Ganzjahres-Wohlfühlraum

Vom Wert des Gartens

Der Garten hat in den letzten Jahren als Ort der Freiheit und Geborgenheit für viele Menschen enorm an Wert dazugewonnen. Wer gut plant, kann diese Wertschöpfung beibehalten und das Stück Grün auch in der kalten Jahreszeit in vollen Zügen genießen. Gartenexperte Andreas Leucht erklärt, wie man den Garten zu einem Ganzjahreswohlfühlraum macht.
Gärten tun Menschen immer gut, aber gerade jetzt sind sie ein wahrer Segen. Der Garten ist ein Ort der Sicherheit und Vertrautheit und trägt so ganz besonders zur Steigerung der Lebensqualität bei. Und das nicht nur in den warmen Sommermonaten. Andreas Leucht ist es besonders wichtig, seine Kunden auch für die Schönheit der Natur abseits der klassischen Gartenzeit im Frühjahr und Sommer zu begeistern. „Es gibt so viele Möglichkeiten, einen Garten auch im Herbst und Winter attraktiv zu machen, da wäre es wirklich verschenktes Potenzial, wenn man sich nur auf die warmen Monate fokussieren würde“, betont der Experte.

Die stillen Stars
Ein wichtiger Punkt, um einen Garten auch im Herbst und Winter schön aussehen zu lassen, ist eine durchdachte Pflanzenauswahl. Immergrüne Pflanzen strukturieren Beete und das eben auch dann noch, wenn Stauden sich in die Winterruhe verabschieden. Sie bilden also so etwas wie das Rückgrat des Gartens. „Ich verwende Immergrüne gern in Kombination mit Stauden, aber auch mit Laubgehölzen mit besonderer Herbstfärbung oder schönem Beerenschmuck“, so der Gartengestalter. Wenn man über Immergrüne redet, dürfen Gräser nicht fehlen. Die meisten starten erst mit Beginn des Sommers richtig durch, bleiben dann aber bis weit in den Winter hinein interessant. Zu ihren Vorzügen gehört, dass man sie großflächig pflanzen kann und sie harte Konturen abmildern. „Hierfür eignen sich Panicum-, Miscanthus- und Pennisetum-Arten. Diese sind relativ robust und können auch erst im Frühling zurückgeschnitten werden, wenn die anderen Stauden wieder austreiben“, erklärt der Experte. So bleiben sie dem Garten als Hingucker für Herbst und Winter erhalten.

Es werde Licht
Auch mit Licht lassen sich wunderbare Akzente setzen, die dem Garten nachts und in der dunklen Jahreszeit noch einmal einen ganz neuen Charakter einhauchen können. Aber weniger ist oft mehr. So kann man etwa einen einzeln stehenden Baum oder Strauch mit einem am Boden angebrachten Strahler anleuchten. Im Grunde sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Was am Tage im Garten die Blicke auf sich zieht, ist in den meisten Fällen auch ein Kandidat für die nächtliche Illumination: Lichtquellen in Pool oder Schwimmteich zum Beispiel setzen beeindruckende Akzente. Die Brechung des Lichts durch das Wasser erzeugt eine ganz besondere Stimmung. Lichtbänder an Fassade oder Gartenmauer bringen Strukturen zum Vorschein, die tagsüber verborgen bleiben und kleine Spots an Treppenstufen sorgen neben sicherem Tritt für eine interessante Akzentuierung von Form und Material.

Geschütztes Plätzchen
Und was lässt sich jenseits der Pflanzenauswahl und Lichtplanung für die Verlängerung der Gartensaison tun? „Wie wäre es zum Beispiel mit einem zusätzlichen überdachten Sitzplatz – am besten da, wo die Abendsonne den Garten noch lange wärmt?“, schlägt der Gartengestalter vor.
Er ist ein nützlicher Zufluchtsort vor den Elementen einerseits und eine willkommene Form von Sichtschutz andererseits. Kombiniert man das Dach mit Hecken, Mauerscheiben oder einem geschickt gesetzten Solitär, können sich Gartenbesitzer rundherum geborgen fühlen. Wer einen überdachten Sitzplatz hat, verschafft sich damit also mehr Verweilzeit im Garten, und stattet man ihn dann noch zusätzlich mit seitlichen Windschutzwänden aus – am liebsten aus Glas, damit man immer noch die Schönheiten des Gartens sehen kann – trotzen Gartenfreunde hier nahezu jedem Wetter und wollen vielleicht nicht einmal mehr im Winter im Haus sitzen. Gleichzeitig kann der überdachte Sitzplatz selbst als Blickfänger fungieren und als eigenständiges Gestaltungselement das Gartenbild beleben.

Wohlige Wärme
Egal ob direkt am Sitzplatz oder einem anderen Teil des Gartens: Eine eingebaute Feuerstelle sorgt für eine heimelige Atmosphäre und dafür, dass man auch an kalten Abenden noch lange gemütlich draußen sitzen kann. „Das Feuer hüllt einen regelrecht ein mit seiner Wärme. Sein Lichtschein sperrt die Umgebung aus und schafft einen behüteten Raum um uns herum.
Eine Feuerstelle lässt sich in jeden Garten integrieren“, versichert Andreas Leucht. Alles eine Frage der eingesetzten Materialien und der Linienführung, wobei sich einige Varianten als erstaunlich an-passungsfähig erweisen. Roher oder auch bearbeiteter Stahl fügt sich gut sowohl in eine eher designorientierte Anlage ein als auch in einen naturnah gestalteten Garten, und auch grob behauene Steinquader können hier wie dort eine gute Figur machen – aber bitte immer abgestimmt auf den jeweiligen Gartenstil.
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