Der Garten im April

Zahlreiche Samentütchen für den Hausgarten sind jetzt im Angebot. Nun könnte man ja loslegen und anfangen auszustreuen. So wie es auf den Tüten draufsteht. Das sei aber oft zu früh, warnt Hartmut Clemen vom Landesverband der Gartenfreunde Bremen. Dem stimmt auch Michael Klein von der Dampfmühle Oberneuland zu. Leicht kommt noch einmal Frost in den Boden und dann wäre die Arbeit umsonst.

Mit Tomaten könne man Anfang des Monats schon beginnen. Mit ein- bis zweijährigen Blumen, mit Paprika, Chili, Zucchini, Gurken, Kohlrabi, Salat und so weiter sollte man mindestens bis Ende April warten. Ohnehin ist es besser, diese Pflanzen erst mal im Gewächshaus, im Frühbeet oder unter Folien vorzuziehen. Dabei für ausreichende Belüftung sorgen. Inzwischen kann man das Freiland von Unkraut (wer mag, sagt Wildkraut) befreien, den Boden lockern, aufkrümeln und Kompost ausbringen. Für das spätere Aussetzen der Gemüsepflanzen kam von Heinrich Leumer immer der Tipp, Mischkulturen anzulegen. Stangenbohnen mit Tomaten, Dill neben Gurken, Möhren neben Zwiebeln. Und sein Geheimtipp: Kamille am Beetrand. Deren Duft regt die anderen Pflanzen zu besserem Wachstum an. Manche Pflanzen aus der gleichen Familie (zum Beispiel Kohlsorten) vertragen sich nicht miteinander. Die ersten Kartoffeln übrigens können nun schon in die Erde. Die soll man allerdings nicht mit anderen Pflanzen mischen, sie überwuchern alles andere. Kartoffeln brauchen einen weiten Abstand untereinander, sollen sie reichlich austreiben. Ideal sind 80 Zentimeter. Dabei kann man bis zu 30 Kartoffeln pro Pflanze ernten.

Allmählich kann man sich über die Rasenpflege hermachen. Hartmut Clemen empfiehlt, den Rasen einmal im Jahr 14 Tage vor dem ersten Schnitt zu sanden. Pro Quadratmeter drei bis fünf Liter feinen Sand ausstreuen. So lässt sich das Ausbreiten von Moos verhindern. Das macht weniger Arbeit und ist sinnvoller als das Vertikutieren. Vor Ende April sollte ja ohnehin nicht gemäht werden. Wer dann den Rasenschnitt nicht liegen lassen will, bringt ihn als Mulch unter die Gehölze oder später zwischen die Erdbeeren.

Beet- und Edelrosen müssen jetzt zurückgeschnitten werden. Die Faustregel dabei: Triebe, die bleistiftstark sind, bleiben bleistiftlang, dünne Triebe werden kürzer geschnitten und dicke bleiben etwas länger. Je tiefer die Rose abgeschnitten wird, desto höher treibt sie wieder aus. Es ist auch an der Zeit, Bäume und Sträucher zu pflanzen. Wichtig dabei ist es, Containerware, also Pflanzen mit Wurzelballen, zu kaufen, keine wurzelnackten Pflanzen. Auch hier gilt es, vor dem Einsetzen mindestens zehn Minuten in einen Wassereimer stellen. Apropos Wasser! Gießen sollte man immer am Morgen. Abends lockt man nämlich damit die Schnecken aus der Erde. Und damit sind wir beim nächsten Thema: Nacktschnecken, die natürlichen Feinde jedes Gärtners. Wie oft ist man schon abends durch den Garten gegangen, um sie einzusammeln.

Die Tiere sind nachtaktiv. Und was macht man damit? Durchschneiden ist nicht nur grausam, sondern auch sinnlos. Nacktschnecken sind Kannibalen. Hartmut Clemen rät, sie mit heißem Wasser zu töten. Das Thema ist für den April durchaus schon relevant, denn man kann jetzt schon vorbeugen. Mit Schneckenkorn zum Beispiel. Das Zauberwort aber heißt Helix tosta in Potenz D6. Das sind Kügelchen in Globuli-Form oder Tropfen, ein Präparat aus der Homöopathie, hergestellt aus gerösteten Weinberg-Schneckenhäusern. Die werden nach Anleitung in Gießwasser aufgelöst und müssen dann ein paar Stunden stehen bleiben. Im Gartenfachhandel sind sie nicht zu haben, womöglich in Apotheken. Im Internet hingegen findet man einige Anbieter, davon weist einer allerdings darauf hin, dass man bisher nur bei Salat Erfolg vorweisen konnte. Nun – vielleicht sollte man zusätzlich Bierfallen aufstellen. Weinbergschnecken hingegen sind im Garten gern gesehen. Sie fressen nämlich die Eier der Nacktschnecken.

Wer sich darüber hinaus im Garten betätigen möchte und einen Häcksler für seine abgeschnittenen Äste hat, bringt das klein geschredderte Holz auf die Beete. Es hält das Unkraut im Zaum. Anstelle von Platten machen sich Wege aus Rindenmulch vom Fachhandel gut. Man läuft schön weich, und der Garten ist ohne Beton. Letztlich kann man sich über eine Dachbegrünung hermachen. Sedum-Matten gibt es im Fachhandel. Oder anfangen, einen Teich anzulegen…

Text: Eberhard Matzke