Oberneuland zeigt Gesicht für sichere Wege

Aktionstag der Initiative „Sichere Oberneulander Landstraße“
„Unser Ziel war es, Präsenz zu zeigen – nicht mit Protest, sondern mit offenen Ohren und konkretem Gesprächsangebot“, sagte Tamina Kreyenhop, Sprecherin des Beirates Oberneuland, und eine der Trägerinnen der Initiative „Sichere Oberneulander Landstraße“. Das Konzept ging auf. Viele Anwohner nutzten die Gelegenheit, um Sorgen und Ideen zu teilen.
Die Initiative „Sichere Oberneulander Landstraße“ hatte Mitte Mai an einem Samstag zum Aktionstag in den Barlachweg eingeladen – und viele Bürger kamen. Bei sonnigem Wetter und entspannter Atmosphäre standen Gespräche, Austausch und klare Forderungen im Mittelpunkt.
Soeren Helms, Mitinitiator der Initiative und Vater eines Grundschulkindes, betonte: „Wir wollten zeigen, dass wir Lösungen suchen – und das gemeinsam. Die Straße betrifft uns alle: Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, Busse. Sie ist in diesem Zustand schlicht untragbar.“
Der Standort war bewusst gewählt: Statt auf die Landstraße zu gehen, entschied sich die Initiative für den Barlachweg, um das gleichzeitig stattfindende Springturnier in Oberneuland nicht zu beeinträchtigen. „Diese Veranstaltung ist wichtig für den Stadt-teil – und wir wollten zeigen, dass Rücksicht und Engagement zusammengehen können“, so Helms.
Trotzdem blieb die Aktion unübersehbar. Mit Info-Materialien, vielen Gesprächen – und einem symbolisch markierten „Bovi-Loch“, benannt nach Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, machte die Initiative auf die gravierenden Straßenschäden aufmerksam.
„Es ist mit einem Augenzwinkern gemeint – aber eben auch als deutliches Zeichen, dass dringender Handlungs-bedarf besteht“, erläutert Helms.
Erfreulich war auch die überparteiliche Unterstützung. Mitglieder von CDU, FDP und der Grünen des Beirates Oberneulands waren eingebunden und vor Ort. Lediglich von der SPD war – zum großen Bedauern der Initiatoren, wie bereits in der Vergangenheit auch schon – keine Teilnahme und auch keine Unterstützung zu spüren. Simon Zeimke als Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und Mitglied der CDU machte sich persönlich ein Bild vor Ort. Mehrere vorbeifahrende Streifenwagen hielten kurz an – auch von dort kam freundlicher Zuspruch.
„Es geht hier nicht um Parteigrenzen, sondern um ein gemeinsames Anliegen: Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer“, so fasste Tamina Kreyenhop das Ziel der Aktion zusammen.
Die Initiative zeigte sich am Ende sehr zufrieden: „Der Tag hat gezeigt, wie viele Menschen sich einbringen möchten. Wir sind dankbar für das Vertrauen – und wir machen weiter“, so Helms abschließend. Die nächsten Aktionen und Projekte werden unter anderem auf der eigenen Internetseite „oberneulanderlandstraße.de“ kommuniziert. Auf dieser Seite gibt es auch einen direkten Link zu der Seite der „Mängelmelder“ der Stadt Bremen, auf der Bürger erkannte Schwachstellen direkt melden können (siehe auch Artikel im Oberneuland Magazin 06-2025).
Aktionen zeigen ersten Erfolg
Anfang Juni überraschte eine Entscheidung der Bremischen Verkehrssenatorin Özlem Ünsal die Oberneulander Stadtteilpolitiker.
Was sie bereits seit vielen Jahren und mit beinahe unzähligen Anträgen gefordert hatten, soll nun umgesetzt werden: der Lückenschluss von Tempo-30-Bereichen auf weiten Teilen der Oberneulander Landstraße. Anlass für das Umdenken in der Stadt sei die Änderung der Straßenverkehrsordnung. Zwei Gefahrenlagen sprächen nach Ansicht des Resorts jetzt für diesen Schritt – zum einen der mangelhafte Zustand der Straße und zum anderen die starke Nutzung der Oberneulander Landstraße durch Schul- und Kindergartenkinder. Da es weder einen Fahrradstreifen noch ausreichend breite oder befestigte Fußwege gebe, müssen die Kinder und Jugendlichen mit ihren Rädern auf die Fahrbahn ausweichen.
Eine solche Gefahrenlage begründe nach der neuen Straßenverkehrsordnung eine durchgehende Anordnung von Tempo 30. Letztlich rückt aber damit der Wunsch der Stadtteilpolitiker nach einer Fahrbahn-Erneuerung in weite Ferne. CB
Zum Foto: Soeren Helms als einer der Initiatoren des Zusammenschlusses wies mit dem Plakat auf die Aktion hin.