Wolfssichtung in Oberneuland
Ende Oktober sah Paul Forkert vom Stall Rosenbusch einen Wolf in Oberneuland. Der saß in einer neben Höpkens Ruh gelegenen Wiese und beobachtete die Pferde vom Stall Rosenbusch.
Forkert war es aufgrund der Physiognomie gleich klar, dass es sich um einen Wolf handelt. „Wir müssen jetzt noch vorsichtiger sein“, sagte er und berichtete, dass mit der Beobachtung der Weidegang von Fohlen und Pferden nun erst einmal vorbei ist. Es sei traurig, dass nichts geschieht und Lebewesen sterben müssten, weil der Wolf überhandnimmt.
Weitere Wolfssichtungen gab es in Borgfeld. Eine Sichtung in Hastedt und Hemelingen Ende Oktober wurde durch eine DNA-Analyse bestätigt. Im Bremer Umland gibt es laut Landesjägerschaft fünf bis sechs Wolfsrudel, die auf der Suche nach neuen Revieren andere Bereiche queren.
Der Wolf werde zunehmend präsenter und aktiver, prognostizierte Marcus Henke, Präsident der Landesjägerschaft Bremen, bereits vor einigen Jahren. Er rät dringend von Anfütterung und Anlockung ab, damit der noch dem Menschen entgegengebrachte Respekt des Wolfes nicht verloren geht. Bei einer Wolfsbegegnung solle der Mensch Distanz wahren und auf eine Art und Weise zurücktreten, die den Wolf nicht reizt.
Verhaltenstipps:
1. Bei Wolfssichtungen in der Ferne rät Henke, Ruhe zu bewahren, denn der Wolf ist für den Menschen per se erst einmal nicht gefährlich.
2. Wolf fotografieren und damit wichtige Daten für das Monitoring liefern.
3. Zeigt der Wolf zu großes Interesse, in die Hände klatschen und laut rufen, um sich Respekt zu verschaffen.
4. Hundehalter sollten ihrer Aufsichtspflicht für ihren Hund nachkommen und ihn nur angeleint führen, da der Wolf den Hund als Nahrungskonkurrenten versteht.
5. Auf gar keinen Fall sollten Wölfe gefüttert werden, da deren Scheu dadurch verloren geht. „Daraus werden Problemwölfe“, sagt Marcus Henke.
Weitere aktuelle Informationen gibt es unter www.umwelt.niedersachsen.de/wolf_in_niedersachsen und lj-bremen.de/Aktuelles.
Text: Sabine v.d. Decken, Foto: Symbolbild