Nistkästen auch im Winter nützlich!

Viele Arten suchen im Winter Schutz in den künstlichen Nisthilfen, manche bauen sich regelrechte Winternester. Nistkästen sind, wie der Name schon sagt, vor allem als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr und Sommer gedacht. Dass sie auch im Winter wichtige Aufgaben erfüllen, ist vielen Gartenbesitzern unbekannt. „Nistkästen bieten Vögeln, Insekten und kleinen Säugetieren in eiskalten Nächten einen schützenden Unterschlupf”, berichtet NABU-Vogelkundler Florian Scheiba.
Vögel haben eine höhere Körpertemperatur als Säuger. Sie liegt zwischen für uns fiebrigen 39 und 42 Grad. „Um diese vergleichsweise hohe Temperatur zu halten, verbrennen die Vögel viel Körperfett. Dadurch verlieren sie Gewicht und sind schnell geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann ihnen da schon zum Verhängnis werden”, erklärt Scheiba. Der Spatz baue deshalb regelrechte Winternester, in die er sich bei Frost einkuschelt. Von den kleinen Zaunkönigen weiß man, dass sie sich im Winter gegenseitig in Nistkästen wärmen.
Ob Meisen, Eichhörnchen oder Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzen eine warme Schlafstube. Daher raten die Experten: „Wer noch einen Nistkasten im Keller hat, sollte ihn aufhängen. So können unsere gefiederten Freunde sie als wärmende Schlafplätze nutzen und sich mit ihrem möglichen Nistplatz für die Brutzeit vertraut machen.”
Wer die Nistkastenreinigung im Herbst verpasst, sollte bis Ende Februar oder Anfang März warten. Sonst räume man womöglich ein schützendes Winternest aus. Auch verlassene Wespennester seien ein komfortabler Unterschlupf für viele Insekten, betont der NABU. Den vielen kleinen Nützlingen helfe man zusätzlich mit Holzwolle in Nischen und Kästen.