Unbeschwert, natürlich & leicht

Kuschelige Trends für den Schlaf- und Wohnbereich

Sanfte, abgerundete Formen, Nachhaltigkeit und Natürlichkeit – dieser Top-Trend setzt sich auch im Schlafbereich, in den Wohlfühl- und Kuschelzonen des Zuhauses, durch. „Wir spüren eine starke Vorliebe für Natürlichkeit – und daraus abgeleitet
einen Trend zu Naturtönen, natürlichen Materialien sowie runden und organischen Formen“, sagt beispielsweise Jan Kurth, der Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM).

Ausruhen. Durchatmen. Abschalten. „Die Menschen sehnen sich in diesen turbulenten Zeiten nach einer wohnlichen, behaglichen Atmosphäre“, so Experte Kurth. Großer Wert werde auf Qualität gelegt, die sich durch Langlebigkeit, den schonenden Umgang mit der Natur und die Verwendung von hochwertigen Materialien ausdrücke. Und wo kommen diese Eigenschaften und Attribute auf natürlichere Weise zusammen als im Schlafbereich, der ja für unsere Entspannung und Regeneration gemacht ist?
Diese Haltung spiegelt sich in den Schlafzimmer-Trends wider. Kurzum: In unserem Zentrum der Ruhe und Erholung wird Wohnlichkeit ganz groß geschrieben. „Eine behagliche Atmosphäre vermitteln furnierte Holzoberflächen, Elemente aus Massivholz und Lackoberflächen. Die Eiche stellt nach wie vor die dominierende Holzart dar, oft in Kombination mit Lack in hellen oder dunklen Farbtönen. Wer es etwas ausdrucksstarker mag, wählt beispielsweise einen warmen Grünton“, fassen die VDM-Experten zusammen.
Alles wirkt unbeschwert, natürlich und leicht. Für eine leichte, moderne Optik „schweben“ Betten vielfach auf schmalen Kufen oder zarten Füßen. Das Kopfteil ist bequem gepolstert und ermöglicht ein angenehmes Anlehnen. „Oft wird beim Kopfteil aber auch bewusst das Material Holz betont, etwa durch den Einsatz von massiven Lamellen, die Natürlichkeit und Handwerkskunst vermitteln. Kleiderschränke sind häufig mit Schiebetüren versehen oder neuerdings auch mit einer textilen Front, die per Tastsensor hoch- und runtergefahren wird“, so die Möbel-Experten. Weiche Kissen und kuschelige Wolldecken runden das Bild ab – ein Bild des Wohlfühlens, des Abschaltens und der Entspannung.
Der Kuschel- und Wellness-Trend setzt sich im Wohnzimmer nahtlos fort. Denn bei Sofa und Sessel zeigt sich ebenfalls eine klare Tendenz zur natürlich geschwungenen Linie und zum weichen, komfortablen Sitzen durch dicke Polsterungen. Mit abgerundeten Lehnen und Sitzflächen entsteht auch hier ein durch und durch wohliger Aufenthaltsort. „Für eine angenehme Haptik sorgen flache Wollstoffe mit eher zurückhaltenden Webstrukturen oder auch gröbere Stoffe, die aus einem Mischgewebe mit interessanten Effektgarnen – wie beispielsweise Bouclé- und Ondé-Garnen – bestehen“, so die Fachleute der Verbände.
Natürliche Materialien sind – das ist keine Träumerei – die Basis eines gesunden Schlafs, der uns entspannt und ausgeruht in den neuen Tag starten lässt. Und so kommt immer wieder Holz ins Spiel – Holz, das gleichsam von Natur aus für ein angenehmes und gesundes Raumklima wirkt. Massivholzmöbel spielen ihre Vorteile im Schlafzimmer voll aus, wie es bei der Initiative Pro Massivholz (IPM) heißt: „Jedes Holz besitzt natürliche Inhaltsstoffe, die während des Wachstums im Baum eingelagert und nach der Verarbeitung zu Möbeln kontinuierlich an die Raumluft abgegeben werden. Dies nehmen wir dann als natürlichen Holzgeruch wahr. Die Inhaltsstoffe lösen zum einen ein Gefühl der Entspannung in uns aus und zum anderen reduzieren sie unseren Herzschlag auf eine normale, gesunde Frequenz“, erklärt der Möbelexperte Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative. Gerade diese beiden positiven Eigenschaften lassen sich spüren und tragen zu einem hohen Schlafkomfort bei.
Holz tut uns eben von Natur aus gut. Außerdem wirken natürliche Holzoberflächen sowie deren Inhaltsstoffe antibakteriell – und können so das Immunsystem ein Stück weit entlasten. Die Anzahl der Bakterien, die auf der Oberfläche landen, können maßgeblich durch das Naturprodukt reduziert werden, heißt es bei der IPM. In der kühleren Jahreszeit kann diese Eigenschaft des Holzes von besonders großem Nutzen sein, denkt man hier zum Beispiel an Erkältungskeime, die beim offenporigen Massivholzbett rasch absterben können. „Gerade bei harzreichen Hölzern wie Zirbelkiefer ist dieser Effekt besonders gut zu spüren, wie bereits mehrfach in Studien belegt wurde. Wer also mit Schlafproblemen zu kämpfen hat, sollte beim nächsten Möbelkauf auch einmal über sein Bettgestell nachdenken und sich hierbei ausführlich von den fachkundigen Verkäufern über Massivholzbetten beraten lassen“, empfiehlt Ruf.
Und für die kleine Entspannung zwischendurch? Da haben traditionellerweise Sofa und Liege ihren Auftritt – mit von der Natur inspirierten sanften Looks und Formen, versteht sich. In Fortführung seiner kontinuierlichen Design-Zusammenarbeit mit Doshi Levien hat der Hersteller Hay zum Beispiel die multifunktionale Quilton-Sofa-Serie jetzt um neue Familienmitglieder in Form des Quilton Lift erweitert. Das „gesteppte Landschaftssofa-System“ des Design-Duos hat die charakteristischen großzügigen Abmessungen und skulpturalen Formen beibehalten, heißt es beim Hersteller – wobei die neuen Varianten mit massiven Holzbeinen ausgestattet sind, die das Sofa mit einem leichten, zeitgenössischen Ausdruck höchst elegant bis zum Boden anheben. Zur Serie gehört ein Daybed, das auf stylishe Weise zur Entspannung verführt – wie gemacht für die Kuschelzone in unserem Zuhause!

Text: Claudia Kuzaj, Foto: Bretz