Dem Igel helfen

Wirksamer schutz

Was raschelt denn da im Gebüsch? Ein jeder hat am Abend schon mal das Geräusch vernommen und sich gefreut, wenn aus einer Ecke des Gartens der „stachelige“ Bewohner über den Rasen kam…

Schwer zu schaffen macht ihm allerdings der Rückgang seiner Lebensräume und der damit verbundene Nahrungsmangel. In den meisten Gebieten sei festzustellen, dass der Igel, jenes possierliche Säugetier mit rund 8.000 Stacheln, in seinem Bestand rapide zurückgehe. „Er ist sogar in einigen Bundesländern bis in die sogenannte Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten vorgedrungen“, betont der Experte Rüdiger Wohlers vom NABU.
„Igel finden durch den dramatischen Rückgang der Insekten immer weniger Nahrung, denn auch Käfer, Raupen und Ameisen stehen auf seinem Speisezettel. In einer ausgeräumten Landschaft, in der blühende Wegraine, Hecken, Feldgehölze und Brachen untergepflügt oder weggespritzt werden, kann er weder Insekten als Nahrung noch Unterschlupf finden. Auch viele neu angelegte Gärten sind nicht igelfreundlich, weil in ihnen überwiegend immergrüne Exoten ohne Wert für die heimische Tierwelt gepflanzt werden; viele von ihnen werden auch hermetisch abgedichtet, sodass Igel und Co. keine Chance haben, den Garten zu erreichen.“
Hinzu komme die beschriebene „Einsammelmentalität“ mancher wohlmeinender Tierfreunde. Igel sind Wildtiere. Nur wenn sie wirklich krank oder verletzt sind, dürfen sie ausnahmsweise der Natur entnommen und gepflegt werden. Als kompetenter Ansprechpartner bietet sich z.B. der Tierarzt an.
Der wirksamste Igelschutz ist aber der, ihre Lebensraumsituation zu verbessern. Im eigenen Garten kann einiges getan werden – von der Pflanzung heimischer Sträucher, Stauden und anderer Pflanzen über die Anlage einer Blumenwiese und der Entschärfung von Gefahrenstellen bis hin zum Bau einer sogenannten „Igelburg“, in der die jungen Igel das Licht der Welt erblicken könnten und der Igel ein geeignetes Winterquartier findet. Mit Laub und Reisig überdeckt und an einem trockenen Plätzchen, möglichst unter Sträuchern, im Garten aufgestellt, sei „eine Igelburg eine perfekte Einladung an den Igel im Garten“, meint Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen.