Blüh- Freude

Gestaltungstipps für ein Vier-Jahreszeiten-Beet

Herrlich blühende Beete – und das am besten das ganze Jahr – davon träumen viele Gartenbesitzer. Die Auswahl an Pflanzen ist riesig, vor allem an mehrjährigen Pflanzen, die jedes Jahr aufs Neue austreiben. Wer die Bepflanzung seines Beetes sorgfältig plant, der kann sich fast das ganze Jahr über ein wunderschön blühendes Wechselbeet freuen.

Ein immerblühendes Beet wirkt üppiger, wenn mehrere Pflanzenarten gemeinsam blühen. Daher lautet der wichtigste Grundsatz, einen Pflanzplan zu erstellen und alle Pflanzengruppen mit einzubeziehen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass mehrere Arten an verschiedenen Stellen auftauchen. Durch Wiederholungen lässt sich ein vielfarbiges ungeordnetes Sammelsurium vermeiden. Besser ist, sich farblich auf zwei bis drei Grundtöne zu beschränken. Beispielsweise wirken romantische Kombinationen in Blau, Rosa und Weiß oder fröhliche Mischungen in Rot, Gelb oder Violett harmonisch.
Damit der Garten ganzjährig mit schönen Farbtupfern erfreuen kann, ist es sinnvoll, die Pflanzen so auszuwählen, dass sie zu allen Jahreszeiten blühen. Jedoch sind die Blüher nicht nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu pflanzen, sondern gut durchzumischen. Das hat den Vorteil, dass keine kahlen Stellen entstehen, sobald die Jahreszeit wechselt.

Die Pflanzauswahl im Beet

Der Rhododendron teilt seinen Lebensraum in der Natur mit vielen anderen Pflanzen. So sollte es auch im Garten sein. Mit den passenden Begleit-Pflanzen wird er aber – vor allem außerhalb der Blütezeit – umso schöner. Rhododendron-Sorten sind anspruchslos und hinsichtlich der Standortbedingungen absolut entspannt. Sie können in nahezu jeden humosen Gartenboden eingesetzt werden. Ob zur Betonung der Blütenpracht mittels dezenter Blattschmuckpflanzen oder zur Umrahmung mit gleichgroßen oder höheren Gehölzen: Die Pflanzenauswahl ist sehr groß und reicht von Bäumen über Sträucher bis hin zu Stauden.
Die Auswahl an passenden Pflanzen ist erfreulich groß, angefangen bei den Gehölzen: Als lockerer Schirm erweist sich die Tulpenmagnolie. Sie ist ein einzigartiges Schmuckstück für jeden Garten. Ihre fantastischen Blüten sind faszinierend geformt und präsentieren sich in wundervollen Farbnuancen. Die weißen oder rosafarbenen Blütenblätter bilden eine charakteristische Tulpenform. Die kräftigen gefärbten Einschlüsse machen die Faszination dieses Gehölzes komplett. Auch die Tulpenmagnolie ist anspruchslos und pflegeleicht. Einmal gepflanzt, wächst sie als Baum bis zu einer Höhe von acht Metern. Der Umfang der Krone ist auch sehr groß, weshalb die Magnolie viel Platz braucht. Als Strauch gedeiht sie ebenfalls hervorragend. Das Besondere: Sträucher können genauso hoch werden wie Bäume!
Die Skimmie gehört zu den beliebtesten Winterschmuck-Pflanzen. Aus elliptisch geformten Blättern mit glänzend grüner Ober- und gelblichgrüner Unterseite besteht die Belaubung der Japanischen Fruchtskimmie. Im Mai kommen die gelblichweißen Blütenrispen zum Vorschein. Ab September wird der Blütenflor durch eine Vielzahl an zierenden glutroten Früchten mit flachkugeliger Form abgelöst. Sie halten sich sehr lange an der Skimmie. Mit seinem breitbuschigen und kompakten Wuchs erreicht dieses Gehölz eine Höhe von 60 bis 150 cm.
Neben dem Rhododendron machen sich natürlich auch Azaleen gut, die zur gleichen Gattung gehören. Im Mai sind die dicht verzweigten Pflanzen mit ihren üppigen, hellgelben, orangenen oder rosa Blüten schon von großer Entfernung sichtbar. Auch der stark süßliche Duft dieser Art weht einem in die Nase, der stärker und stärker wird, je näher man der Pflanze kommt. Im Gegensatz dazu zeigen die meisten Yakushimanum-Hybriden neben ihren samtigen, weiß-filzigen Blättern einen wesentlich reicheren Blütenansatz. Pflanzenverwender lieben den kompakten, kugeligen Wuchs dieser Rhodo-Gruppe, Gartenbesitzer die vielen verschiedenen Blütenfarben sowie die Frosthärte und Anpassungsfähigkeit an den Standort – und die Züchtungen bleiben wesentlich kleiner als die großblumigen Klassiker.
Stauden, die das schattig-feuchte Milieu zwischen dem Rhododendron lieben und bis zum Herbst mit ihren Blüten wieder Farbe in das glänzende Blattgrün bringen, sind genau richtig. Mit ihrer überaus langen und reichen Blütezeit ist das Mädchenauge ein passender Begleiter für den Rhododendron. Die pflegeleichte und robuste Pflanze bringt mit ihren strahlend gelben Blüten einen ordentlichen Farbtupfer in den Garten. Die Staude hat eine buschig aufrechte Wuchsform. Die drahtigen Pflanzentriebe sind mit sehr filigranem, fast nadelförmigem, frischgrünem Laub bestückt. Ab Ende Mai erscheinen zahlreiche endständige Blüten. Sie werden immer wieder von nachkommenden Knospen überwachsen. So steht die Staude den ganzen Sommer bis in den September in reicher Blüte. Auch Insekten erfreuen sich an der Staude. So ist auf dem Mädchenauge immer etwas los. Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge haben die Pflanze zum Fressen gern.
Im Ziergarten ist Frauenmantel eigentlich unentbehrlich. Als Begleitpflanze für Rhododendron und Prachtstauden ist er ideal, weil er den dominanten Schönheiten nicht die Schau stiehlt. Seine Blätter zieren schon vor dem Austrieb der gelb-grünen Trugdolden, die im Blumenbeet, aber auch in der Vase Lücken füllen und ein duftiges, schleierartiges Gesamtbild erzeugen. Frauenmantel wächst an halbwegs sonnigen Orten quasi überall: von trockenen Sandböden bis in die Flachwasserzonen von Teichen. Als Heilpflanze wird die auch als Liebfrauenmantel bezeichnete Art vor allem bei Frauenbeschwerden und leichteren Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts verwendet. Eine schöne Besonderheit sind die Tautropfen, die an der Oberfläche der Frauenmantelblätter zu beobachten sind.
Wenn sich der Sommer langsam verabschiedet, muss der Garten nicht trist aussehen. Es gibt zahlreiche spätblühende Stauden, deren üppige Blüten bis in den Herbst hinein noch viel Farbe ins Beet bringen. Zu den bekanntesten Spätblühern gehören der Sonnenhut und die Sonnenbraut. Hinter dem Sammelnamen Sonnenhut verbergen sich drei verwandte Gattungen aus der Familie der Korbblütler: Rudbeckia, Echinacea und Helenium. Gemeinsam ist bei allen, dass sie zahlreiche Arten und Sorten sowie eine breite Farbpalette bilden. Die Blüten erscheinen je nach Art und Sorte zwischen Juli und Oktober und ziehen zahlreiche Insekten an.
Die bunte Breitblatt Segge ‚Variegata‘ sollte in keinem hübsch arrangierten Garten fehlen. Im Frühling verwöhnt das Gras das Auge mit dem rosa schimmernden Blattaustrieb. Die breiten Blätter zeigen sich später grün und sind von weißen Streifen durchzogen. Sie bezaubern bis zum Winter den Betrachter. An einem absonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich die Pflanze wohl und bietet sich als wunderbare Bepflanzung an. Dank ihrer geringen Ansprüche und der unkomplizierten Pflege ist die polsterartige Staude für Hobbygärtner wie für Profis geeignet. Das Ziergras lässt sich als attraktiver Bodendecker einsetzen. Das zweifarbige Blattkleid ist ein Hingucker und bringt Farbe auch an schattige Plätze.
Auch Bauernhortensien blühen erst im Sommer auf und sind deshalb zeitlich eine gute Ergänzung zu Rhododendron. Ihre Blütenbälle sind ebenso auffällig und farbenfroh wie die der Rhododendren, weshalb die Bauernhortensie perfekt für alle ist, die sich monatelang an üppigen Blüten im Garten erfreuen wollen. Durch die großen Blüten in kugeliger oder abgeflachter Form ist die Bauernhortensie eine Besonderheit mit Blickfanggarantie. Um die Freude an der Hortensie zu verlängern, kann die Schönheit getrocknet werden, denn sie eignet sich wunderbar als Dekoelement.
Das durchdachte Einfügen von Stauden, Gehölzen und Sträuchern begrünt den Boden, bringt Farbe außerhalb der Rhododendronblüte ins Beet und schafft die Verbindung zwischen dem Schirm aus höheren Bäumen, den Rhododendren selbst bis hin zum bedeckenden Boden.

Foto: Inkarho Images