Zeitgenössische Kunst im alten Industriedenkmal
Ausstellung von Christa Bröker – Vom 3. bis zum 17. August
Zum zweiten Mal zeigt die Oberneulander Künstlerin Christa Bröker ihre Werke in den Räumen des „Lichthof Kunstfabrik“ in Burgdamm aus, in der im 19. Jahrhundert gebraut, dann Zigarren gerollt, Anfang des 20. Jahrhunderts Küchenmöbel und Werkzeugstiele aus Hickoryholz produziert wurden. Nach einem langen Dasein als Lagerraum wurde ein Teil des Burgdammer Fabrikgeländes Ort von zeitgenössischer Kunst und Kultur.
In den ehemaligen Fabrikräumen zeigte die Oberneulander Malerin und Bildhauerin, die seit mehr als 40 Jahren künstlerisch tätig ist, die allerneuesten Werke ihres künstlerischen Schaffens unter dem Titel „Gelebte Gefühle in Formen und Farben – Bilder und Skulpturen“. Die Räumlichkeiten mit ihren rohen Ziegelwänden und Gefachen sind wie gemacht für Christa Brökers informelle Kunst. Vor dem Hintergrund der noch die Arbeitsatmosphäre des 19. Jahrhunderts atmenden Wände zeigt die Oberneulander Künstlerin eine große Bandbreite ihrer Kunst. Die ausgestellten Bilder seien größtenteils so neu und „frisch“, dass sie fast noch feucht seien, sagte Bröker Anfang Juni mit einem Zwinkern im Auge.
Zwei Jahre lang bereitete sich die Künstlerin auf die Ausstellung in Burgdamm vor. Nachhaltig inspiriert wurde sie dabei von einer Reise nach Alaska und in die Antarktis. „Ich war überwältigt“, sagte sie. Licht, Atmosphäre und Farben hauten sie einfach um. Diese große Überwältigung und die nachhaltig wirkenden Natureindrücke verarbeitete sie in stark farbigen und zugleich durchscheinenden Bildern in einer von ihr entwickelten Technik. „Atmosphärische Bilder“ nennt die Künstlerin die Serie abstrakter, transluzenter Landschaften, die entstanden aus einer ganz eigenen Farbpalette und einer 50- bis 60-fachen Schichtung von Lasuren. Bei deren Betrachtung könne man die Seele baumeln lassen, sagte sie. Um dem Betrachter genügend Interpretationsspielraum zu lassen, verzichtet sie auf die Betitelung ihrer Werke. Auch für die Oberflächen ihrer strukturintensiven Materialbilder entwickelte die Malerin und Bildhauerin ganz eigene „Rezepturen“, die es ihr ermöglichen, Sprünge, Abplatzungen und Risse zu initiieren. Das Ergebnis ist an Rinden und Gesteinsformationen erinnernde Strukturen. Der Schwerpunkt der Ausstellung in der Galerie Lichthof Kunstfabrik liegt auf dem Bereich der Malerei.
Neben großformatigen Bildern zeigt die Künstlerin in der Ausstellung „Kleine Kostbarkeiten“, zu denen sie sowohl kleine Bronzen als auch kleinformatige Bilder zählte. In diesen kleinen Collagen verarbeitete sie künstlerisch Reste materieller Inspirationen, die ihr über den Weg laufen – wie Gussreste aus der Worpsweder Bronzegießerei Rieke. Manchmal sei es nur ein Hauch von Material, das sie zu ihren kleinen Kostbarkeiten inspiriere.
Vom 3. bis zum 17. August sind die Werke von Christa Bröker in der Ausstellung „Gelebte Gefühle in Formen und Farben – Bilder und Skulpturen“ im Lichthof Kunstfabrik, Stader Landstraße 64, 28719 Bremen zu sehen. Geöffnet ist Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr. SvD
Die Ausstellungseröffnung findet am 3. August 2024 um 15 Uhr mit musikalischer Begleitung von Thomas Klein statt.
Kleine Galerie Christa Bröker, Beim Kleinen Tagwerk 63, 28355 Bremen, Tel. 256172, www.christa-broeker.de