Krippen für die Kleinsten

Betreuungsangebote in Oberneuland & Borgfeld

Viele frisch gebackene Mütter und Väter sollen oder müssen ihr Kleinkind schon vor der Kitazeit tagsüber in gute Hände geben. Spätestens in der Elternzeit geht meist die Suche nach einer liebevollen Betreuung los. Wenn Oma und Opa nicht verfügbar sind und die Tagespflege nicht infrage kommt, können die Kleinen in einer Krippe ihre Zeit gemeinsam mit anderen Kindern unter drei Jahren verbringen. Glücklich, wer einen wohnortnahen Krippenplatz in einem der heimeligen, kindgerechten, naturnahen und viel Platz für Entfaltung bietenden Krippen in seinem Stadtteil ergattert.

Die Betreuung für die Kleinsten soll vor allem freundlich, zuverlässig und wohnortnah sein. In Oberneuland und Borgfeld gibt es verschiedene Angebote. So unterschiedlich Gebäude, Gelände, Angebote und Atmosphäre der Krippen auch sind, allen gemeinsam ist die Orientierung am Bremer Rahmenplan für Bildung und Erziehung und am gesetzlich vorgeschriebenen Betreuungsschlüssel, der die Anzahl der Erzieher und Erzieherinnen in einer Gruppe regelt.

Wer bekommt einen der raren Krippenplätze?
Bei der Onlinesuche nach einer Krippe landen Eltern schnell auf der Suchmaske von Kita Bremen. Auf ihrem Serviceportal erläutert die Bildungsbehörde der Freien Hansestadt: „Ein Kind, das 1 Jahr oder älter ist, hat bis zu seinem 3. Geburtstag Anspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in einer Kinder-Tagespflegestelle. Wenn beide Eltern ihr Kind nicht selbst betreuen können, können Kinder unter 1 Jahr bereits einen Anspruch auf frühkindliche Förderung haben. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn beide Eltern berufstätig sind.“
Der Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen ist der größte Träger in Bremen für Krippen und Kindergärten. Wer dort die kinderreichen Stadtteile Oberneuland und Borgfeld eingibt, erfährt aber leider per Knopfdruck: „Es liegen keine Einträge vor.“ Was die öffentliche Hand nicht leistet, übernehmen in Oberneuland und Borgfeld nichtstaatliche Einrichtungen. Wie in allen Stadtteilen steigt der Bedarf an Krippen und Kitaplätzen – und das Angebot wächst (zu) langsam mit.


Die Krippen in Oberneuland
Vier Einrichtungen mit insgesamt acht Krippengruppen können in Oberneuland bis zu 80 Kleinkinder aufnehmen. Der Bedarf steigt, beim Angebot ist noch Luft nach oben.

Evangelische Kita Oberneuland
Aus den extragroßen Fenstern des ausgefallenen, modernen Backsteinbaus direkt neben der Kirche können die Kleinen auf ihren Spielplatz gucken, zu dem mehrere Treppen direkt hinunterführen. In dem Backsteinneubau mit eigener Mensa und eigener Küche werden 30 Kinder unter 3 Jahren in drei Gruppen betreut. Christliche Werte bilden den Rahmen für das Miteinander. Der Betreiber, der Landesverband der Evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder in Bremen, ist der größte freie Träger für die Betreuung von Kindern in der Hansestadt.

Metas Kinnerhus
In der neuesten Einrichtung in Oberneuland verbringen 30 Kinder unter 3 Jahren in drei Gruppen einen Alltag in hellen, neuen Räumen oder auf dem Außengelände. Das 2021 bezogene Haus hat eine eigene Küche und eine moderne Bewegungshalle. Die zentral gelegene Einrichtung hat den Namen und den Standort der Oberneulanderin Meta Rödiger zu verdanken, der das Grundstück gehörte und die in ihrem Testament eine Einrichtung für Kinder verfügte.

Sternschnuppe e. V.
Einer von zwei Kindergärten des vor 30 Jahren gegründeten Vereins Sternschnuppe e. V. liegt gut erreichbar an der Oberneulander Heerstraße. Das gemütliche Haus beherbergt zwei Krabbelgruppen für Kinder ab eineinhalb Jahren. Die Besonderheit sind Betreuungszeiten an drei Tagen jeder Woche, wobei die Kinder in der Regel mittags abgeholt werden.

AWO KiTa Büropark Oberneuland
Die KiTa im Büropark, eine Einrichtung der AWO Kita gGmbH, hat einen schönen Backsteinneubau, der zwei Krippengruppen beherbergt. In der eigenen Küche wird täglich frisch gekocht. Der Wohlfahrtsverband hat in die Kita auch eine Dependance der Interdisziplinären Frühförderstelle integriert.
Zwei weitere Krippen in Planung

Elefanten Kinderkreis Oberneuland e. V.
Hier ist der Baufortschritt nicht mehr zu übersehen: Ab 2025 können sich Kinder und Eltern über den Anbau neben dem gemütlichen Haupthaus freuen. Auf dem idyllischen Gelände am Wäldchen hinter der Grundschule entsteht noch mehr Raum zur freien Entfaltung und Entwicklung, der dann auch Krippengruppen zur Verfügung steht.

Die sportbetonte Kita des BHC
Seit Jahren wird geplant, bald darf hoffentlich auch gebaut werden: Ab 2026 könnte Baubeginn sein für das neue Gebäude, in dem auch zwei Krippengruppen Platz finden sollen. Die Entwürfe sind fertig, der BHC steht in den Startlöchern. Unweit der Tennis- und Hockeyplätze kann der Schwerpunkt Bewegung & Motorik für Kinder ab dem ersten Lebensjahr das Betreuungsangebot in Oberneuland erweitern.

Die Krippen in Borgfeld
Mit der Entwicklung Borgfelds ist es fast wie mit einem Kind: Beides wächst und wächst, oft sogar in Schüben. Mit den nicht mehr ganz neuen Baugebieten Borgfeld-Ost und Borgfeld-West sind Tausende neue Bewohner in Einfamilien- und Reihenhäuser zugezogen, vornehmlich Familien mit Kindern. Am grünen Stadtrand lebt es sich einfach gut. Und die Familien haben meist zwei oder mehr Kinder. Borgfeld hat sieben Krippengruppen, die können den Bedarf aber kaum decken. Für die Kinder bis zum Vorschulalter hat Kita Bremen aber auch hier nicht eine einzige Betreuungseinrichtung in Betrieb genommen. Die Eltern weichen auf das vielfältige Angebot von Kirche und Vereinen aus.

Die Stiftchen der Borgfelder Murmel e. V.
Die Borgfelder Murmel betreut eine Kleinkindgruppe mit 10 Kindern von 1 bis 3 Jahren mitten im Neubaugebiet Borgfeld-West, aus dem die meisten Kinder kommen. Gegenüber vom Hauptgebäude und von der Grundschule am Borgfelder Saatland haben die Kinder ihre eigene kleine Außenstelle. Der Laubengang des Stiftungsdorfes verbindet die Stiftchen mit der Wohnanlage der Bremer Heimstiftung, in deren Gebäude sie beheimatet ist.

Die Krippe Fleetküken
Auch die Krippe Fleetküken folgt im Stiftungsdorf Borgfeld dem Motto „Jung trifft Alt“. Zwei Gruppen der Kita-Hanseatenkids können in Borgfeld West bis zu 19 Kleinkinder aufnehmen. Die Krippe gehört zum Familienbündnis e. V., das von der Bremer Heimstiftung und der Bremer Sparkasse ins Leben gerufen wurde, um die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit zu verbessern.

Borgfelder Butjer e. V.
Eine Krippengruppe mit 11 Kleinkindern spielt und lern zentral im Ortskern von Borgfeld. Die Kinder sind zusammen mit den Kitagruppen im Haus des Elternvereins in zweiter Reihe einer Geschäftszeile untergebracht. Zwischen den Häusern toben sie auf einem Außenbereich, der gut vom Treiben im Ortskern geschützt ist. Dieses Frühjahr feierte der Elternverein, dass ihm bereits seit 50 Jahren die liebevolle Betreuung der Kinder gelingt.

Das Krippenhaus der Ev. Kirche Borgfeld
Die Evangelische Kirchengemeinde in Borgfeld betreibt insgesamt vier Einrichtungen für die Betreuung und Bildung von Kindern. Im Krippenhaus prägt das Konzept der „Offenen Arbeit“ den Aufenthalt der bis zu 27 Kinder, die in drei Gruppen aufgenommen werden.
Christliche Werte sind der Rahmen für die Gemeinschaft in der Einrichtung. Eingebettet in das familiäre, grüne Kattrepel haben die Kleinkinder Ruhe und Platz, sich zu entfalten und zu Kitakindern heranzuwachsen.

Kinderhaus am Lehester Deich
Die Hans-Wendt-Stiftung hat ein großes Gelände, auf dem auch die Kinder- & Jugendfarm Platz gefunden hat, als nahe gelegenes Ausflugsziel mit Schafen und Hasen eine Institution in Borgfeld. Das Kinderhaus bietet drei Kleinkindgruppen. Die unter dreijährigen Kinder haben mit Spielgeräten, Farm und Wildnis viel Platz zur Entwicklung und Erholung. So hat es sich der Stifter gedacht, der Bremer Kaufmann Hermann Otto Wendt, von dessen früh verstorbenem Sohn die Stiftung ihren Namen hat.

Text und Foto: Frauke Blum