Woche der Gärten

Essbare Stadt

Zum dritten Mal öffneten sich im Bremer Stadtgebiet Gartenpforten für die Öffentlichkeit. 113 Programmpunkte an 57 verschiedenen Orten waren Teil des Programms der „Bremer Woche des Gartens“. Unter dem diesjährigen Motto „Essbare Stadt“ beteiligte sich auch der Lehrbienenstand am Lür-Kropp-Hof an der Bremer Woche des Gartens. 

Nicole Ehnert machte am Auftakttag drei Gartenführungen durch den Immengarten des Bremer Imkervereins und erklärte Wiesenkräuter und Kulturpflanzen als Grundlage von Bienennahrung. Bei dem Thema „Essbare Stadt“, so Ehnert, habe sich der Imkerverein mit seinem Immengarten voller nektar- und pollenspendender Pflanzen für Wild- und Honigbienen angesprochen gefühlt. Durch die Umwandlung von Nektar und Pollen zu Honig handele es sich bei ihrem Immengarten um einen Garten mit einem essbaren Kreislauf. Aber im Garten des Imkervereins, der mehr Fläche als nur die durch den Holzzaun eingepferchte Fläche umfasste, gab es nicht nur Bienennahrung, sondern auch für Menschen direkt verzehrbare Pflanzen wie Kapuzinerkresse, Gänseblümchen, Rosen, Calendula und Mohn. Und natürlich gehörte auch die Streuobstwiese als Nahrungsgrundlage für Bienen und Menschen dazu. „Zur Blüte war die Streuobstwiese das Schlaraffenland der Bienen“, sagte Nicole Ehnert. Alle Beerensträucher seien Supernektarspender, führte er weiter aus.

Auf dem Gelände des Imkervereins wurden fast ausschließlich Pflanzen angepflanzt, die bei Bienen beliebt sind. Eine Superbienenpflanze sei Phacelia, die gleichzeitig auch als Gründüngung wirkt, berichtete das Mitglied des Imkervereins. Honigbienen bezeichnete Ehnert aufgrund ihres breiten Nahrungsspektrums als Generalisten, Wildbienen dagegen aufgrund ihrer Spezialisierung als Spezialisten. Die seien daher gegenüber von Honigbienen aufgrund der Reduzierung ihrer Lebensräume und der dadurch bedingten Dezimierung der Nahrungsquellen im Nachteil. Auf dem Gelände des Lehrbienenstands versuche man, den Nahrungsbedarf von Wild- wie auch Honigbienen durch gezielten Anbau zu decken. Schon im Imkerlehrgang werde auf die unterschiedlichen Ansprüche von Wild- und Honigbienen hingewiesen, so Ehnert während der Gartenführung. 

Text und Foto: Sabine v.d. Decken