Noch mehr Störche

Vier Nester in Oberneuland bezogen

Vier Nester sind Ende März in diesem Jahr in Oberneuland bezogen, sodass Adrian und Alina nicht mehr das einzige Storchenpaar ist, das in Oberneuland auf seinem Nest sitzt und brütet.
Ende März bezogen Jakob und Adele das Nest auf Hof Haltermann. Ab und zu machten sie noch Ausflüge, bauten gemeinsam an ihrem Eigenheim in luftiger Höhe und klapperten lautstark. Das Klappern dient der Verständigung untereinander, etwa der Begrüßung des Partners, dem Vorspiel für die Paarung oder dem Verjagen von Eindringlingen. Dabei werfen sie ihre Köpfe weit zurück, sodass die Schnäbel in die Luft zeigen.
Seit Mitte März sitzen auch Hinni und Lisbeth auf ihrem Nest auf Hof Sinning, nachdem Lüder Sinning ihnen die Einraumwohnung für die neue Brutsaison gut vorbereitet hatte. Jürgen und Lüder Sinning gehen davon aus, dass es sich bei Hinni und Lisbeth um das Paar handelt, die bereits vor zwei Jahren bei ihnen brüteten. Das Storchenpaar verhielt sich sehr vertraut und ließ sich durch den landwirtschaftlichen Betrieb nicht aus der Ruhe bringen.
Ab dem 19. März begann auf Hof Drewes die Eiablage. Von dem Zeitpunkt an verließ Alina nicht mehr das Nest. Im Durchschnitt legen Störche drei bis fünf Eier in einem Abstand von zwei bis drei Tagen. Oft beginnen sie mit dem Brüten erst mit der Ablage des zweiten oder dritten Eis. Mit Beginn der Brut, die 32 bis 33 Tage dauert, wechselten sich Adrian und Alina auf dem Nest ab. Bei jedem Wechsel „schnackten“ sie kurz bei der „Übergabe“ und tauschten dann die Plätze, berichtete Jürgen Drewes. Vor der Eiablage kamen ab und zu fremde Störche, die allerdings schnell von dem Hollerdeichstorchenpaar vertrieben wurden.
Auf dem Nest Sündermann sind Clemens und Constanze fest eingezogen, nachdem Clemens sein Nest mehrere Tage heftig gegen Jakob und Adele Haltermann verteidigte. Am 27. März traf Constanze ein und wich seitdem nicht mehr von seiner Seite. Mittlerweile bilden sie mit den Haltermann-Störchen ein gutes Quartett, das gerne gemeinsam auf Nahrungssuche geht, wie Storchenmutti Michaela Sündermann beobachtete. Die vermutete, dass sie Ende März bereits mit der Eiablage begonnen hatten.
„Ich biete mietfrei an“, sagte Friedhelm Behrens lachend, der bereits mehrere Besichtigungen seines Storchennests auf dem Ellernhof hatte.

Text und Foto: Sabine v.d. Decken