Jetzt Igelburg bauen
Wer seinen Garten als igelfreundliche Naturoase herrichtet, hilft den Tieren mehr als mit einer Schale hingestelltem Futter.
„Im Moment sind just die kleinen Igel geboren worden, die meisten im August“, erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „das Familienglück währt bei Igels aber nicht lang. Nach nur sechs Wochen verlassen die Lütten zwangsweise ihre Mama. Der Vater hat sich gleich nach der Paarung verabschiedet.“ Was alle Igel bei uns jetzt beschäftigt, ist Fressen.
Bis zu 50 Gramm legen die Jungigel in guten Revieren pro Woche zu. Sie haben aktuell auch noch reichlich Zeit bis zum speckzehrenden Winterschlaf. Wer aktiv etwas für Igel im Garten tun möchte, sollte die Futterschale noch weglassen. „Eine Wassertränke ist für Igel und Vögel gleichermaßen hilfreich, jetzt schon zuzufüttern beruhigt mehr das Gewissen, als dass es wirklich hilft“, klärt der Experte auf. Neben einem guten natürlichen Futterangebot brauchen Igel einen großen Laubhaufen für den Winter. „Der reicht völlig aus, teuer gekaufte Igelhäuser alleine bieten bei Barfrost oft zu wenig Isolierung.“ Als Folge wachen die Tiere aus dem Winterschlaf auf und vergeuden unnütz Energie auf der Suche nach einem besseren Versteck.
Wer in einer Ecke des Gartens sein Laub zusammenträgt und den Haufen mit einigen Ästen als Windschutz abdeckt, hat eigentlich schon die perfekte Igelburg geschaffen. „Der Standort sollte gerne im Schatten von Bäumen aber auf einer trockenen Stelle liegen. Im Zweifel startet man mit einer Schiebkarre Sand oder Erde, damit der Boden durchlässig und trocken ist“, rät der NABU. Der Laubhaufen selbst sollte im frischen Zustand mindestens einen Meter, besser anderthalb hoch und breit sein. „Solche Igelburgen sind ein einziger Gewinn – man spart sich den Weg zum Recyclinghof, hat im nächsten Jahr besten Laubkompost und der Igel kann kuschelig überwintern“, zeigt sich Hofmann begeistert.
Quelle: NABU Bremen, Foto: NABU/Roger Cornitzius