Heckenpflanzen mit ganz besonderen Qualitäten
Schutz für das grüne Wohnzimmer
Eine Hecke bietet Schutz – vor unerwünschten Blicken, vor zugigem Wind, vor Lärm. Dabei ist sie nicht einfach nur
eine grüne Barriere, sondern ein Stück lebendige Natur im Garten, das seinen ganz besonderen Charakter zeigen kann: in Wuchs und Form, in Farbe und Duft, klassisch oder modern, heimisch oder exotisch. Hier einige Tipps für Gartenhecken.
Als absoluter Klassiker erfreut sich der immergrüne Lebensbaum großer Beliebtheit. Straff aufrecht wachsend und sich zugleich dicht verzweigend, bietet er mit seinem frischgrünen, schuppenförmigen Nadelkleid ganzjährig einen zuverlässigen Sicht- und Windschutz. Zudem trumpft diese Hecke mit Pflegeleichtigkeit und guter Winterhärte. Der entsprechende Schnitt hält sie gut in Form und – wo gewünscht – auch schmal.
Unter den Laub tragenden Heckenpflanzen bildet die Hainbuche das klassische Pendant zum Lebensbaum. Das heimische Wildgehölz stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort, gedeiht auch im Schatten gut und verträgt sogar einen Rückschnitt bis ins alte Holz. Im Frühjahr leuchtet das junge Laub in einem zarten, frischen Grün, das übers Jahr immer kräftiger wird, bevor es sich im Herbst goldgelb verfärbt und noch bis in den Winter hinein an den Zweigen haftet.
Ein Blickfang
Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 50 cm ist die Glanzmispel eine ideale Heckenpflanze! Ihr aufrechter und kompakter Wuchs sorgt dafür, dass sie als Hecke schnell eine blickdichte Wand bildet – und alle diejenigen, die keine Lust mehr auf schlicht-grüne Standardhecken haben, kommen mit dieser Glanzmispel gleich doppelt auf ihre Kosten. Mit ihren leuchtend roten Trieben sorgt sie nämlich bis in den Herbst hinein für ein wahres Farbfeuer im Garten. Zur Blüte zwischen Mai und Juni gesellen sich zu dem auffälligen Austrieb noch weiße Blüten hinzu. Während der Wintermonate sorgt das frische Laub der immergrünen Art für die nötige Farbe in der sonst so tristen Jahreszeit.
Schnittverträglich und pflegeleicht, gepaart mit zarter Farbe und angenehmem Duft – diese Eigenschaften macht die Dufthecke zur idealen Heckenpflanze. Einige Züchtungen wurden für kalkhaltige Böden selektiert, und sie wächst daher in unterschiedlichen Bodenverhältnissen. Das Geheimnis der Inkarho-Hecke zum Beispiel liegt unter der Erde: Ihre Wurzelbeschaffenheit lässt sie auch in kalkhaltigen Böden wachsen und ihre Blüten verströmen einen angenehmen Duft. Als pflegeleichte und äußerst schnittverträgliche Hecke bildet die Dufthecke schnell einen dichten, immergrünen, blühenden Sichtschutz.
Eine Alternative zum Buchsbaum
Der schnellwüchsige Ilex ist ein gefeierter Buchsersatz. Vereint er doch die optischen Qualitäten des Buchsbaums mit robuster Gesundheit. Auch der gefürchtete Buchsbaumzünsler und der Buchsbaumpilz können ihm nichts anhaben. Der schnellwüchsige Robustico bildet schnell einen blickdichten, immergrünen Sichtschutz. Seine kleinen Blüten fallen optisch wenig ins Gewicht, sind aber umso verlockender für zahlreiche Insekten. Auch die später erscheinenden kleinen schwarzen Beeren bereichern den naturnahen Garten, werden sie doch gerne von heimischen Vögeln gefressen.
Die Naturfreunde
Mit Nahrung für Mensch und Tier erfreut der Schwarze Holunder – in einer Hecke auch gerne in Kombination mit anderen heimischen Wildsträuchern. Aus seinen großen, weißen Schirmblüten, an denen sich ab Ende Mai zahlreiche Insekten laben, wird der beliebte Holunderblütensirup gewonnen. Die schwarzen Fliederbeeren des Holunders wissen im Herbst nicht nur Vögel zu schätzen: Sie lassen sich vorzüglich zu Saft, Gelee und Likör verarbeiten.
Die wohl am schnellsten wachsende Heckenpflanze, der Schwarzgrüne Liguster, trägt ihr dunkelgrünes Laub den ganzen Winter hindurch, bis sie im Frühjahr neu austreibt. Und genügsam ist der Liguster: Trockenheit macht ihm nichts aus, einen starken Rückschnitt verträgt er bestens, winterfest ist er obendrein. Seine gelblich-weißen Blüten umschwirren im Juni/Juli Bienen und Schmetterlinge, sein dichtes Geäst mögen Vögel als Nistplatz.
Die Exoten
Mediterranes Flair bringt der immergrüne Portugiesische Lorbeer in den Garten. Mit seinem kompakt-aufrechten Wuchs empfiehlt er sich für Hecken, sein dichtes Laub an roten Stielen, das an echten Lorbeer erinnert, bildet einen wirkungsvollen Sichtschutz. Längere Trockenperioden übersteht er schadlos, ebenso Frost im Winter. Aus cremeweißen, duftenden Blüten im Sommer bilden sich dunkelrote Früchte, die aber nur für Vögel genießbar sind.
Asiatisch mutet der Schirmbambus an, der auch gerne für eine moderne Gartengestaltung verwendet wird. Bis zu drei Meter können seine straff aufrecht wachsenden, teilweise verholzenden Halme mit den schmalen hellgrünen Blättern hoch werden. Mit einem regelmäßigen Schnitt lässt sich dafür sorgen, dass der Bambus an den Seiten dicht wird und nicht überhängt. Und keine Sorge: Diese Sorte bildet keine gefürchteten Wurzelausläufer.
Heckenpflanzen, die in einem Topf gezogen wurden, können das ganze Jahr über eingesetzt werden und so auf ihre ganz individuelle Weise schon bald für die gewünschte Privatsphäre in der Gartenoase sorgen.