Es werde Licht!

Outdoor-Licht setzt Haus und Garten in Szene

Es werde Licht! Aber wie? Nun, es kommt ganz auf den Zweck der Beleuchtung an. Die Außenbeleuchtung am
Haus und im Garten zum Beispiel sollte mehrere Kriterien erfüllen. Bei Dunkelheit soll sie eine angenehme Atmosphäre rund um das Haus schaffen, an langen und lauen Sommer-abenden eine besonders wichtige Funktion. Zudem soll das Licht Orientierung bieten – und nicht zuletzt soll es eben auch für Sicherheit sorgen. Oft gilt es, alle drei Funktionen auf ästhetische und funktionale Weise miteinander zu verbinden.

Der Garten als Bühne, die Fassade als Bühnenbild – mit Außenlampen lassen sich Pflanzen, Wege und Haus direkt und indirekt beleuchten, sprich: in Szene setzen. Effektvolle Lichtakzente lassen blühende Beete und eindrucksvolle Bäume in der Dunkelheit gleichsam aufscheinen. Strahler im Boden, Spots aus größerer Höhe – die Möglichkeiten sind vielfältig. Eine durchdachte Lichtplanung unterstützt Wirkung und Funktion des Gartens, der in der warmen Jahreszeit zum „grünen Wohnzimmer“ wird.
Beim Einsatz im Freien spielen robuste Materialien eine bedeutende Rolle, denn Lampen am Haus und im Garten sind nicht allein Wind und Wetter ausgesetzt, sie müssen auch extreme Temperaturschwankungen aushalten – auf eisigen Frost im Winter folgt heiße Sonnenglut im Sommer. Folglich sind Materialien wie Aluminium und Edelstahl, Glas und strapazierfähige Kunststoffe angesagt. Ein gestalterisch harmonischer Effekt ergibt sich zudem, wenn das Design der Außenbeleuchtung zur Innengestaltung des Hauses passt oder sie ästhetisch fortführt.
Was kommt dafür infrage? Die Palette der Möglichkeiten ist beinahe so groß wie im Innenbereich. Auch für Hausfassade, Terrasse und Garten gibt es Decken- und Wandleuchten, Tisch- und Hängeleuchten, Bodeneinbaustrahler und Sockelleuchten. Hinzu kommen Wegeleuchten und – last but not least – Dekorationsbeleuchtung. In der Kombination mit indirektem Licht sowie in den Boden eingelassenen Strahlern etwa können Deko-Gartenleuchten für ausgesprochen stimmungsvolle Akzente sorgen.
Apropos Deko – neuester Trend sind tragbare Leuchten, die sich mal hier, mal dort einsetzen lassen. Ein Beispiel dafür ist die Mousqueton Portable Lamp des Herstellers Hay, geschaffen von der französischen Designerin Inga Sempé. Wie immer bei Sempés Entwürfen verbindet die tragbare Leuchte eine schlichte, ansprechende Ästhetik mit der Betonung der Funktion, sodass der Benutzer sie in jeder Umgebung auf verschiedene Weise aufhängen kann, heißt es beim Hersteller. „Meine Hauptidee war es, eine Leuchte zu entwerfen, die man im Sommer mit in den Garten nimmt“, sagt Sempé selbst. Mit dem Karabinerhaken lässt sich die Mousqueton Portable Lamp an Leinen und Schnüren, Zweigen und Ästen befestigen – Flexibilität pur. Das französische Wort Mousqueton steht – eben – für „Karabiner“.
Auch mit den Neuheiten Mapalo und Kofia des Herstellers Paulmann lassen sich besondere Highlights auf der Terrasse und im Wintergarten setzen. Die Pendelleuchten sind für das Paulmann Plug-&-Shine-System entwickelt worden. Es gibt sie in zwei Ausführungen mit unterschiedlichen Schirmen. Ein flexibler Hingucker ist die Plug-&-Shine-Leuchtenkette Tubs, die gleichsam auf Knopfdruck für eine gemütliche Atmosphäre im Garten sorgt! Neben Deckenaufhängungen sind auch Spieße im Lieferumfang enthalten, die Tubs können also auch durch einfaches Umstecken im Boden verlegt werden, so der Hersteller.
„Funktionales und emotionales Licht einsetzen, allgemeine und akzentuierende Beleuchtung kombinieren – das sollte man bei der Lichtplanung im eigenen Garten berücksichtigen. Den Außenbereich mit Licht zu gestalten, bedeutet, seine Architektur aufzunehmen und weiterzuführen“, heißt es beim Hersteller Artemide. Und weiter: „Lichtinseln laden zur Geselligkeit ein, gut geplante Lichtachsen betonen die räumliche Ausrichtung und wohldosierte Blickfänge rücken besondere Elemente in den Vordergrund.“ Mit der Artemide Outdoor-Kollektion reagiert das Unternehmen auf diese unterschiedlichen Anforderungen.
Auch hier geht es zudem darum, das Designerlebnis vom Innenraum auf den Außenbereich zu transponieren. Ein Beispiel dafür ist die Leuchtenfamilie Gople des renommierten Architekturbüros BIG. Während die Indoor-Leuchten aus mundgeblasenem Glas hergestellt werden, bestehen die Boden-, Pendel- und Stehleuchten Gople Outdoor aus witterungsbeständigem Kunststoff, so die Artemide-Experten. Die Outdoor-Leuchten „sind sehr vielseitig einsetzbar“ und „tauchen den Aufenthalt unter freiem Himmel in stimmungsvolles Licht zum Wohlfühlen und Entspannen“. Besondere Akzente setzt Gople, wenn Leuchten wie Lampions in Bäumen gruppiert werden. Ihre abgerundet-zylindrische Form fügt sich harmonisch in die natürliche Umgebung ein. Lange Kabel bieten flexible Möglichkeiten, die Leuchten immer wieder neu zu positionieren. Noch mehr Unabhängigkeit ermöglicht die Akku-Leuchte Gople Portable, die je nach gewählter Leistung bis zu 26 Stunden lang den Tisch im Garten erhellt.
Neue Licht-Momente und zugleich gemütliche Gartenräume schafft auch die Leuchte La Linea, die ebenfalls von BIG für Artemide konzipiert wurde. Der robuste Lichtschlauch ist in Längen von 2,50 Metern bis 15 Metern erhältlich und kann Bereiche räumlich abgrenzen, um Bäume geschlungen oder auch nahezu nach Belieben in Form gebracht werden, so der Hersteller. Auf diese Weise wird die Leuchte zur dreidimensionalen Skulptur, die im Garten faszinierende Akzente setzt.
Im Außenbereich ist es außerdem oftmals sinnvoll, wenn die Beleuchtung dimmbar ist – so lässt sie sich dem jeweils gewünschten Zweck und obendrein den natürlichen Lichtverhältnissen anpassen. In einer lauen Sommernacht wird es ja nicht stockdunkel wie im tiefsten Winter, und zu sommerlich später Stunde im „grünen Wohnzimmer“ wollen wir nicht von gleißenden Lichtkegeln angestrahlt werden. Für dimmbare Outdoor-Beleuchtung lassen sich sinnvollerweise energieeffiziente und zugleich langlebige LED-Leuchtmittel einsetzen, zumal die Außenbeleuchtung oftmals bis in die oder gar über Nacht in Betrieb bleibt.
Unabhängig von der Beleuchtungszeit gilt die Faustregel, Outdoor-Licht gerade im Garten gezielt und sparsam einzusetzen. Zwischen Beeten, Pool und Bäumen geht es nicht darum, alles gleichermaßen auszuleuchten. Es geht ums Inszenieren und Hervorheben, ums Betonen und In-Szene-Setzen. Unabhängig von der Beleuchtungszeit gilt die Faustregel, Outdoor-Licht gerade im Garten gezielt und sparsam einzusetzen. Neben aus Sicherheitsgründen direkt und klar beleuchteten Stufen und Wegen, Eingängen und Fassadenbereichen sollte es also auch indirektes Licht geben, das Stimmungen erzeugt – indirektes Licht eben für Baum und Blattwerk, Strauch und Busch.
Auf Wegen, auf Treppen und an Fassaden empfehlen sich zudem Bewegungsmelder, die stets genau dann für klare Lichtverhältnisse sorgen, wenn es nötig ist. Sichere Wegebeleuchtung schaffen Sockelleuchten und Pollerleuchten. Klare, direkte Wegebeleuchtung mit Bewegungsmelder kann auch dazu beitragen, Einbrecher abzuschrecken – wenn sie etwas nicht schätzen, dann: plötzlich buchstäblich im Rampenlicht zu stehen.
Für den Einsatz im Freien empfiehlt sich – angesichts der Launen von Wind und Wetter – die Verwendung von strahlwassergeschützten Produkten, zu erkennen an der Schutzklasse „IP67“. Für eine unkomplizierte Installation eignen sich Niedrigvoltsysteme, die Heimwerker selbst verlegen können, wie zum Beispiel die sogenannten Plug-&-Shine-Systeme des Herstellers Paulmann: Sie lassen sich einfach in Betrieb nehmen und ebenso unkompliziert wieder versetzen, zum Beispiel wenn Gartenwege neu angelegt werden. Sie sind unter anderem als Pollerleuchten für Wege erhältlich oder als LED-Stripes, die stimmungsvolle Akzente im Garten sowie an der Hausfassade schaffen. Mit Erdspießen wiederum lassen sich Bäume, Blumen oder Büsche abseits des Gartenwegs ins passende Licht tauchen … es werde Licht!

Text: Claudia Kuzaj, Foto: Paulmann