Sicherheit rund ums Haus

Schutz von A bis Z…

Zu Hause, da wollen wir uns wohlfühlen, geborgen – und sicher. Was die Sicherheit betrifft, lohnt es sich, immer mal wieder zu überprüfen, ob sich nicht noch etwas optimieren lässt. Denn bei einem Einbruch zum Beispiel gehen nicht allein (Wert-)Gegenstände verloren, sondern auch das sichere Gefühl der Geborgenheit, der ungestörten Privatsphäre. Wie können wir unser Zuhause schützen? Das OBERNEULAND MAGAZIN gibt sachdienliche Hinweise – von A bis Z.

A wie Anwesenheit
Simulationstalent ist gefragt – die Vortäuschung von Anwesenheit ist ein wirksamer Schutz vor Einbrechern. Das Bewegen von Rollläden und Rollos, das Leeren des Briefkastens, das Ein- und Ausschalten von Beleuchtung: Wird der Eindruck erweckt, dass jemand im Haus ist, wirkt das durchaus als Abschreckung. Der Effekt lässt sich mit klassischer Nachbarschaftshilfe erzielen, aber auch mit smarter Technologie, über die sich Rollläden, Licht und Überwachungskameras steuern lassen. Auch die gute alte Zeitschaltuhr lässt sich hilfreich einsetzen. Gerade in der dunklen Jahreszeit spielt (abendliche) Beleuchtung eine wichtige Rolle.

B wie Brandschutz
Brandschutz lässt sich mit Einbruchschutz kombinieren. Normale Stahl- beziehungsweise feuerhemmende Türen haben üblicherweise keine ausreichende einbruchhemmende Wirkung, so die Fachleute von der Einbruchschutzkampagne „K-EINBRUCH“. Doch: „Es gibt allerdings DIN-geprüfte einbruchhemmende Türen, die beide Kriterien – Einbruchhemmung und Feuerhemmung – erfüllen, sogenannte Multifunktionstüren.“

C wie Chemie
Chemie und Biologie helfen, Einbrecher abzuschrecken. Ein Beispiel ist der Einsatz künstlicher DNA. Dabei handelt es sich um eine Flüssigkeit, die nur unter UV-Licht sichtbar wird. „Sie haftet wie Farbe an Gegenständen, Kleidung und Haut“, heißt es bei der Polizei Bremen. „Wie bei der biologischen DNA ist diese Flüssigkeit einmalig und kann dem Besitzer oder der Besitzerin zugeordnet werden.“ Sie ist„neben der Mechanik, der Technik und dem Verhalten ein Baustein für einen guten Einbruchschutz“.

D wie Dachgeschoss
Einbrecher versuchen es in Mehrfamilienhäusern erfahrungsgemäß gern in Dachgeschosswohnungen, da ihnen hier nur aus einer Richtung Entdeckung droht. Folglich empfehlen sich Sicherungsmaßnahmen im Dachgeschoss.

E wie Einbruchmeldeanlage
Elektronische Hilfen wie eine Einbruchmeldeanlage, die auf Bewegungen oder Fensterkontakte reagieren und einen Sicherheitsdienst alarmieren, gelten als sinnvolle Ergänzung der unerlässlichen mechanischen Einbruchschutzmaßnahmen (siehe Buchstabe M).

F wie Fenster
Einbruchhemmende Fenster werden in verschiedene Widerstandsklassen eingeteilt, nämlich: [RC] 1 N bis [RC] 6. [RC] 6 steht dabei für die höchste Widerstandsklasse. Bei der bundesweiten Info-Kampagne „K-EINBRUCH“ heißt es: „Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Fenster und Fenstertüren (Balkon- und Terrassentüren) nach DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2) einen guten Einbruchschutz. Diese Fenster werden einer praxisgerechten Einbruchprüfung unterzogen. So ist sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Rahmen, Beschlag, Verglasung) keinen Schwachpunkt gibt.“

G wie Gelegenheit
Täter sind in der Regel auf der Suche nach Gelegenheiten, die sie ausnutzen können – eine solche Gelegenheit signalisieren zum Beispiel Rollläden, die den ganzen Tag über heruntergelassen sind. Was tun? Siehe Buchstabe A.

H wie Hecke
Hohe, dichte Hecken bieten Sichtschutz – auch für Einbrecher. Dichte Bepflanzung direkt am Haus sollte nach Möglichkeit vermieden werden, besonders an „kritischen“ – sprich: einbruchgefährdeten – Stellen.

I wie Intervention
Im Ernstfall nicht einfach intervenieren. Alarmieren Sie bei Gefahr, bei Hilferufen, bei ausgelöster Alarmanlage sowie in dringenden Verdachtsfällen „sofort die Polizei über Notruf 110“, raten Experten. Niemand soll den Helden spielen und sich selbst in Gefahr bringen. Beobachtungen (Kennzeichen, Personenbeschreibungen) notieren.

K wie „Kipp“
Der Klassiker – das auf „Kipp“ stehende Fenster, die Einbrecher-Einladung schlechthin. „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster und im Schadensfall kann die Versicherung die Erstattung des Schadens verweigern“, heißt es bei der Polizei Bremen.

L wie Leiter
Leitern und Mülltonnen, Rankgerüste und Gartenmöbel sind Hilfsmittel, auf die Einbrecher gern zurückgreifen – sie nutzen sie als „Einstiegshilfen“. Also Leiter & Co. doch besser in den Schuppen stellen, andere Hilfsmittel nach Möglichkeit wegschließen.

M wie mechanischer Schutz
Der mechanische Schutz ist das A und O, sagen Experten. Einbrecher versuchen oftmals, Fenster und Terrassentüren mit kleinen Brecheisen oder Schraubendrehern aufzuhebeln. Mechanische Schutzvorrichtungen können Einbrüche verhindern oder Einbruchsversuche so sehr verzögern, dass der Täter aufgibt. Die Mittel sind vielfältig und lassen sich – auch bei Nachrüstung – vom Zusatzschloss über den Pilzkopfbeschlag bis zur Teleskopstange jeweils maßgeschneidert einsetzen. Für Eingangstüren empfehlen Experten den sicheren Griff zur Mehrfachverriegelung. Was Rollläden angeht, werden geprüfte einbruchhemmende Rollläden der Widerstandsklasse 2 empfohlen.

N wie Netzwerke
Soziale Netzwerke verleiten dazu, Informationen preiszugeben, die wir besser für uns behalten sollten. Der Urlaubsgruß auf Facebook oder via Instagram? Nicht ohne Risiko. „Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit“, heißt es etwa bei der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

O wie Online-Datenbank
Eine neue Online-Datenbank der Polizeilichen Kriminalprävention erleichtert Suche nach polizeilich empfohlenen Fachbetrieben und Herstellern. „Eine solide mechanische Grundsicherung steht an erster Stelle, wenn es um effektiven Einbruchschutz geht. Zusätzlich eingebaute Alarmanlagen bieten darüber hinaus besonderen Schutz. Denn durch ihre Meldewirkung wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht“, heißt es bei der bundesweiten Einbruchschutzkampagne „K-EINBRUCH“. Und: „Am besten ist es, mechanische Sicherungstechnik mit der elektronischen Überwachung sinnvoll zu kombinieren. Doch welche Produkte erfüllen die Sicherheitsstandards, und wo gibt es einen von der Polizei empfohlenen Fachbetrieb?“ Eben darüber informiert eine Datenbank. Zu finden ist die Online-Suchfunktion unter www.k-einbruch.de.

P wie Polizei und Prävention
Präventions-Tipps gegen Einbruchsrisiken gibt natürlich auch die Bremer Polizei – beispielsweise unter www.polizei.bremen.de/rat-und-hilfe/einbruchschutz-2231.

Q wie Qualität
An Sicherheit sollte nicht gespart werden, Qualität ist wichtig. Wichtige Orientierung geben Fachunternehmen sowie DIN-Normen und Sicherheitsklassen.

R wie Rückseite
Die Rückseite des Einfamilienhauses gilt als Achillesferse – da Einbrecher nicht gesehen werden wollen, versuchen sie in der Mehrzahl der Fälle, über die Rückseite ins Haus zu ge-langen. Eine gut sichtbar installierte Videokamera kann da abschreckend wirken. Achtung: Attrappen geben keine ausreichende Sicherheit, „erfahrene“ Einbrecher durchschauen Fake-Systeme schnell.

T wie Türen und Fenster
Sie wirken wie eine Einladung auf Einbrecher, wenn sie unzureichend oder schlecht gesichert sind. Täter kommen oft auch tagsüber, wenn niemand zu Hause ist. Experten von der Polizei empfehlen, zunächst einmal – wie unter M erwähnt – auf mechanischen Schutz zu setzen. Elektronik gilt als zusätzliche Absicherung. Bei Türen gilt es zudem, nicht allein auf den Zylinder des Schlosses zu schauen. Beschlag und Schließblech, Bänder und Türblatt verdienen ebenfalls unser Augenmerk und besonderen technischen Schutz.

S wie Schreck
Der Schreckmoment für den Einbrecher ist der Augenblick, in dem er plötzlich im Licht steht – kurzum: Bewegungsmelder außen am Haus können abschreckend wirken. Täter wollen unentdeckt bleiben und auf keinen Fall im sprichwörtlichen Rampenlicht stehen.

U wie Unachtsamkeit
Oft sind es die kleinen Unachtsamkeiten und Gewohn-heiten des Alltags, die Einbrechern buchstäblich Türen öffnen. Beispiel: Bei Türen mit Fenster beziehungsweise einer Glasfüllung den Schlüssel niemals innen stecken lassen.

V wie Verschließen
Abschließen ist wichtig, Experten von der Polizei weisen immer und immer wieder darauf hin. „Schließen Sie Ihre Haus- und Nebeneingangstüren immer doppelt ab, auch bei kurzer Abwesenheit“, heißt es bei der Polizei Bremen. Und weiter: „Fenster, Balkon- oder Terrassentüren verschließen, auch in den oberen Stockwerken.“

W wie Wertgegenstände
Im Falle eines Falles: Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes rät dazu, eine „Wertgegenstandsliste“ zu führen. Begründung: „Sie kann Ihnen dabei helfen, Ihre gesamten Wertgegenstände vollständig zu katalogisieren. Auf der Liste sollten alle Wertgegenstände notiert werden – so haben Sie alles im Blick und kommen nach einem Diebstahl schneller an Ihr Hab und Gut.“ Und weiter: „Gerade im Ernstfall erweist sich eine gute Kennzeichnung von Wertgegenständen als besonders wichtig – für die Polizei und insbesondere die Schadensregulierung mit Ihrer Hausratversicherung. Ergänzend empfiehlt es sich, die Wertgegenstände zu fotografieren.“

X, Y… Z wie Zeit
Zeit zu gewinnen ist das Motto vieler Sicherheitsmaßnahmen rund ums Haus. Sind Fenster, Türen & Co. gut gesichert, kostet es mehr Zeit, Schlösser zu „knacken“ und Türen zu öffnen. Täter aber wollen erfahrungsgemäß möglichst wenig Zeit investieren. Alles, was die Tatausführung verzögern kann, erhöht folglich die Sicherheit. Einbrecher, die auf ein gut gesichertes Haus treffen, versuchen es dann in der Regel lieber anderswo.

Text: Claudia Kuzaj, Foto: Schellenberg