Rosen helfen

Wegweiser zur insektenfreundlichen Gartenanlage

Insekten sind unersetzlich für das ökologische Gleichgewicht in der Natur. Bienen liefern uns nicht nur köstlichen Honig, zusammen mit Hummeln und anderen Arten sorgen sie auch für die Bestäubung von Blumen, Obst- und Gemüsepflanzen. Doch Flächenversiegelung, intensive Landwirtschaft und nahezu pflanzenfreie Steingärten machen vielen Insekten das Leben schwer: Ihr Bestand ist deutlich zurückgegangen. Im eigenen Garten kann jedoch jeder dafür sorgen, dass dicke Brummer und kleine Fliegen eine Heimat zum Wohlfühlen finden. Gartenexpertin Susanne Rattay gibt Tipps für die insektenfreundliche Gartenanlage.

Ordnung ist nur das halbe Leben
Wilde Ecken, ungemähte Flächen, Totholz oder Reisighaufen müssen kein Zeichen von Unordnung sein. Sie bieten Flug- und Krabbeltieren sowie Igeln willkommene Refugien und Überwinterungshilfen und sollten zumindest an ein paar Stellen im Garten erhalten bleiben oder angelegt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Bepflanzung. Einheimische Arten und Wildblumen, nektarreiche Blumen sowie eine Mischung aus Früh-, Mittel- und Spätblühern schaffen die Voraussetzungen, dass die kleinen Gäste im Garten immer genug Nahrung finden. Gut geeignet sind hierfür auch Rosen mit nicht gefüllten Blüten wie z. B. die Bienenweide-Sorten. Ihre Blütenfülle und die lange Blühzeit sowie der einfache Zugang zum Nektar machen sie bei Biene und Co. heiß begehrt. Viel umschwärmt sind jedoch auch Kletterrosen mit offenen Blüten.

Schädlinge natürlich vergrämen
Auch in einem insektenfreundlichen Garten gibt es Besucher, die nicht willkommen sind. Auf Gifte sollte man dennoch verzichten, denn sie schaden allen Insekten – auch den nützlichen. Gegen Blattläuse hilft zum Beispiel Spülmittellauge, Brennnesselsud oder eine Jauche aus Brennnessel, Rainfarn und Wermut. Eine Sprühlösung aus 2,5 ml Neemöl, einem halben Liter Wasser, zwei Esslöffeln Speiseöl und einem Schuss Spülmittel vertreibt Raupen, die Blütenthripse oder Spinnmilben. Und Gartenameisen an unerwünschter Stelle lassen sich ganz einfach umsiedeln: Ein mit Heu oder Holzwolle gefüllter Tontopf wird mit Öffnung nach unten auf die Ameisenstraße gestellt. Schon nach wenigen Tagen haben die Ameisen ihr Nest im Topf gebaut, den man dann vorsichtig mit einer Schaufel aufnehmen und an einen passenderen Ort bringen kann.

Zum Foto: Bienenfreundliche Rosen liefern Nektar in Hülle und Fülle. Foto: DJD/www.rosen-tantau.com/Stefan Schulze