Raum – Wunder!

Clevere Ideen für schräge Wände

Ganz schön schräg! Dachschrägen, Nischen & Co. können uns im Haus vor Herausforderungen stellen – doch gerade darin liegt ja auch der Reiz. Kein Winkel zu spitz, kein Eckchen zu klein, als dass sich nicht noch etwas daraus gewinnen ließe. Einrichtungsexperten, Innenarchitekten und Hersteller haben etliche Ideen und Systeme parat, um aus wenig Platz viel Raum zu gewinnen – inklusive Wow-Effekt.

Die Dachschräge muss keine Problemzone sein, im Gegenteil. Dachschrägen lassen sich nutzen, um natürliches Licht ins Haus zu holen – warum nicht noch ein Fenster einfügen, das dem Raum eine ganz neue Lichtstimmung gibt? Und warum nicht dort Platz schaffen, wo Platz sonst oft verschenkt wird? So manche schräge Wand nämlich hat es durchaus in sich und entpuppt sich als wahres Raumwunder. Es geht darum, Räume zu öffnen, um Platz zu schaffen. Dabei spielen Maßarbeit, innovative Technik und der klare Blick für passende Lösungen wirkungsvoll zusammen.
In Ecken und Kanten, so heißt es, zeigt sich Charakter. Und eben diese Eigenschaft, die lässt sich ausnutzen! Beim Bremer Hersteller Raumplus zum Beispiel wird „kreativ in und um die Ecke gedacht“, wie es dort heißt. „Immer nur geradeaus von Wand zu Wand wäre fast zu einfach“, so Raumplus-Chef Carsten Bergmann mit einem Augenzwinkern. Das Bremer Familienunternehmen habe mit maßgefertigten Gleit- und Falttüren, Solitärmöbeln, Trennwand- und Innensystemen „eine stilsichere Antwort auf jede architektonische Herausforderung“.

Stauraum schafft Freiraum
Ungenutztes Platzpotenzial für individuelle Wünsche erschließen, das ist das Motto. Dachschrägen zum Beispiel werden bis in den kleinsten Winkel nutzbar gemacht, ohne ihre Besitzer dabei in die Knie zu zwingen: „Dafür passen sich Gleittüren präzise dem Neigungsgrad des Daches an und eröffnen hinter wohnlichen Fronten wunschgemäß strukturierten Stauraum, der vom begehbaren Schrank bis zum regal- und schubfachbestückten Innensystem nach Maß reicht“, so die Raum-plus-Experten. Das Regalsystem „Creo“ von Raumplus wirkt wie eine Hommage an Piet Mondrian in Möbelform – und es ist so flexibel und universell einsetzbar, dass es durch Stauraum Freiräume schafft. „Seine filigranen Aluminiumprofile lassen sich im Hoch- wie im Querformat vielseitig planen und mit farbigen Modulen kombinieren“, so die Beschreibung des Herstellers.
„Knifflige Ecken werden zu praktischen Schrankfächern, hohe Decken zu maximal ausgenutzten Ordnungsoasen“, so sieht man es beim Hersteller Cabinet. Die Kerpener Manufaktur setzt darauf, „mit maßgefertigten Einbauschranklösungen Stauraum zu schaffen – und das bis unter die Zimmerdecke“. Ausgeklügelte Ecklösungen seien – nicht zuletzt auch bei Dachschrägen – eine Stärke des Unternehmens. „Selbst in kleineren Räumen lassen sich passende Elemente finden: Die Schrankschenkel müssen weder symmetrisch noch lang sein.
Schiebetüren wie Drehtüren eignen sich gleichermaßen, um an dieser Stelle zusätzlichen Stauraum zu gewinnen. Warme, erdfarbene Farbnuancen mit zarten Akzenten verleihen dem Raum eine Eleganz und Ruhe“, so der Hersteller. Die Nische finden, die Nische nutzen – oftmals bieten auch hier wieder Gleittürsysteme eine Lösung, die Optik und Funktionalität miteinander verbindet. „Dank innovativer Technik“, so die Manufaktur, lassen sich Gleittüren von Cabinet „nahezu geräuschlos und auf Wunsch sogar automatisch öffnen und schließen.“ Und: „Der sogenannte Softstop bremst die Türen kurz vor Anschlag ab und lässt sie in ihre endgültige Position einrasten – ob geöffnet oder geschlossen.“
Der Stauraum wird zum Schauraum … auch unter Treppen lässt sich Platz schaffen, indem Raum klug strukturiert und damit nutzbar gemacht wird. Raum, der bei Planungen oft aus dem Fokus gerät. „Dabei bietet gerade dieser Ort viel Platz für kreative Ideen. Ob ein Einbauschrank mit integrierter Sitzkoje, die das Schuhe an- und ausziehen erleichtert, eine Garderobe oder ein offenes Regalsystem – auf Maß gefertigte Möbel nutzen jeden Millimeter. So entstehen ganz neue Möglichkeiten für Aufbewahrung und Lagerung“, heißt es bei Cabinet über den Platz, der unterhalb einer Treppe gewonnen werden kann – und das auch auf durchaus stylishe Weise!

Raum mit Gewinnpotential: Das Bad
Ein weiterer Raum mit Gewinn-Potenzial ist das Bad. Fenster bringen Licht, Leichtigkeit und Weite in ein Bad mit (Dach-)Schrägen. Romantische Dachbalken dürfen bleiben und lassen sich als attraktive Elemente integrieren, sofern sie nicht zu tief liegen … Die Fenster im „schrägen Bad“ sollten möglichst groß sein – und möglichst weit oben eingesetzt werden, um ihre Aufgabe als Quelle (natürlichen) Lichts möglichst gut zu erfüllen. Apropos Licht: Dunkle Ecken und Winkel lassen sich mit Spots nicht nur ausleuchten, sondern gewinnend in Szene setzen.
Spiegel und Spiegelwände mit LED, maßgefertigte Regal- und Schranklösungen sorgen für weitere Helligkeit – und optimale Raumausnutzung; gerade Spiegel schaffen einen größeren, helleren Raumeindruck. Auch Duschen und Wasch-tische lassen sich unter Schrägen einbauen, wobei eine Stehhöhe von 1,90 Metern über dem Waschtisch doch das Mindestmaß sein sollte. Schließlich wollen wir es ja bequem haben im Bad! Beliebter Trick: Waschtische lassen sich effekt- und wirkungsvoll seitlich an die Dachschräge bauen. Trockenbauwände können dabei helfen, einzelne Badelemente – wie zum Beispiel Spülkästen – zu „verstecken“. Der senkrechte Wandbereich unterhalb der Dachschräge lässt sich mit (wiederum maßgefertigten) Einbauschränken und Sideboards praktisch nutzen – ideal für Handtücher und Badaccessoires. Bei entsprechender Grundfläche lässt sich auch die Nutzungspalette noch erweitern, ohne dass der Gesamteindruck getrübt wird. Mit Falttüren des Herstellers Raumplus zum Beispiel lässt sich aus einer Nische im Bad ein eigener Mini-Waschsalon zaubern.
Transparente Glaswände – maßgeschneidert etwa vom Glaser – geben der Dusche mehr Licht und Leichtigkeit. Wird in der Wanne nicht geduscht, sondern vornehmlich gebadet, dann sollte sie nach Möglichkeit einfach direkt unter Dachschräge und Dachfenster gesetzt werden. Fehlende Raumhöhe fällt dann nicht störend ins Gewicht – und der Blick zum Himmel mit seinen Wolkenbildern und Wolkenspielen ist beim Baden Wellness pur!

Text: Claudia Kuzaj, Foto: Cabinet