8. Juni 2023, 19.30 Uhr – „Slawische Melancholie – Südamerikanisches Temperament“

Zoryana Kushpler

Die Mezzosopranistin Zoryana Kushpler wurde im ukrainischen Lwiw (Lemberg) geboren und lernte ab dem fünften Lebensjahr zunächst Klavier bei ihrer Mutter, wechselte aber später zur Violine. Ab 1993 studierte sie Gesang in der Klasse ihres Vaters Prof. Igor Kushpler an der Musikhochschule in Lwiw und trat bereits während des Studiums erfolgreich am dortigen Opernhaus als Rosina in Rossinis »Il Barbiere di Sevilla« sowie als Maddalena in Verdis »Rigoletto« auf.

1998 wechselte Zoryana Kushpler an die Musikhochschule nach Hamburg in die Klasse von Prof. Judith Beckmann und erhielt wichtige künstlerische Impulse in Meisterkursen bei Teresa Berganza, Renata Scotto und Kurt Moll. Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die ihr verliehen wurden, zählt der 1. Preis beim renommierten ARD-Musikwettbewerb in München im September 2000.

In den Jahren 2004 bis 2006 sang Zoryana Kushpler im Ensemble des Stadttheaters Bern, wo sie u.a. als Sesto (»Giulio Cesare«), Masha (»Tri Sestry«), Marchesa Melibea (»Il viaggio a Reims«), Suzuki (»Madama Butterfly«) und Preziosilla (»La forza del destino«) zu hören war.

Von 2007 bis 2020 war sie festes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und feierte dort große Erfolge als Ulrica (»Un ballo in maschera«), Preziosilla, Fenena (»Nabucco«), Maddalena, Lola (»Cavalleria rusticana«), Smeton (»Anna Bolena«) und Suzuki, Polina (»Pique Dame«), Olga (»Eugen Onegin«), Sonjetka (»Lady Macbeth von Mzensk«), Giulietta (»Les contes d‘Hoffmann«) und Marcellina (»Le nozze di Figaro«), sowie als Prinz Orlofsky (»Die Fledermaus«), Adelaide (»Arabella«), Mary (»Der fliegende Holländer«), Magdalena (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Floßhilde (»Das Rheingold«), Schwertleite (»Die Walküre«) und Erste Norn (»Götterdämmerung«).

Zudem ist sie seit 2008 regelmäßiger Gast an der Volksoper Wien und war dort bisher als Carmen, Giulietta, Maddalena oder Orlofsky zu erleben.

Ihre Gastspieltätigkeit führte Zoryana Kushpler bereits im Jahr 2000 an das Ständetheater Prag, wo sie die Partie des Sesto in Mozarts »La clemenza di Tito« verkörperte. Weiterhin sang sie Nerone in einer konzertanten Aufführung von Monteverdis »L‘incoronazione di Poppea« in der Londoner Barbican Hall, Aminta in Mozarts »Il re pastore« bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und Marcellina auf einer Gastspielreise der Wiener Staatsoper in Japan.

Sie gastierte als Preziosilla an der Oper Köln, als Adelaide am Opernhaus Graz und als Prinz Orlofsky bei den Seefestspielen Mörbisch. Im Jahr 2014 debütierte Zoryana Kushpler in der Londoner Royal Albert Hall in einer konzertanten Aufführung von Strauss‘ »Elektra« sowie in der konzertanten Aufführung der Oper »Die vier Grobiane« von Wolf-Ferrari mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München.

Ihr Debüt in den USA gab sie 2012 in Wagners »Ring des Nibelungen« mit dem Cleveland Orchestra sowie 2013 mit den Bamberger Symphonikern.

Eine umfangreiche Zusammenarbeit verbindet Zoryana Kushpler mit namhaften Dirigenten wie Seiji Ozawa, Sir Neville Marriner, Franz Welser-Möst, Christian Thielemann, Semyon Bychkov, René Jacobs, Simone Young, Marco Armiliato, Alessandro De Marchi, Eiji Ōue oder Christoph Eschenbach.

Zoryana Kushpler ist ebenfalls als Konzertsängerin ein gefragter Gast in den wichtigen europäischen Musikzentren. Eine Tournee mit dem Nationalen Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks führte sie im Rahmen der berühmten Klubhaus-Konzerte in die Tonhalle Zürich, ins Stadtcasino Basel und die Victoria Hall Genf. Beim Schleswig-Holstein Musik Festival trat sie 2003 in Haydns »Nelson-Messe«, 2004 in einer stürmisch gefeierten konzertanten Aufführung von Dvořáks »Rusalka« und 2006 gemeinsam mit dem Petersen Quartett auf.

Im folgenden Jahr sang Zoryana Kushpler mit der NDR Radiophilharmonie Hannover die Uraufführung der 2. Sinfonie »Requiem for a Poet« von Lera Auerbach, die Zusammenarbeit mit der jungen Komponistin führte sie im Sommer 2010 zum Verbier Festival.

2014 feierte sie ihr Debüt in der New Yorker Carnegie Hall als Solistin in Beethovens 9. Sinfonie.

Eine besondere Vorliebe hat Zoryana Kushpler für den Liedgesang. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester, der Pianistin Olena Kushpler, gab sie umjubelte Liederabende, unter anderem beim Rheingau Musik Festival und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, in der Laeiszhalle Hamburg, im Konzerthaus Berlin, in Kassel und Recklinghausen, im Wiener Musikverein sowie beim Schleswig-Holstein Musik Festival, bei welchem sie 2010 mit dem Förderpreis der »Walter und Charlotte Hamel Stiftung« für herausragende sängerische Leistungen ausgezeichnet wurde.

Im Rahmen einer Italientournee mit dem Petersen Quartett und dem Pianisten Alexander Schmalcz war sie zudem in Venedig, Mailand, Florenz und Ferrara zu hören.

Zoryana Kushpler wirkte in zahlreichen Fernseh- und Rundfunkproduktionen mit. Im Jahre 1996 lieh sie ihre Singstimme der Schauspielerin Agnieszka Wagner im Film »La tregua« des berühmten italienischen Restaurant gisseurs Francesco Rosi.

Auf CD erschienen weiterhin Schostakowitschs »Sechs Gedichte von Marina Zwetajewa« mit dem Petersen Quartett (Capriccio, 2006), Gounods »Faust« aus der Wiener Staatsoper (Orfeo International, 2010), »Slavonic Souls« mit Liedern russischer Komponisten (Capriccio, 2010) sowie Wagners »Ring des Nibelungen« unter Christian Thielemann (Deutsche Grammophon, 2013). “Canciones Españolas” mit Liedern spanische Komponisten (Capriccio Delta 2015). Ein neues CD mit ukrainischen Arien und Orchester Lieder erscheint im Frühling.

Als DVD bzw. Blu-ray Disc sind zudem »Wagners Nibelungenring für Kinder« aus der Wiener Staatsoper (2007), Johann Strauss‘ »Fledermaus« von den Seefestspielen Mörbisch (2012) und Richard Strauss‘ »Arabella« unter der Leitung von Franz Welser-Möst (Electric Picture & Naxos 2012) erhältlich.

Seitdem Kriegsbeginn in der Ukraine widmet sich Zoryana Kushpler karitative Tätigkeit. So sang sie über 30 Benefizkonzerte zu Gunsten der Ukraine unter anderem im Wiener Stephansdom, Wiener Burgtheater, Elbphilharmonie Hamburg, im Rahmen des Schleswig-Holstein Musikfestival, im Rahmen des Filmfestival in Cannes, sowie im Konzerthaus Berlin.

Seit 2023 ist Zoryana Kushpler Professorin am Universität Mozarteum in Salzburg. Foto: Luiza Lamtiuga

Donka Angatscheva

„…ein perlender Wirbelwind am Klavier, elektrisierende Energie, ungestüme Emotionen, so wird die Pianistin vom Artemis Quartett und die österreichische Musikzeitschrift ,,die Bühne” beschrieben.

Die österreichische Konzertpianistin mit bulgarischen Wurzeln erhielt Ihr Masterdiplom an der Universität für Musik Wien, wo sie beim berühmten Professor Heinz Medjimorec und anschließend am Queen Elisabeth College of Music, Brüssel, beim renommiertem Artemis Quartett studierte. Die Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, deren Technik schon von Kind an durch die disziplinierte „Lisztschule“ ihrer russischen Klavierlehrerin geprägt wurde, spielte bereits mit fünf Jahren öffentliche Konzerte und absolvierte ihr erstes Konzert als Solistin mit dem Bulgarischen Symphonie Orchester im Alter von zehn Jahren. Selbst leitete Donka Angatscheva verschiedene Meisterkurse, unter anderem in Ecuador an der Franz Liszt Universität für Musik in Quito. Ihre regen Konzerttätigkeiten, sowohl als Solistin als auch mit namhaften Orchestern, brachten ihr inzwischen internationale Anerkennung und ließen ihr Können ausreifen. So konzertiert sie auf den grossen Bühnen der Welt u.a. im Musikvereinssaal Wien, Konzerthaus Wien, im Konzerthaus Franz Liszt Raiding , in der Tonhalle Zürich, den Konzerthäusern in Olten, Madrid, Flagey-Brüssel, Sofia, Brüssel, Thessaloniki, Menton, Montpellier usw..

Als erfahrene Chopin und Liszt Interpretin beweist Sie ihr Können und ihre große Verehrung dieser Komponisten sowohl als mitreissende Solistin, als auch als Kammermusikerin und in Auftritten mit namhaften Orchestern.

Mit Ihrem Klaviertrio-Trio D’Ante löst Donka Angatscheva bei Publikum und Kritik immer wieder Begeisterungsstürme aus. Ihre Diskographie aus acht CDs umfasst ein breites Spektrum an verschiedenen Interpreten sowie Stilrichtungen.

2011 und 2012 spielte sie 3 CDs ein, Ihre Solo CD „Franz Liszt“ und ihre beiden CDs mit dem Trio d’Ante (Piazzolla und grosse Klaviertrios). Alle CDs wurden produziert beim Klassik Label Gramola Wien und feierten großen Erfolg bei der Kritik. Die im Jahr 2013 aufgenommene Mozart/Sarasate CD beim Label onepoint.fm mit Yury Revich bekommt den “Pizzicato” Award. Im Jahr 2014 erscheint bei der Plattenfirma ARS ihre nächste Aufnahme “Piano concertos” mit Werken von Rota, Addinsell und einer Ersteinspielung von Werken Piazzollas für Klavier und Orchester. Diese Aufnahme wird unter anderem von der BBC als ,,größte Überraschung des Jahres” bezeichnet.

Im Jahr 2016 veröffentlich ARS die CD „Appassionato” mit ausgewählten Werken von Beethoven.

2017 erscheint neuerlich beim Klassik Label Ars Produktion die nächste CD „Dedication” mit der h-Moll Sonate und weiteren Werken von Franz Liszt. Über diese CD schreibt die schweizer Zeitschrift Musik und Theater: ,,In ihrem leidenschaftlichen Temperament mit Martha Argerich vergleichbar, lotet Angatschewa alle Tiefen der Sonate in h­-Moll mit unbändiger Freude an scharfen Kontrasten aus. “… Im Jahr 2019 wird sie in den Kreis von Bösendorfer Artists aufgenommen. Im selben Jahr wird die Pianistin mit dem Förderpreis „Young Artists“ der Art-St. Urban classics, Schweiz ausgezeichnet. Im Februar hatte Donka Angatscheva ihr Debüt im Großen Saal des Musikverein wo sie anlässlich des Chinesischen Neujahrsfestes mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker konzertierte und im Anschluss daran mit dem Golden Spring Award ausgezeichnet wurde.

Donka Angatscheva wird oft als Jury Mitglied bei internationalen Wettbewerben eingeladen. Sie arbeitet regelmäßig  mit Künstlern wie Ildikó Raimondi, Daniela Fally, Zoryana Kushpler, Lidia Baich, Sandra Pires, Andreas Schager und Herbert Lippert.

Donka Angatscheva leitet Klavier Masterkurse in Österreich, Spanien, Ecuador, Malta und in der Schweiz, arbeitet u.a. als Dozentin an der Amadeus International School in Wien und ist Gründerin der Projektreihe „Die Kunst in Österreich lebt weiter”. Foto: Michael Kobler

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