Tropenhaus der botanika ist eröffnet

Sehenswert

Die Besucher erwartet viel Wissenswertes über exotische Welten und heimische Arten.

Am 8. September 2021 konnte die Geschäftsführerin der botanika, Petra Schäffer, das neue Tropenhaus auf dem Gelände der botanika während einer kleinen Einweihungsfeier präsentieren.
Zu den Gästen aus Bremens Politik zählten der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Frank Imhoff, sowie die Senatorin für
Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Maike Schaefer, die als promovierte Biologin in ihrer Ansprache die Bedeutung der botanika als Wissensstandort hervorhob. „Die botanika leistet einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung des Thema Artenvielfalt“, betonte Schaefer. Als bedeutender außerschulischer Lernort veranschaulicht die botanika im neuen Tropenhaus Schulklassen und Kitagruppen künftig, wie ein Regenwald aufgebaut ist, welche Pflanze die Grundlage für Schokolade bildet oder auch, wo der Pfeffer wächst. Die Schmetterlinge veranschaulichen eindrucksvoll die Herausforderungen des Überlebens: Vom winzigen Ei über die gefräßige Raupe und die oft unscheinbare Puppe bis zum fertigen Falter benötigen alle Entwicklungsphasen die passende Nahrung. Für das leibliche Wohl der Insekten brachte die Senatorin ein Glas Honig aus dem eigenen Garten mit, der
an Ort und Stelle mit weiteren Zutaten vermischt zu Schmetterlingsnektar verarbeitet und in die Vorrichtungen der Futtertische abgefüllt wurde.

Vielfalt

Statt wie bisher nur in Sonderausstellungen können Besucherinnen und Besucher der botanika nun das ganze Jahr über tropische Schmetterlinge bewundern.
In dem Bereich, den die Schmetterlinge für sich beanspruchen, sind die tropischen Pflanzen bereits zu einem kleinen Urwald zusammengewachsen. Ein kleiner Wasserlauf plätschert durch das Areal, das auch über die Galerie der Gewächshauswelten betreten werden kann. Der Haupteingang ist allerdings über die Freifläche hinter dem großen Himalaya-Schauhaus zu erreichen. Im Bereich zwischen den Gebäuden zeigt sich die Vielfalt unserer heimischen Insekten.
Hier entsteht zurzeit ein Insektengarten, in dem sich heimische Arten vom Marien-käfer bis zum Zitronenfalter wohlfühlen sollen. Für die Gäste gibt es Informationen, wie sie selbst insektenfreundliche Gärten oder Balkone gestalten können und damit zum Erhalt der Arten beitragen können. Die Ausstellung zur Insektenvielfalt wird vom Umweltressort gefördert. Mit dem neuen Bereich erweitert die botanika ihr Angebot nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich: Rund 900 Quadratmeter sind insgesamt dazugekommen.

Himmelblau

Durch das gläserne Dach des Tropenhauses ist der blaue Himmel zu erahnen – unzählige tropische Schmetterlinge flattern leise hin und her. Besonders schön zu beobachten: die großen Himmelsfalter, deren Flügelspannweite bis zu 120 mm betragen kann. Der atemberaubende Himmelsfalter ist der auffälligste und bekannteste Regenwald-Schmetterling. Sein schneller unregel-mäßiger Flug und die irisierenden blauen Flügel erzeugen brillante blaue Farbblitze inmitten des neuen Tropenhauses.

Affenliebe

Wand an Wand mit dem Schmetterlingshaus ist auch die neue Anlage für die kleinen Menschenaffen entstanden. Große Glasscheiben im Schmetterlingshaus geben den Blick auf die Innengehege von Knuppy, Yuna, Wody und Jupp frei. In ihrer neuen Außenanlage haben die Weißhandgibbons noch mehr Platz zum Hangeln und Schwingen, ganz besonders durch die Höhe der Konstruktion. Sie bleiben zwar in zwei Gruppen, nach Lebensalter voneinander getrennt, haben aber ein Gehege bezogen, indem zwei Außenbereiche jeweils
direkt nebeneinanderliegen. Auch für die Besucher ergeben sich hier noch bessere Möglichkeiten, um die Tiere zu beobachten.
Finanziert wurde der Bau der neuen Anlage durch die AFAS-Stiftung für die Bremer Gibbons, die im Jahr 2017 von dem mittlerweile verstorbenen Oberneulander Kaufmann Alfred Seggel gegründet wurde. Seine Familie freut sich über die Fertigstellung der neuen Anlage: „Mein Vater wäre begeistert gewesen. Das Wohl der Gibbons war ihm eine Herzensangelegenheit“, sagt Uta Seggel. Mit dem Bau des Geheges sieht die Familie den Wunsch von Alfred Seggel nun verwirklicht.

Engagement

Das mit Herzblut gestaltete Haus, in dem sowohl die Vielfalt der Schmetterlinge präsentiert wird als auch die Weißhand-gibbons ein neues Zuhause finden, hätte ohne die Unterstützung von Sponsoren nicht realisiert werden können.
Der Bau des Schmetterlingshauses wurde durch hanseWasser unterstützt. Den Entsorgungsdienstleister und die botanika
verbindet bereits eine langjährige Partnerschaft: „Bei allen Entscheidungen ist hanseWasser immer vom Grundsatz der Nachhaltigkeit geleitet.
Was wir tun und wie wir es tun – damit übernehmen wir Verantwortung für Mensch, Umwelt und Gesellschaft“, erklärt Jörg Broll-Bickhardt, technischer Geschäftsführer von hanseWasser bei der Einweihung.

Text und Foto: Meike Müller