23. Oberneulander Kürbiswette

Ein Fest der Gemeinschaft und guter Laune

Wenn in Oberneuland der letzte Samstag im September anbricht, ist klar: Die Oberneulander Kürbiswette geht in ihr großes Finale. 

Was vor mehr als zwei Jahrzehnten aus einer spontanen Idee entstand, hat sich längst zu einer festen Größe im Oberneulander Veranstaltungskalender entwickelt. Am 27. September 2025 war es nun zum 23. Mal so weit – und die Oberneulander feierten bei strahlendem Sonnenschein ein herbstliches Fest, das den Kürbis in all seinen Facetten würdigte.

Von Mai bis September: Geduld, Pflege und Hoffen

Bereits im Mai hatten die Organisatoren traditionell zur Pflanzenausgabe geladen. Wer dort einen Kürbissetzling mitnahm, wusste: Bis zum Finale Ende September wird es auf sorgfältiges Gießen, Pflegen und geduldiges Wachsenlassen ankommen. Denn nur wer seinen Kürbis hegt, kann am Ende beim Wiegen ganz vorne mit dabei sein. Die monatelange Hingabe, die hinter der Kürbiswette steckt, sowie das dörfliche Wetteifern machen den besonderen Reiz dieser Veranstaltung aus: Jeder Teilnehmende bringt seine persönliche Geschichte, seine Tricks und Hoffnungen mit zum Finale.

Sonniger Start, volle Besucherreihen

Pünktlich zum Festbeginn am Nachmittag des 27. September zeigte sich die Sonne, als hätte sie sich eigens für die Kürbiswette einladen lassen. Schon früh füllte sich der Platz vor dem Gemeindehaus und die Stimmung war ausgelassen. Der Besucherzuspruch war in diesem Jahr besonders hoch – Familien, Nachbarschaften und Neugierige aus nah und fern wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen.

Ein Moderator mit Sportsgeist

Für eine lebendige Moderation sorgte der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann, der in diesem Jahr für Alexander Falz eingesprungen war. Souverän und mit einer Mischung aus Charme, Humor und Sportsgeist führte er durch das Programm. An das Orga-Team vermittelt wurde er durch Christiane Ramdohr-Meyer (Agentur von Bremerland) und war somit eine perfekte Vertretung. Mit Leichtigkeit sprach er mit den Teilnehmenden, stellte Fragen, baute Spannung auf und sorgte für viele Lacher.

Dirk Müller erneut Kürbiskönig

Ein Höhepunkt des Nachmittags war natürlich die Kürbiswaage. Hier zeigte sich, wer seine Pflanze am besten gepflegt hatte. Dirk Müller, mehrfacher Kürbiskönig, verteidigte auch in diesem Jahr seinen Titel. Zwar war er selbst nicht vor Ort – er verbrachte den Finaltag in St. Peter-Ording – doch seine Grußbotschaft kam per Video direkt vom Strand. Ein Sinnbild für die Verbundenheit und Freude, die diese Wette jedes Jahr auslöst.

Knapp dahinter: Ein Kürbis mit fast 85 Kilo

Mit einem Gewicht von beeindruckenden 84,8 Kilogramm sicherte sich Dietrich Kretzschmar den zweiten Platz. Der Jubel zeigte, dass es hier nicht nur um Gewinnen geht, sondern um die Freude am Mitmachen und das gemeinsame Staunen über die Naturkraft, die aus einem kleinen Setzling ein solches Prachtexemplar werden lässt.

Preise für Kreativität und Gemeinschaft

Doch die Kürbiswette zeichnet sich nicht nur durch schiere Größe aus. Auch Präsentation und Kreativität spielen eine Rolle. Den 1. Preis für die beste Präsentation gewann in diesem Jahr die Kürbisgemeinschaft Am Hodenberger Deich. Mit dabei: Thomas Jahn, Wolfgang Frese, Anke Jahn, Angela Schneiders und Norbert Schneiders. Sie hatten nicht nur einen großen, sondern auch einen besonders schön arrangierten mexikanischen Kürbisbeitrag geschaffen. Auch der Züchter des kleinsten Kürbisses bekommt einen Preis. Jonathan Klimpel bekam die Auszeichnung. Den – laut Jury – „hässlichsten“ Kürbis brachte das Jugendzentrum SASU mit zum Finaltag.

Ebenfalls prämiert wurde der Wettbewerb um die Sonnenblumen. Mit einem Durchmesser von stolzen 41 Zentimetern stellten Angela und Norbert Schneiders die größte Blüte vor. Ein Beweis dafür, dass die Kürbiswette längst auch über den Kürbis hinausgewachsen ist und weitere gärtnerische Schätze ans Licht bringt. Die längste Sonnenblume hatte in diesem Jahr Sabine Behrens mit ganzen 4,16 m (!). Auch die schönste Sonnenblume wurde gewählt. Über diesen Preis freuten sich Ella und Caspar Stühl.

Kleine Gewinner ganz groß

Besonders viel Applaus erhielt in diesem Jahr die Haiklasse der Grundschule Oberneuland, die den Preis für den schönsten Kürbis einheimste. Mit viel Fantasie hatten die Kinder ihren Beitrag gestaltet – ein Moment, der zeigte, wie stark die Kürbiswette Generationen verbindet.

Ein Fest der Begegnung

Neben den Wettbewerben war die Kürbiswette wieder einmal ein Ort der Begegnung und alle Besucher kamen ins Gespräch, Familien verbrachten gemeinsam den Nachmittag, Kinder staunten über die riesigen Kürbisse, Erwachsene tauschten Tipps für die nächste Pflanzsaison. Musik, kulinarische Angebote und ein buntes Rahmenprogramm machten das Fest zu einem lebendigen Treffpunkt, der weit über den Wettbewerb hinausgeht.

Tradition mit Zukunft

Was aus einer Laune heraus entstand, ist heute ein Stück lebendige Dorfkultur geworden. Und schon jetzt steht fest: Auch 2026 wird es weitergehen. Im Mai heißt es wieder: Ab zur Pflanzenausgabe! Denn dann startet die Oberneulander Kürbiswette in ihre 24. Runde.

Zum Foto: Der 1. Preis für die beste Präsentation ging an die Kürbisgemeinschaft Am Hodenberger Deich:
v.l.n.r. Thomas Jahn, Wolfgang Frese, Anke Jahn, Angela Schneiders, Norbert Schneiders. Foto: Susanne Wokurka