Die ersten Oberneulander Störche sind angekommen

Nest auf Hof Drewes wieder von Adrian und Alina besetzt

Wie in den Vorjahren schon nahm Adrian fast auf den Tag genau am 19. Februar in luftiger Höhe von acht Metern das Nest am Hollerdeich wieder in Besitz. Bei Sturm und Regen erreichte er seinen Sommerwohnsitz auf Hof Drewes. Fast auf dem Fuße folgte einen Tag später Alina. „Das war im vergangenen Jahr ganz ähnlich“, erinnerte sich Jürgen Drewes. Scheinbar sind Störche also nicht nur sehr standorttreu, sondern auch äußerst pünktlich. Obwohl sie eigentlich eine Saisonehe führen, bringt es ihre Standorttreue mit sich, dass in aller Regel wieder das gleiche Paar zueinanderfindet. Dass es sich nicht nur um Adrian, sondern auch um Storchenfrau Alina handelte, machte Jürgen Drewes an der großen Vertrautheit der beiden Weißstörche miteinander fest.
Begrüßt wurde das Storchenpaar freudig von vorüberfahrenden Radfahrern. „Sie sind da, sie sind da“, riefen die voller Freude.
Zu dem Zeitpunkt hatten Jürgen Drewes und Jürgen Lohmann das Nest aber noch nicht für die Ankunft präpariert. „Jetzt ist wieder nicht tapeziert und die Bude ist noch dreckig“, stellten sich die beiden Landwirte lachend ein Gespräch unter den ankommenden Störchen vor.
Da Adrian und Alina mit dem Leben auf Hof Drewes seit 2014 aber vertraut sind und hier mehr als 15 Küken großgezogen haben, war es kein Problem, die Säuberung des großen Storchennests auch nach deren Ankunft noch vorzunehmen. Als Jürgen Lohmann, Storchenfachmann aus Seebergen, Jürgen Drewes und Alexander Klüver mit seiner Hebebühne am Samstagvormittag zur Tat schreiten wollten, machte der auf dem Nest sitzende Adrian einen langen Hals. Dann flog er in aller Ruhe zu seiner Storchendame. Scheinbar wurde es ihm dann doch zu bunt.
So konnten sich die Storchenväter Jürgen Lohmann und Jürgen Drewes darum kümmern und das Nest vom Schmutz des Vorjahres befreien. In luftiger Höhe räumte es Lohmann aus und stieß mit der Mistgabel das Maschendrahtgeflecht bis auf die Radnabe, auf dem das Oberneulander Storchennest platziert ist, durch. Das sei wichtig, damit sich kein Wasser im Nest sammeln und die Brut nicht darin ertrinken könne. Der Inhalt des tonnenschweren Nestes verdichte sich im Laufe des Jahres durch Kot- und Pflanzenreste, erklärte Lohmann. In luftiger Höhe stellte der Storchenexperte fest, dass die beiden Störche bereits angefangen hatten zu bauen. Mit Strauchwerk fütterte er das Nest wieder auf und polsterte es zum Abschluss damit aus. Viele Störche ziehen „Pfahlnester“, wie in Oberneuland an mehreren Stellen angeboten, vor, wahrscheinlich, weil sie in einem solchen groß geworden sind. Auf der Wiese nebenan warteten Adrian und Alina darauf, dass ihr Nest bezugsfertig wurde.
Hof Drewes ist Rückzugsort für die Störche und Familie Drewes ist Teil der Storchenfamilie. Besuch von Fremden aber beunruhigt sie und sie verlassen ihr Nest. Vom Hollerdeich aus lässt sich das Storchenpaar aber in aller Ruhe beobachten. Das Männchen ist daran zu erkennen, dass es größer ist als das Weibchen.

SvD