8. Walnussfest in Oberneuland

Das gesamte Jahr über „walnussbewegt“

Im Jahr 2006 pflanzte Gepa Gerard auf der als Ausgleichsfläche ausgewiesenen öffentlichen Grünfläche Ecke Rockwinkeler Landstraße/Vinnenweg fast 30 Walnussbäume und erfüllte damit die mit dem Neubaugebiet verbundenen Auflagen. Heute sind die ältesten Bäume der kleinen Walnussbaumplantage aufgrund liebevoller Pflege und guter Bewässerung 17 Jahre alt und tragen im achten Jahr Früchte.
Keiner der Bäume ist gekauft, sagte sie voller Stolz. Viele wurden eigenhändig von ihr aus Nüssen liebevoll gezogen, manche Jungbäume eigenhändig ausgegraben. Alle aber hat sie selber gesetzt, über die Jahre gepflegt und ihr Wachstum begleitet. Heute stehen knapp 20 Bäume auf der früheren Obstwiese. Die Fläche ist eine stadteigene öffentliche Grünfläche in der Verantwortung der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft und wird vom Umweltbetrieb Bremen (UBB) in deren Auftrag unterhalten.
Zum achten Mal initiierte Gepa Gerard ein Oberneulander Fest unter den Walnussbäumen, um gemeinsam in nachbarschaftlicher Runde mit den Anwohnern des Vinnenwegs zu feiern. Der Zeitpunkt des Fests hängt mit den von Gepa Gerard angesetzten „süßen grünen Nüsse“ und dem Walnusslikör zusammen. Dafür erntete sie bereits vor Johanni, dem 24. Juni, grüne, noch weiche und nicht verholzte Nüsse.
Ähnlich einem Straßenfest kamen auch in diesem Jahr wieder die Anwohner mit Klappstühlen und -tischen unter dem Arm, um in großer Runde Kaffee, Walnuss-kuchen, -brötchen, -senf und Walnusslikör zu genießen. Auch etwas Regen konnte die Nachbarschaft nicht schrecken und von dem gemütlichen Beisammensitzen abhalten. Das gesamte Jahr über ist Gepa Gerard „walnussbewegt“. Sie kümmert sich um den korrekten Baumschnitt, pflückt rechtzeitig die grünen Nüsse und entwickelt neue Walnussrezepte. In diesem Jahr brachte sie den von ihr erfundenen Walnusssenf mit zum Straßenfest. Von der Ernte reifer Walnüsse aber hat sie nichts, denn es gibt zu viele tierische, aber auch menschliche Interessenten, die ihr jedes Jahr zuvorkommen.
Walnussbäume halten Mücken fern, heißt es, besitzen Pfahlwurzeln, die tief ins Erdreich dringen und ziehen im Gegensatz zu Obstbäumen keine Wespen an. Das waren die Kriterien, die für die Anpflanzung von Walnussbäumen sprachen.

Text und Foto: Sabine von der Decken