Oberneulander Störche bauen ihre Nester

Im vergangenen Jahr waren im März bereits vier Nester in Oberneuland besetzt. Die Ersten, die in diesem Jahr eintrudelten, waren die Westzieher Adrian und Alina auf Hof Drewes. Nach ihnen bezogen Jakob und Adele am Hodenberger Deich auf Hof Haltermann als feste Mieter ihr bestens präpariertes Nest.
Beide Störche steuerten nach Karen Haltermanns Beobachtung das Nest im Abstand von vier Tagen zielgerichtet an, sodass die Oberneulander Landwirtin fest davon ausgeht, dass es sich um das Vorjahrespaar handelt. Ankommen und Wohlfühlen war deren Devise.
Und auch bei Sündermanns tat sich Mitte März schon etwas. Ein Storch, vermutlich Clemens, trudelte ein und begann sehr aktiv mit dem Nestbau. Ein zweiter folgte und bezog die Wohnung in luftiger Höhe. Außerdem guckte einer der Haltermänner immer mal bei ihm rein. Gegen drei fremde Störche verteidigte Clemens sein Nest vehement, wie Michaela Sündermann berichtete.
Bei Monika und Jürgen Drewes herrschte ein wenig Verwirrung, da Alina in diesem Jahr ohne Beringung ankam. Da beide Drewes-Störche aber sehr vertraut miteinander umgingen, lag die Vermutung nahe, dass die Storchenfrau ihren Ring verloren haben könnte. Zudem, so Jürgen Drewes, sei auch keine andere Störchin am Nest aufgetaucht. Der Nestbau vollzog sich total harmonisch, mit der Eiablage aber hatten sie um den 20. März noch nicht begonnen. Lange aber könne es nicht mehr dauern, so Drewes. Die Nachbarn waren von der Zutraulichkeit der Störche sehr begeistert. Während des kurzen Wintereinbruchs, der Jürgen Drewes keine Sorgen machte, schoss der Oberneulander Fotograf Jochen Mönch ganz besondere Fotos von Adrian und Alina. Mit eingezogenem Kopf saßen die beiden Störche vom Hollerdeich bei Sonnenschein auf dem weißgepuderten Nest.
Schon im Februar „annoncierte“ Hajo Kaemena die Vermietung eines Sommerwohnsitzes. Bis Ende März war der aber nur hin und wieder von einem einzelnen Storch besucht worden.
In aller Regel besteht ein Gelege aus drei bis fünf Eiern, die zwischen März und Mai gelegt werden. Die Eier sind etwa 110 g schwer, leicht weiß glänzend, haben eine feine Körnung und werden im Abstand von zwei bis drei Tagen gelegt. Die Eier werden durch natürliche Luftfeuchtigkeit befeuchtet; sollte es zu trocken sein, begeben sich die Störche ins Wasser und setzen sich feucht wieder auf ihr Gelege. Das Brüten beginnt schon vor Vollständigkeit des Geleges, die Brutdauer beträgt etwa 33 bis 34 Tage. Beim Brüten wechseln sich die Partner ab, nachts sitzt allerdings immer das Weibchen auf dem Gelege.

SvD, Foto Benita Ehlers