Goldene Ernte in Oberneuland

700 Kilogramm Äpfel vom Lür-Kropp-Hof

Ende September lud die Lür-Kropp-Stiftung zur alljährlichen Apfelernte auf den Streuobstwiesen des traditionsreichen Lür-Kropp-Hofs in Oberneuland ein. Zahlreiche Helfer – Familien, Nachbarn und Naturfreunde – folgten dem Aufruf, ausgerüstet mit Körben, Obstpflückern und einer gehörigen Portion Tatendrang. Am Ende des Tages lagen rund 700 Kilogramm frisch geerntete Oberneulander Äpfel in den Kisten – ein stolzes Ergebnis, das nicht nur die Stiftung erfreute.

Schon von Weitem duftete es nach frischem Obst und selbst gebackenem Kuchen. Denn während die fleißigen Pflücker zwischen den Bäumen zugange waren, sorgten der Bremer Imkerverein und die Lür-Kropp-Stiftung für das leibliche Wohl: Mit Kaffee, Kuchen und Honig aus eigener Produktion wurde die Ernte zu einem kleinen Fest.

Neben dem Pflücken der Äpfel gab es daher auch Gelegenheit, den Bienen etwas näherzukommen. Marten Carstensen, selbst Imker und Mitglied des Vereins, stand den Besuchern Rede und Antwort zu allen Fragen rund um die fleißigen Bestäuber.

Vielfalt von historischen Sorten

Die Streuobstwiesen des Lür-Kropp-Hofs sind eine kleine Schatzkammer traditioneller Apfelsorten. Unter den Bäumen finden sich Namen, die heute fast schon in Vergessenheit geraten sind: „Krügers Dickstiel“, „Ruhm von Kirchwerder“, „Roter Kardinal“, „Roter Traubenapfel“, „Himbeerapfel“, „Doodapfel“ oder „Nathusius Taubenapfel“ – jede Sorte mit eigener Geschichte, eigenem Aroma und eigener Reifezeit. Sie alle sind Teil eines kulturellen Erbes, bei der die Stiftung mit ihrer Streuobstwiese mithilft, es zu bewahren. Zudem sind Streuobstwiesen nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger.

Vom Baum ins Glas

Während die Helfer für den Eigenbedarf ernten durften, sammelte die Stiftung die übrigen Äpfel in großen Körben. Rund 350 Kilogramm wanderten schließlich in die Mosterei. Die andere Hälfte, ebenfalls etwa 350 Kilogramm, landete in den Körben der freiwilligen Pflücker. In der Mosterei wurden die Äpfel schonend verarbeitet – und aus der Ernte entstanden etwa 210 Liter naturtrüber Apfelsaft.

Und was passiert mit den vielen Litern frisch gepressten Safts? Die Stiftung hat bereits konkrete Pläne: Auf dem Oberneulander Weihnachtsmarkt bei Edeka-Maaß soll der Apfelsaft verkauft werden. Damit finden die Oberneulander Äpfel den Weg von der Oberneulander Streuobstwiese direkt auf die Tische der Nachbarschaft. Ein Kreislauf, wie er regionaler kaum sein könnte – und ein Beispiel dafür, wie Oberneulander Initiativen die Verbindung von Natur, Gemeinschaft und Genuss stärken können.

Vorfreude auf die kommende Saison

Am Ende des Tages zeigte sich die Stiftung dankbar für die vielen helfenden Hände. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Oberneulander wäre die Ernte kaum möglich gewesen. „Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr“, hieß es vonseiten der Organisatoren. Und mit jedem getrunkenem Glas des Oberneulander Apfelsafts wächst die Vorfreude auf die nächste Saison.

Zum Foto: Käthe Protze von der Lür-Kropp-Stiftung und Marten Carstensen vom Bremer Imkerverein packten bei der Ernte kräftig mit an. Foto: Yvonne Kahl