Musikgenuss auf Weltniveau

Das 3. Internationale Musikfest Oberneuland endet mit grandiosem Finale

Sechs Konzert-Tage voller Musik und Gemeinschaft liegen hinter Oberneuland – mit einer umwerfenden Resonanz des Publikums auf die zahlreichen Ausnahmekünstler, das abwechslungsreiche Programm und die Organisation des Festivals.

Beginnend mit dem familiär-freundschaftlich geprägten Auftaktkonzert brachte das Internationale Musikfest Oberneuland vom 29.05. bis 13.06. zum dritten Mal in Folge international gefeierte Klassik-Stars sowie lokale Musiker-Größen auf die Bühne der Kirche St. Johann zu Oberneuland. Mit den jungen Musizierenden des LGT Young Soloists String Orchestra bot das Grande Finale zum Abschluss einen umjubelten Klangzauber unterschiedlicher Epochen.
Neben der Präsentation namhafter internationaler Künstler legt das Musikfest Oberneuland einen besonderen Schwerpunkt auf die Nachwuchsförderung, indem talentierte Musiker eingeladen werden, die das Publikum mit Können und jugendlichem Charme verzaubern. In diesem Jahr zählten die erst 10-jährige hochbegabte Pianistin Claire Goldfeld sowie der als Preisträger bei mehreren internationalen Musikwettbewerben ausgezeichnete 21-jährige Fagottist Emanuel Blumin-Sint zu den jüngsten Künstlern des Festivals. „Herausragende Künstler und ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne zu bringen, das unser Publikum und uns gleichermaßen fesselt, begeistert und mitreißt, gehört sicher zu den schönsten Aufgaben, denen wir uns widmen dürfen“, erklärt Denis Goldfeld zur Eröffnung des Festivals.
Zum einzigartigen Profil des Internationalen Musikfestes Oberneuland gehört sicher auch sein Publikum. Jedes Jahr finden Klassikliebhaber aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland den Weg nach Oberneuland. Viele Stammgäste sind schon von Anfang an große Fans der Veranstaltung. Ein Zufall ist das nicht. Das Internationale Musikfest Oberneuland war nie als eine anonyme Veranstaltung konzipiert, sondern besitzt einen herzlichen, ungezwungenen Charakter, bei dem die Gäste den Musikern ganz nahe sind und miteinander ins Gespräch kommen. Ebenso wie das Publikum untereinander – vor und nach den Konzerten und insbesondere während der Pause – über den Kirchplatz schlendernd – auf einen Drink beim Oberneulander‘s. Das Leben rund um die Kirche St. Johann zu Oberneuland sowie die hervorragende Akustik und Atmosphäre innerhalb des neugotischen Baus machen jedes Konzert zu einem intensiven Genuss, das auf Tuchfühlung mit den Künstlern erlebt werden kann. Diese Atmosphäre ist einzigartig und verbindet anspruchsvollen Musikgenuss mit dem ländlichen Charakter des Stadtteils. „Ein herzliches Dankeschön an das Publikum, aber auch an die vielen ehrenamtlichen Helfer, die evangelische Kirchengemeinde Oberneuland und die zahlreichen Förderer und Sponsoren, ohne die das Musikfest kaum hätte auf die Beine gestellt werden können“, betonen Dr. Stefan Kraß und Denis Goldfeld während der Vorstellungen.
Das diesjährige Festival bot auch ein Wiedersehen mit zahlreichen aus den Vorjahren bereits bekannten Künstlern, wie den Pianistinnen Sofja Gülbadamova und Elisaveta Blumina und dem Pianisten Vadim Goldfeld, die es auf sehr charmante Art und Weise verstanden, dem Publikum die Komponisten und ihre Werke durch kurze und prägnante Erklärungen und Anekdoten näherzubringen. Auch die Soloflötistin der Bremer Philharmoniker Mihaela Goldfeld trug wieder mit ihrer warmen und strahlenden Tongebung zum außergewöhnlichen Genuss der Veranstaltung bei. Die Cellisten Ramón Jaffé und Justus Grimm sowie die Bratschistin Sara Kim hoben auf virtuose Art und Weise die einzigartigen klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente hervor, und das weltweit renommierte „Jerusalem Quartet“ interpretierte mit großer Spielfreude Werke von Haydn, Schostakowitsch und Dvořák. „Überschwänglich, aber nicht übertrieben. Herrlich schmelzende Melodien, aber nie ins Kitschige abdriftend“, so ein Kommentar aus dem Publikum.
Eigentlich ist es aufgrund der zahlreichen Highlights gar nicht möglich, eine Art „Best of Internationales Musikfest Oberneuland 2025“ zu bilden – dies würde viele, viele kostbare musikalische Momente ausschließen. Wäre da nicht die Weltpremiere und Präsentation der CD-Einspielung mit Werken von J.S. Bach für Violine Solo! Dieser Abend gehörte ausschließlich dem Geigenvirtuosen Denis Goldfeld, der das Publikum mit seinem kraftvollen, makellosen und intensiven Spiel in den Bann zog und nicht mehr losließ. Mit großer Anerkennung und tiefem Respekt vor der musikalischen, aber auch mentalen und körperlichen Leistung des Ausnahmekünstlers verließen die beseelten Besucher das Konzert – nicht nur mit einer CD in der Hand, sondern auch mit großer Ehrfurcht vor Goldfelds Interpretation von Bachs höchst anspruchsvollen Sonaten und Partiten. „Das war einfach nur beeindruckend. Zutiefst berührend. Hier wurde Musik nicht nur gespielt, sondern förmlich gelebt, als ob sie ein Teil von ihm wäre“, so die Meinung des Publikums.
Das Grande Finale mit dem LGT Young Soloists String Orchestra brachte am 13. Juni das Konzept des Internationalen Musikfestes Oberneuland noch einmal deutlich zum Ausdruck: Gemeinschaft. Lebensfreude. Freude an der Musik, die Menschen verbindet. Die jungen Künstler haben bereits in vielen Konzertsälen von Weltrang gespielt. Mittlerweile haben die LGT Young Soloists unter der künstlerischen Leitung von Alexander Gilman bis zu achtzig Auftritte im Jahr. Das liegt vor allem an ihrem einzigartigen Konzept, bei dem junge Ausnahmemusiker auf internationalem Parkett Erfahrungen fürs Musikerleben sammeln – solistisch mit eigenem Orchester auftreten, sich gegenseitig begleiten und ihre Leidenschaft für Musik teilen. Und nun haben die jungen Musiker auch das Oberneulander Publikum förmlich von den Sitzplätzen gehoben! Mit Stücken von Mozart, Bach, Bottesini und Piazzolla für stehende Ovationen gesorgt und durch mehrere Zugaben ihre Spielfreude zum Ausdruck gebracht. „Ein Grande Finale, das seinem Namen alle Ehre gemacht hat! Ein herrlich beschwingter und hoch energetischer Ausklang des Festivals.“
Das Internationale Musikfest Oberneuland hat auch 2025 wieder sehr großen Anklang gefunden, hohe Besucherzahlen erreicht und für Begeisterung gesorgt. Das Fundament des fulminanten Erfolgs stellen sicher die exzellenten Musiker sowie das feinsinnig zusammengestellte Programm des Events dar – aber auch das große Engagement der Organisatoren sowie der zahlreichen Unterstützer. Um dieses hohe Niveau beizubehalten oder sogar noch weiter zu steigern, braucht es weitere verlässliche Partner. Denis Goldfeld und Dr. Stefan Kraß: „Jeder kann uns dabei unterstützen, das Internationale Musikfest Oberneuland auch für die kommenden Jahre als einen festen Bestandteil des Bremer Kulturlebens zu etablieren. Wir würden uns freuen, wenn wir weitere Sponsoren, Förderer und Freunde der klassischen Musik gewinnen könnten. Nehmen Sie also gerne Kontakt mit uns auf.“

Text und Foto: Meike Müller