Oh, du schöne Block-Land-Partie
Ländliches Ambiente zieht wieder viele Besucher an
Die meisten Besucher der Block-Land-Partie setzten in diesem Jahr die Bitte des Heimatvereins Blockland, die Landpartie mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu besuchen, in die Tat um. Zum siebten Mal verwandelten sich die Wiesen um das Dorfgemeinschaftshaus im Niederblockland in einen bunten, trubeligen Marktplatz mit Kunsthandwerkermarkt, kulinarischer Meile, Kinderprogramm und Oldtimertreffen. Mehr als 3.500 Besucher kamen bei schönstem Spätsommerwetter ins Blockland.
Auch in diesem Jahr setzte das Organisationsteam des Heimatvereins Blockland wieder auf Altes, Bewährtes und Neues. 35 Kunsthandwerker aus der Region konnte Dagmar Schütte gewinnen, ihre Stände vor dem Dorfgemeinschaftshaus aufzubauen. Schmied Henri Albrecht gehörte mit seiner Schmiedevorführung zu denjenigen, die regelmäßig auf der Block-Land-Partie zu Gast sind. Auch der Kettensägenkünstler Jürgen Knake war nicht zum ersten Mal mit von der Partie, hatte seinen Stand aber in diesem Jahr inmitten der anderen Kunsthandwerker aufgebaut. „Wenn ich nicht säge, verkaufe ich auch nichts“, sagte Knake. Als Mittel der Wahl verwendete Jürgen Knake dann eine Elektrosäge zur Herstellung seiner großformatigen Unikate aus Holz.
Zum ersten Mal gehörte Beata Cwikla mit ihrem Baumperlenschmuck zum Ausstellerteam am Dorfgemeinschaftshaus. Seit acht Jahren ist sie in Wäldern unterwegs und sammelt „Baumperlen“, aus denen sie Anhänger, Ohrringe und Armbänder gestaltet. Obwohl diese „Knubbel“ selten seien, entdeckte sie an der Weide neben ihrem Stand einen dieser Auswüchse. Als Reitdachdecker brachte der Winkeldorfer Darius Schmidtke reetgedeckte Vogelhäuser und das Werkzeug der Reetdachdecker mit zur Block-Land-Partie. Er stand vor dem Dorfgemeinschaftshaus, dessen Dach er im vergangenen Jahr abputzte, stopfte und neue Heide auf den First steckte. Alles, was es bei Katrin Köster gab, war zartrosaweiß. Zu ätherischen Ölen bot die Lilienthalerin Zubehör an und Gehäkeltes. Tochter Finja (9) hatte selber Kinderarmbänder gebastelt.
Das ohnehin schon große Kinderprogramm mit Treckerfahrten über das Gelände, Strohburg, Hüpfburg und Kinderkarussell erweiterte das Organisationsteam der Block-Land-Partie in diesem Jahr um Ponyreiten, Bogenschießen und Alpakafüttern. Für die Großen konnten sie einen Steiger gewinnen, auf dessen Hubbühne Besucher in 26 Meter Höhe das Blockland überblicken konnten. Um den Geschmack von Pommes frites und Bratwurst zu erweitern, umsäumten viele Streetfoodstände den „Marktplatz“ der Block-Land-Partie und brachten mit ihren kulinarischen Angeboten eine bunte Vielfalt in das Niederblockland. An diesem warmen Spätsommertag nutzten viele Besucher das Angebot, auch Milch der Blocklander Bremerland-Bauern zu probieren.
Wie schon seit drei Jahren eröffnete in diesem Jahr wieder die Wasserhorster Pastorin Ulrike Krusch-Jung mit einem Gottesdienst im großen Festzelt die Landpartie am Deich. „Wir im Blockland sind ein tolles Team“, sagte Organisatorin Tina Schnakenberg, die mit ihrem Team seit Mittwoch die Wiesen für das große Ereignis präparierte. Mit mehr als 500 Oldtimerautos und -motorrädern sowie alten Ackerschleppern aus nah und fern war die „Oldtimerwiese“ in diesem Jahr ziemlich ausgebucht. Manche nahmen mit ihren historischen Fahrzeugen weite Strecken auf sich, um beim Oldtimertreffen mit dabei zu sein. „Auf Achse“ seien sie 120 Kilometer und viele Stunden unterwegs gewesen, berichteten die „Ackergiganten“ aus Luhdorf stolz. Jedes Jahr zieht es mehr Oldtimerfreunde in das Blockland, die wie die Besucher der Block-Land-Partie deren ländliches Ambiente besonders mögen. „Was die Blocklander hier auf die Beine gestellt haben, ist sagenhaft, Hut ab!“, lobte auch Heinz Murken. Für ihn und Ehefrau Marion war es die gesamte Atmosphäre, die Vielfalt der Kulinarik, der Kunsthandwerkermarkt und auch der Gottesdienst, den es anderswo so nicht gebe, die sie begeisterten.
Text: Sabine v. d. Decken, Foto: Greenstreet Films