Licht für Haus & Garten

So schön wie die untergehende Sonne

Nun ist er bald wieder da: der Sommer mit seinen langen Abenden und lauschigen Nächten. Nun leben, lachen und genießen wir wieder im Freien. Nun zieht alles, was unser Leben drinnen wohnlich macht, nach draußen: Sofa und Sessel, Kissen und Küche. „Und auch bei den Leuchten ist die Idee vom Garten als grünem Wohnzimmer angekommen“, sagt Andreas Leucht vom Garten- und andschaftsbauunternehmen Leucht Gärten aus Stuhr-Seckenhausen. Zusammen mit seinem Partner Torsten Koplin verrät er uns, welche Modelle Trend sind und wie sich Gärten heute mit Licht inszenieren lassen. Im Interview erklärt Bert Schweer, Geschäftsführer von Lichtgerichte am Wall, warum Licht am Haus heute nicht nur Sicherheit gibt, sondern auch so schön wie Sonnenlicht sein kann.

„Für den Garten gibt es heute viele Modelle, die aussehen wie fürs Wohnzimmer gemacht, Steh- oder auch Tisch- und Hängeleuchten“, weiß Gartenexperte Leucht. Manche Modelle kombinieren das auch mit einer Wärmequelle, sodass sich abends – und das bis in den Herbst hinein – das Leben in der Natur länger genießen lässt. „Auf der technischen Seite ist die LED längst im Garten angekommen, mittlerweile mit warmweißem Licht“, sagt Koplin. Hier lassen sich auch die Farben wechseln und wir können den Pool abends in blaues, grünes oder rotes Licht tauchen. „Bei der Beleuchtung werden smarte Technologien, also intelligente mobile Steuerungen, immer wichtiger“, so Koplin. Mit Zeitschaltungen – gekoppelt mit Dämmerungssensoren – und Funkfernsteuerungen lässt sich die Lichtstimmung im Garten immer wieder neu inszenieren: per Knopfdruck von der romantischen Beleuchtung für den Abend zu zweit bis zur Festbeleuchtung für die Gartenparty.

Und wie geht man nun vor, wenn man die Beleuchtung für den Garten plant? „Idealerweise erfolgt die Lichtplanung im Zuge einer Gesamtgartenplanung“, erklärt Koplin. Denn dann kann man baulich alles aus einem Guss umsetzen. „Aber auch in einen bestehenden Garten lässt sich eine neue Beleuchtung gut integrieren. In gut eingewachsenen Gärten haben wir den Vorteil, dass etwa Gehölze, die anzuleuchten sich lohnt, schon ihre Endgröße erreicht haben und man die Beleuchtung genau auf sie abstimmen kann.“
Sprechen Gartenprofis wie Leucht und Koplin von Gartenbeleuchtung, dann sprechen sie gerne von der sogenannten Effektbeleuchtung. Das ist die indirekte Beleuchtung, die nicht blenden darf und deren warmes und weiches Licht die Konturen im Garten, wie die eines schön gewachsenen Baumes, eines Quellsteins oder einer Skulptur, besonders sanft nachzeichnet.

Wichtig dabei ist es, die Leuchten so anzubringen, dass sie das Dahinter- liegende erhellen und man nicht vor eine Lichtwand schaut, hinter der der Rest des Gartens versinkt. So lässt sich die Raumwirkung des Gartens hervorheben, so wirken kleinere Gärten größer. Genau wie bei der Beleuchtung drinnen, so ist auch draußen weniger oft mehr – etwa, wenn man einen einzelnen Strauch mit einem am Boden angebrachten Strahler illuminiert. Auf das Auge besonders faszinierend wirkt bewegtes, beleuchtetes Wasser. „Wer beispielsweise einen Pool im Garten hat, kann mit Lichtquellen unter Wasser spektakuläre Effekte erzielen“, so Leucht. Generell lebt Beleuchtung von Kontrasten, dem Spiel aus Licht und Schatten. Orientiert man sich hierbei an der Natur, kann Licht genauso schön und genauso natürlich wie in der Natur selbst aussehen. So denken wir an die untergehende Sonne, wenn beispielsweise das Licht eines Strahlers einen Sprudelstein von der Seite beleuchtet. Verstellbare Spots eignen sich für Beete mit Gräsern und Stauden. Sie lassen sich der Jahreszeit beziehungsweise der Höhe der Pflanzen anpassen. „Wichtig ist, immer an den Winter mit zu denken. Denn eine Gartenbeleuchtung soll ja nicht nur brennen, wenn man sich im Garten aufhält. Sie kann gerade im Winter dem Garten ein wunderbares Flair verleihen, wenn man gemütlich im warmen Haus sitzt“, erklärt Koplin.

Text: Claudia Kuzaj, Foto: Gärtner von Eden