Blüten in aller Munde

Taglilien sind nicht nur schön – sondern auch lecker!

Die Taglilie ist nicht nur ein Blickfang im Garten, auch in der Küche macht die pflegeleichte Pflanze eine gute Figur. Während Taglilien in unseren Breitengraden oft für nicht genießbar gehalten werden, sind sie in Ostasien ein wahrer Renner in der Küche – und dies bereits seit Jahrtausenden. Dort werden Taglilien auch als Nahrungsmittel angebaut und nicht als Schönheit im Garten.
Jede Blüte der Taglilie öffnet sich nur für einen Tag, bevor sie welkt. Dafür bildet die anspruchslose Pflanze wochenlang zahllose Blüten, je nach Sorte von Mai bis August oder sogar bis in den September und Oktober hinein.
Auch im Oberneulander Garten der Familie Herrmann zählen die schönen Stauden zu den Dauerblühern und landen im Sommer regelmäßig auf dem Tisch: „Es gehört schon fast zu einer lieben Tradition, dass wir zur ‚Hochzeit‘ der Blüte gute Freunde und Bekannte zum Essen einladen und die Taglilien feiern. Am liebsten verwende ich die Blüten, weil es davon so viele gibt, sie hervorragend schmecken und wunderschön auf dem Teller aussehen“, berichtet Ulrike Herrmann. Dann bereichern mit Lachscreme gefüllte Blüten, ein Beilagensalat mit Taglilienblüten oder ein mit Blüten garniertes Dessert das Menü, welches Ulrike Herrmann in ihrer Küche zaubert und auf der Terrasse, mit Blick auf die üppigen Taglilienbeete, serviert. „In diesem Sommer hatten wir so viele Blüten, dass ich mehrere Körbe davon an die Brasserie la Cabane abgegeben habe. Küchenchef Gordon Lankenau hat diese dann bei einigen seiner Vorspeisen mit eingebunden“, so Ulrike Herrmann.
Von der Taglilie sind alle Pflanzenteile essbar, besonders beliebt sind aber Knospen, Blüten und Blattschösslinge. Bei den Blüten sollten aber die Staubfäden in der Mitte entfernt werden, da sie eher unangenehm schmecken. Samen und Wurzeln sind zwar auch essbar, kommen aber kulinarisch seltener zum Einsatz.
Die Taglilie deckt eine breite Palette an Geschmäckern ab. Während Blüten und Knospen frisch und süßlich – ähnlich wie junger Blattsalat – schmecken, kommt bei den Blättern noch eine leicht scharfe Note hinzu. Sie können sowohl roh verwendet, gefüllt oder auch gebraten bzw. frittiert werden. Es verwundert also nicht, dass die Pflanzen-teile der Taglilie in der Küche sehr variabel eingesetzt werden können.

Text: M. Müller, Foto: U. Herrmann