Neue Grundschule JETZT!

Schulsituation in Oberneuland
Wer A sagt, muss auch B sagen – oder besser dringend handeln! So könnte man kurz den Inhalt des Brandbriefes der Sprecherin des Ausschusses für Bildung, Soziales, Jugend und Sport, Juliane Bischoff, im Verbund mit der Sprecherin des Beirates Tamina Kreyenhop im Namen aller Fraktionen des Beirates zusammenfassen. Der Stadtteil braucht eine neue Grundschule! So lautet kurz die Forderung.

Oberneuland wächst stetig durch die neuen Bauvorhaben und wird immer jünger, aber die Stadt passt ihre Planungen an Grundschulplätzen nicht an. Daher fordern die Lokalpolitiker die Senatorin Aulepp deutlich und nachdrücklich auf, im Wohn- und Büropark, wo ja nochmals 15 Hektar Fläche bebaut werden sollen, baldmöglichst den Bau einer Grundschule zu „prüfen“. Während der Bedarf an Kita-Plätzen bereits frühzeitig erkannt wurde – seit 2018 wurden 50 Krippen- und 140 Elementarplätze geschaffen – hinkt der Ausbau der Grundschulinfrastruktur hinterher. Die Grundschule Oberneuland wurde um lediglich einen Zug auf eine Vier-Zügigkeit erweitert. Die Kita-Planungen umfassen aktuell den weiteren Ausbau um 145 Elementar- und 80 Krippenplätze. Diese Entwicklungen belegen zusätzlich den Bedarf für eine weitere Grundschule, denn aus Kindergartenkindern werden bekanntlich Schulkinder.
Die prekäre Situation des anstehenden Schuljahres mit 20 fehlenden Plätzen an der Grundschule Oberneuland ist kein Ausreißer, sondern fast „Normalität“ und wird sich weiter zuspitzen. Darin sind sich die Ausschuss-
vorsitzende und alle anderen Parteivertreter einig. Aktuell schon werden zahlreiche Grundschulkinder auf andere Schulen verteilt, beispielsweise in die Vahr oder nach Horn. Doch diese Lehranstalten sind bereits mit den Kindern aus dem eigenen Stadtteil ausgelastet.
Die Jungen und Mädchen, deren Eltern sich die Beschulung in der privaten evangelischen Bekenntnisschule in Hemelingen leisten können, verlieren jedoch beim Wechsel auf eine weiterführende Schule den Anspruch an einen wohnortnahen Schulplatz. Neben der täglichen Entfernung, die es zu bewältigen gilt, ist ein wohnortnaher Schulplatz auch schon daher förderlich, da dann die sozialen Kontakte aus dem Kindergarten weiter gepflegt werden können.
Obwohl die Grundschule Oberneuland mittlerweile auf eine Vierzügigkeit erweitert wurde, ist langfristig keine Entlastung der Schulplatzsituation zu erwarten. In den letzten Jahren hat sich die Altersstruktur der Bevölkerung in Oberneuland deutlich verändert. Der Stadtteil, der früher als einer der ältesten Bremens galt, hat einen demografischen Wandel durchlaufen, was seit etwa zehn Jahren zu einem signifikanten Zuzug junger Familien entlang der Oberneulander Landstraße und der Rockwinkeler Heerstraße führt. Zusätzlich werden auf dem Mühlenfeld demnächst 199 Wohneinheiten entstehen, die vorwiegend für junge Familien vorgesehen sind – auch diese Kinder sollen voraussichtlich die Grundschule Oberneuland besuchen.
Der Bedarf an Schulplätzen wird daher weiter steigen, wie es die Entwicklung im Achterdiek und Seerosenpark und natürlich auch im Wohn- und Büropark deutlich belegen.

Stimmen

Simon Zeimke, MdBB
Sprecher für Digitalisierung, Medien, Datenschutz und Informationsfreiheit

„Seit Jahren besteht die Überzeugung, dass in Oberneuland ein zusätzlicher Grundschulstand-ort benötigt wird. Dies hat die CDU im Beirat und gegenüber dem Bildungsressort mehrfach deutlich gemacht. Die Zahlen bestätigen dies: Die Grundschule Oberneuland hat bereits jetzt 20 Plätze zu wenig und führt gleichzeitig Wartelisten. Auch die umliegenden Grundschulen sind ausgelastet.
Es zeigt sich seit Jahren, dass die Schulstandortplanung die realen Probleme erst spät erkennt und darauf reagiert. Die Prognosen des Bildungsressorts basieren oft auf veralteten Daten, weshalb keine zeitnahe Verbesserung zu erwarten ist.
Der Handlungsdruck nimmt zu, insbesondere durch die geplanten großen Baugebiete. So hat der Bau auf dem Mühlenfeld begonnen, und der Senat plant eines der größten Bauprojekte mitten in Oberneuland, um Wohnraum für junge Familien zu schaffen. Zudem wird der demografische Wandel dazu führen, dass mehr junge Familien nach Oberneuland ziehen. Dies zeigt, dass Oberneuland attraktiv ist.
Es ist jedoch notwendig, dass der Senat die Entwicklung der Infrastruktur im gleichen Tempo vorantreibt, idealerweise sogar schneller. Schulplätze und ausreichend Kindergartenplätze müssen vorhanden sein, wenn die ersten Familien ihre neuen Wohnungen und Häuser beziehen.“

Tamina Kreyenhop
Sprecherin des Beirates Oberneuland

Oberneulander Kinder sollen in Oberneuland zur Schule gehen können! Diese Forderung haben wir gegenüber den Verantwortlichen bereits mit dem Beginn der Bebauung des ehemaligen Büroparks adressiert. Es ist in jedem Jahr das gleiche Bild – es fehlen Grundschulplätze und damit muss jetzt Schluss sein. Vor allem ist hinsichtlich des Kindeswohls auch zu bedenken, dass die Kontakte und Freundschaften, die aus der Vorschulzeit stammen, durch die aktuelle Situation jäh unterbrochen werden. Es kann nicht sein, dass Jungen und Mädchen, die beispielsweise „Im Holze“ wohnen, nicht auf die Grundschule Oberneuland gehen können. Es muss sich besonders vor dem Hintergrund der neuen Baugebiete dringend etwas ändern – mindestens eine zweizügige Grundschule im Wohn- und Büropark – das haben wir schon zu Baubeginn damals gefordert.

Derik Eicke, MdBB
Sprecher für Klima, Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung

Der Stadtteil Oberneuland wächst – und mit ihm der Bedarf an Schulplätzen. Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass die Planungen für eine neue Grundschule im Wohn- und Büropark Oberneuland endlich umgesetzt werden. Die Entwicklung dieses Gebietes war von Beginn an mit der Notwendigkeit einer schulischen Infrastruktur verbunden. Jetzt muss diese Forderung Realität werden!

Mit der neuen Grundschule in Oberneuland können wir zwei zentrale Herausforderungen lösen:

  1. Wohnortnahe Beschulung für alle Kinder aus Oberneuland – damit kein Kind mehr gezwungen ist, auf weit entfernte Schulen
    auszuweichen.
  2. Entlastung der überfüllten Schulen in der Vahr – dort ist die Situation längst kritisch, und eine Verlagerung nach Oberneuland würde den Druck nehmen.

Die bestehende Grundschule Oberneuland kann den steigenden Bedarf nicht mehr auffangen, und die Zahl der schulpflichtigen Kinder wird weiterwachsen. Eine neue Grundschule mit mindestens drei, besser noch vier Zügen ist daher notwendig, um sowohl die Kinder aus Oberneuland als auch aus der benachbarten Vahr angemessen unterzubringen. Nur mit einer ausreichend dimensionierten Schule können wir langfristig sicherstellen, dass alle Kinder wohnortnah beschult werden und die bestehenden Grundschulen nicht weiter überlastet werden.
Neben der Notwendigkeit einer neuen Grundschule in Oberneuland müssen wir auch darüber nachdenken, wie wir Schulbauten in Bremen schneller und kosteneffizienter umsetzen können. Ich habe mich daher als neuer Abgeordneter für Pilotprojekte zum seriellen Bauen von Schulen eingesetzt. Durch modulare Bauweisen können wir nicht nur Kosten senken, sondern auch die Bauzeit erheblich verkürzen. Andere Städte haben bereits gezeigt, dass so innerhalb weniger Jahre moderne, funktionale Schul-gebäude entstehen können.
Der Bremer Senat hat nun im Oktober 2024 eine Schulbaugesellschaft beschlossen, um diesen Weg zu gehen.
Ich weiß, dass solche Projekte nicht über Nacht entschieden werden. Deshalb setze ich mich nicht nur öffentlich für den Bau der neuen Grundschule ein, sondern führe gezielt Gespräche mit den verantwortlichen Stellen, um die Planungen voranzutreiben. Es geht darum, Lösungen zu finden, Mehrheiten zu gewinnen und die Umsetzung auf den Weg zu bringen. Denn eines ist klar: Oberneuland braucht eine neue, vierzügige Grundschule – nicht irgendwann, sondern zeitnah!

Zum Foto: Der große Neubau beherbergt im Untergeschoss eine Mensa. CB