Rot-Weiße Nacht

Oberneuland gestern & heute

Rot-Weiße Nächte sind lang, vor allem dann, wenn der BHC diese feiert. BHC steht für Bremer Hockey-Club und Rot-Weiß sind dessen Vereinsfarben. Als zweitältester Bremer Hockeyverein blickt der BHC in diesem Jahr auf eine 107-jährige Tradition mit großer Erfolgsgeschichte zurück. Er wurde 1913 als Bremer Hockeyclub gegründet und eröffnete 1928 zusätzlich eine Tennisabteilung. Nach fast 20 Jahren übernahm der BHC das Gelände in Oberneuland vom Bremer Polo Club, pachtete dieses bis in die 60er Jahre und konnte es Anfang der 70er Jahre käuflich erwerben. Bis heute wurde es ständig erweitert. Der Bremer Hockey-Club zählt rund 1.200 Mitglieder, etwa die Hälfte davon sind Jugendliche. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste der Club wieder aufgebaut werden. Anlässlich 50 Jahre BHC gab es 1963 das große Jubiläumsturnier mit internationaler Besetzung. Man beschloss, diese Vereinsgeschichte mehr zu feiern. Christian Stubbe erinnert sich an die BHC-Winterbälle, welche es dann 30 Jahre lang gab.

Anfang der 90er waren Vereinsbälle out und hatten keine Präsenz mehr. Außerdem waren die Anmeldezahlen zu gering und die Kosten zu hoch, schließlich wurden die Winterbälle im Parkhotel gefeiert. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums sollte diese Tradition wieder aufgenommen werden. So wurde 2013 erneut zum Ball ins Parkhotel geladen, ca. 500 Gäste, Ehrengäste und Vereinsmitglieder zwischen 16 und 90 Jahren feierten die 1. Rot-Weiße Nacht. Bei zukünftigen Planungen muss beachtet werden, dass der Ball in einer sportfreien Zeit liegt, erwähnt Stubbe, das ist immer im März. Der Förderverein im BHC „Freunde des Hockeys“ feierte im März 2019 sein 10-jähriges Jubiläum und lud den BHC zum Ball der 2. Rot-Weißen Nacht ein. Diese fand erstmalig im Atlantic Hotel statt. Markus Griesenbeck ist Geschäftsführer der Atlantic Hotels und mit seiner Familie Mitglied im BHC, für Stubbe ist es selbstredend, die Bälle nun dort auszurichten.

Für Andrea Davidsmeyer und alle Beteiligten war es ein ganz besonderes Event. Hochkarätige sportliche Darbietungen, hierzu hatten die „Freunde“ junge Sportler aus anderen Vereinen eingeladen, Tanzmusik mit einer tollen Live-Band und ein tolles Buffet sorgten für einen unvergesslichen Abend. Über den Dresscode in dieser rauschenden Ballnacht freuten sich besonders die jungen Mädchen, denn sie müssen Ballkleider tragen. „Und hat man erst die Mädels, kommen die Jungs auch“, sagt Davidsmeyer lachend, „sie müssen im dunklen Anzug erscheinen.“ Zusammen mit Karin Heuck organisiert sie die Feste und übernimmt viele Tätigkeiten im Förderverein. „Das Wichtigste für uns ist, wie kommt man an die Jugendlichen heran“, sagt Davidsmeyer. „Die Jugend wird vom Förderverein finanziell unterstützt, die sehr leistungsstarken Jugendmannschaften haben einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des BHC“, erzählt Davidsmeyer. Deshalb bereitet es ihr und Heuck viel Freude, das alljährliche Oktoberfest im September auszurichten. „Das ist ein tolles Clubfest im Club.

Mit 16 Jahren dürfen die Jugendlichen erstmals daran teilnehmen, sie können es kaum erwarten und sind oft die Ersten beim Ticketverkauf“, erinnert sich Davidsmeyer. Alles wird liebevoll und unter großem Aufwand geschmückt, ein Tag im Jahr ist es im BHC Blau-Weiß. Die Madls und Buas müssen in Tracht erscheinen, also im Dirndl und in der Lederbüchs. Aktivitäten wie Bogenschießen oder Nageln sorgen für besonders viel Spaß, hier muss ein Nagel mit so wenig Schlägen wie möglich in eine Eichenholzscheibe geschlagen werden. Für Davidsmeyer und Stubbe ist es sehr wichtig, auf das gute Miteinander im Verein hinzuweisen. Beide erzählen von der besonderen Atmosphäre, wenn Jung und Alt zusammen feiern. Die Rot-Weiße Nacht hat die alte Tradition der Vereinsbälle von damals wiederbelebt und soll als etwas Besonderes aller fünf Jahre gefeiert werden.

SW