Wertvolles Gut

Nachhaltiger Umgang mit Wasser im Garten

Wasser ist ein wertvolles Gut. Auch Gartenbesitzer sollten auf einen verantwortungs-vollen Umgang mit dem kühlen Nass setzen. Wie man die Ressource Wasser und auch noch Zeit spart und dennoch einen schönen, vitalen Garten bekommt,
erklärt der Gartengestalter Andreas Leucht.

Gießen will gelernt sein. Eine falsche Bewässerung schadet den Pflanzen, verschwendet Wasser und macht auch noch unnötige Arbeit. Ganz gleich, ob automatisiert oder per Kanne oder Schlauch, beim Gießen sollte man auf gewisse Dinge achten: „Viele Gartenbesitzer gießen zwar oft, aber einfach zu kurz. Dadurch wird nur die oberste Erdschicht feucht, das Gießwasser verdunstet schnell und erreicht die Wurzeln der Pflanzen nicht. Diese bilden dann flache, oberflächennahe Wurzeln aus, die wiederum schneller austrocknen“, erklärt Andreas Leucht. „Das schadet den Pflanzen langfristig. Außerdem verschwendet man so unnötig Wasser.“ Stattdessen rät der Experte: lieber seltener, dafür aber intensiv wässern.

Standortgerechte Pflanzungen
Überhaupt sollte, wer einen Garten hat, sich in Zeiten zunehmenden Wassermangels sorgfältig Gedanken machen, wie sein Garten möglichst wenig der wertvollen Ressource benötigt. „Standortgerechte Pflanzungen stellen die Weichen für den Wasserbedarf eines Gartens und sind ein wichtiger Schritt zu einem bewussten Umgang mit Wasser“, weiß Andreas Leucht. Für eine solche Pflanzung braucht es allerdings einiges an Pflanzenwissen. Auch die Bodenbeschaffenheit und die Lichtverhältnisse vor Ort müssen bei der Pflanzenauswahl berücksichtigt werden. Standortgerechtes Pflanzen und dazu die bewusste Auswahl von Pflanzen, die mit wenig Wasser auskommen, reduzieren den Wasserbedarf und damit den Gießaufwand deutlich. So können Beete entstehen, die optimal gedeihen und auch noch ästhetisch überzeugen, dabei aber kaum Pflege benötigen.

Automatische Bewässerungssysteme
Aber auch standortgerechte Pflanzungen oder solche mit wenig Wasserbedarf müssen gegossen werden. Wer das nicht händisch erledigen will, setzt auf eine automatische Bewässerung, und ist die fachkundig ausgesteuert, ist auch sie in der Regel ein weiterer Baustein zum Wassersparen. Über Feuchtigkeitssensoren gesteuert, gießen sie nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Ihre Wasserabgabe lässt sich genau auf Standortbedingungen, Witterung und Wasserbedarf der Pflanzen abstimmen. Am einfachsten zu installieren ist eine automatische Bewässerungsanlage natürlich, wenn der Garten neugestaltet wird. Aber Feuchtigkeitsfühler, Versenkregner für den Rasen und Tropfschläuche für Beete und Pflanzgefäße lassen sich in der Regel auch gut nachträglich in einen Garten integrieren. Für die Steuerung der Anlagen reicht häufig eine App, die Installation und Aussteuerung sowie die regelmäßige Wartung sollte aber unbedingt ein Fachbetrieb übernehmen, um sicherzustellen, dass die Anlage dauerhaft optimal arbeitet.

Umfassende Gestaltung
Neben der Pflanzenauswahl und der Art der Bewässerung kann auch die sonstige Gestaltung einen Beitrag zum intelligenten Wassermanagement im Garten leisten. „Je weniger Flächen versiegelt sind, desto mehr Wasser kann im Boden versickern und die Erde durchfeuchten“, erklärt der Gartenprofi. Eine unterirdische Zisterne zum Sammeln von Regenwasser spart Grundwasser und schont den Geldbeutel. Auch das Thema Entwässerung befestigter Flächen wird zunehmend wichtiger und bedarf fachkundiger Planung. „Die wirklich notwendige Größe von Terrasse, Einfahrt und Stellplätzen, die Formate der Plattenbeläge und der Fugenanteil sowie deren Material sollten ebenso durchdacht werden wie die sinnvolle Ableitung des Oberflächenwassers“, fasst der Gartengestalter zusammen. Das Thema Wasserverbrauch im Garten hat also viele Facetten, und es gibt zahlreiche Stellschrauben, an denen Gartenbesitzer drehen können, um hier so ressourcenschonend wie möglich zu agieren.