Fachunterricht op Platt
Für die Klassen 5 bis 10
„De Weltklimaraat vun de Vereenten Nationen hett düütlich maakt, dat de Minschen dat Drievhuus üm de Eer ophitt un den Klimaschandaal utlööst hebbt. Dorüm mööt wi dat in de School opnehmen: Wi mööt so leven, dat wi un de na uns kaamt dat ok op Duer un jüst so goot as vundaag köönt.“ Der Fachunterricht in den Klassen 5 bis 10 nimmt sich der brisanten Themen unserer Zeit an. Neu ist, dass aktuelle Themen nun auch in plattdeutscher Sprache abgehandelt werden.
Damit läuten das Niedersächsische Kultusministerium und das Institut für niederdeutsche Sprache (INS) ein neues Kapitel des Plattdeutsch-Unterrichts ein. „Eine methodisch geschickte Kombination aus Bildtafeln und kurzen Sachtexten führt zu Gesprächsanlässen und damit zu neuen Annäherungen an die Unterrichtsinhalte“, ist Reinhard Goltz, Vorsitzender des INS, sicher. Erweiterungen auf andere Regionen und andere Themenfelder wären aus seiner Sicht außerordentlich wünschenswert.
Nach dem Vorbild des japanischen Erzähltheaters „Kamishibai“ werden diese Arbeitspakete behandelt: „In Neddersassen sünd wi tohuus“, „Leven un Arbeiden vun ehrgüstern bet vundaag“ und „Vun Sünnenschien un Regenweer na den Klimaschandaal“. Jeweils zehn Bildkarten illustrieren Aspekte der Landschaft und der Geschichte Niedersachsens, die auf Nieder- oder Hochdeutsch im Unterricht bearbeitet werden können. Dabei ist die Hoffnung groß, dass mehr Lehrer als bisher über die Zweisprachigkeit den Schritt zur Regionalsprache wagen. Aufgaben lassen sich über einen im Textheft abgedruckten QR-Code ansteuern.
„Dat is keen plattdüütschen Spraaklehrgang. Platt warrt hier in den Alldagsünnerricht blangenbi vermittelt. Un wat besnackt warrt, is dicht bi de Minschen. Dat speelt allens bi jüm to Huus“, erläutert Initiator Hans-Hinrich Kahrs die Vorteile des neuen Ansatzes. Die vorrangig visuelle Darstellung in Karten und Bildern erleichtert den Sprachanfängern den Zugang zu den geografischen und geschichtlichen Grundlagen. Damit ist immer auch der Anspruch verbunden, dass die Schüler ermutigt werden, den eigenen Ort und seine Umgebung zu erkunden.