“Das Sasu im Stadtteil sichtbarer machen”

Oberneulander Jugendzentrum

In Oberneuland gibt es ca. 2.000 Kinder und Jugendliche, das Oberneulander Jugendzentrum aber besuchen in aller Regel täglich nur 17. Das Sasu und seine Angebote in Oberneuland sichtbarer zu machen, um mehr Jugendliche für Jugendangebote zu interessieren, ist eines der Ziele, die sich Einrichtungsleiterin Insa Pape und die pädagogische Fachkraft Jana Witte gesetzt haben.

Während der Coronapandemie ging es in erster Linie darum, den Betrieb auf-recht zu erhalten und ein Ferienprogramm anbieten zu können. Nun aber planen Pape und Witte eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Oberneulander Jugendbeirat, um auf diesem Weg mehr Jugendliche aus dem Stadtteil ansprechen zu können. Einmal pro Monat, so die Vorstellung, findet zukünftig ein Treffen mit dem Jugendbeirat in den Räumlichkeiten des Sasu statt. Die Idee, eine Jugendparty zu veranstalten, fand sowohl bei Ideengeber Jugendbeirat als auch bei den Jugendlichen des Sasu großen Anklang. Ebenfalls in Planung ist ein stärkerer Kontakt zwischen Jugendzentrum und Kirchengemeinde.
Statt eines Halloweenfests veranstaltete das Sasu-Team in diesem Jahr einen gruseligen Filmabend mit anschließendem Lagerfeuer und Stockbrotbacken. Weiteres festes Angebot im Sasu ist an jedem Freitag um 16 Uhr ein kostenloser Tanzkurs für Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 16 Jahren. „New Style“ nennt sich die Hip-Hop-Gruppe, die von einer jugendlichen Tanzlehrerin geleitet wird. Getanzt wird in Sportkleidung in der Sporthalle des Sasu, Tanzerfahrungen sind keine Voraussetzung für die Teilnahme, nur die Lust, sich zu Songtexten zu bewegen. Tel. Anmeldung unter 0421-2436479.
Jeden Mittwoch ab 16 Uhr veranstalten Insa Pape und Jana Witte einen analogen Spieletag mit Brettspielen und Karten. Momentan stehe Uno ganz hoch im Kurs.
Jeden Donnerstag ab 16 Uhr wird gemeinsam gekocht. Via Instagram schlägt die Einrichtungsleiterin im Vorfeld drei Gerichte vor. Nach Abstimmung und Anmeldung wird entsprechend eingekauft, um gemeinsam kochen zu können. Am 1. Freitag jeden Monats gehört das Sasu ausschließlich den Mädchen. „Girl Gang“ nennt sich das Angebot, bei dem Mädchen Raum für sich haben sollen. Jedes zweite oder dritte Mal macht die Girlgang einen Ausflug, z.B. in das Jump-house. Zusätzlich zu den festen Angeboten bietet das Sasu montags von 14 bis 19 Uhr und dienstags bis freitags von 15 bis 20 Uhr reichlich Möglichkeiten, die Freizeit mit Gleichaltrigen zu verbringen. Die offenen Angebote beinhalten die Nutzung des großen Billardtischs, der Tischtennisplatte und des Tischkickers im Haus. Im Computerraum stehen drei Computer und eine Playstation zur freien Verfügung. Zudem besitzt das Jugendzentrum einen gut gefüllten Spieleschrank. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich im Partyraum als DJ auszuprobieren oder einfach nur auf großer Fläche zu tanzen. Wenn die Sporthalle frei ist, darf auch sie von den Jugendlichen genutzt werden. Als vermutlich einziges Jugendzentrum Bremens besitzt das Sasu draußen einen Swimmingpool.
„Es geht darum, worauf die Jugendlichen Lust haben“, sagen Pape und Witte. Sollten Jugendliche sich selbst mit Angeboten einbringen wollen, freuen sich die Betreuer sehr darüber und bieten den Erwerb der Jugendleiter-Card Juleica an, die gegenüber offiziellen Stellen als Legitimation gilt und ehrenamtliches Engagement dokumentiert.
Manchmal schauen sie gemeinsam einen Film, unterstützen aber ebenso bei den Hausaufgaben, helfen bei der Suche nach Praktika oder Lehrstellen und bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Der offene Treff sei ihre Kernkompetenz, sagen die beiden Betreuerinnen, die immer und jederzeit ein offenes Ohr für Probleme haben und immer für Gespräche zur Verfügung stehen. „Wir gehen auf alle Anfragen ein“, versprechen sie. Während der Coronazeit waren sie Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche. „Sie vertrauen sich uns freiwillig an“, sagen sie.
In den Ferien bietet das Jugendzentrum regelmäßig ein umfangreiches Ferienprogramm. Während der Herbstferien machten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit Insa Pape und Jana Witte fast jeden zweiten Tag einen Ausflug. Sie besuchten u.a. den Heidepark und das Jumphouse. Im Sasu warteten dann noch viele Bastelangebote auf sie. Insa Pape hofft, dass die Oberneulander Schulen und Vereine die Räumlichkeiten und Möglichkeiten des Sasu mitnutzen.

Text und Foto: Sabine v.d. Decken