erzählen – es hat doch jeder ein Herz für schönen, gemütlichen Weihnachtsschmuck…

Text: Claudia Kuzaj, Foto: Signify GmbH