Die Brutsaison geht los

Storchentagebuch

Bis Anfang März waren fünf Störche fest in Oberneuland angekommen. Sie besetzten die fertig präparierten Nester auf Hof Drewes, Sinning und Sündermann und begannen mit dem Nestbau. Brutzeit der Störche beginnt in aller Regel im März. Nur etwa zwei Tage nach der Paarung erfolgt beim Weißstorch dann die Eiablage von drei bis fünf Eiern. Die sind ca. 110 Gramm schwer und werden im Abstand von zwei bis drei Tagen gelegt. Bereits vor Vollständigkeit des Geleges beginnen die Störche mit dem Brüten, die Brutdauer bis zum Schlüpfen beträgt etwa 33 bis 34 Tage. Dabei wechseln sich die Partner ab, nachts sitzt allerdings immer das Weibchen auf dem Gelege.
Adrian und Alina waren Ende Februar tüchtig mit Nestbau und Paarung beschäftigt, berichtete Jürgen Drewes. Mit Absicht hatten Jürgen Drewes, Jürgen Lohmann und Alexander Klüver das Nest beim Großreinemachen nicht komplett aufgebaut, da der Nestbau den Paarungs- und Bruttrieb fördert. Mit der ersten Eiablage rechnete Drewes Anfang März. „Alles ist entspannt und ruhig“, sagte er. Ab und zu guckte ein dritter Storch am Hollerdeich vorbei, wurde aber von Alina und Adrian erfolgreich vertrieben. Als großes Fragezeichen stand Ende Februar die Nahrungssituation aufgrund des Hochwassers noch im Raum. Von einer starken Kälteperiode aber ging der Landwirt nicht mehr aus.
Auch bei Lüder Sinning lief alles nach Plan. Am 23. Februar kamen Hinni und Lisbeth gleichzeitig an und begannen zügig mit dem Nestbau und der Paarung. Das zweite Nest auf Hof Sinning war zu der Zeit unbesetzt, wird aber vermutlich wie im Vorjahr als Zweitwohnung genutzt werden, solange die Jungstörche von Nest 1 noch nicht flügge sind. Am gleichen Tag erreichte auch ein Storch Hof Sündermann. „Es scheint der richtige zu sein“, sagte Michaela Sündermann, wusste aber nicht, ob es sich um Clemens oder Constanze handelte.
Bei Lüder und Karen Haltermann und Friedhelm Behrens gab es bis Ende Februar nur Wohnungsbesichtigungen. Aber keiner der Störche ließ sich fest nieder. Auch bei Hajo Kaemena war die Einraumwohnung zu der Zeit noch nicht besetzt.

Text und Foto: Sabine von der Decken