Schattige Plätzchen schaffen
Rundum Wohlfühlen im Garten
Fürs Rundum-Wohlgefühl braucht der Garten mindestens ein schattiges Plätzchen. Wie man sich das schaffen kann und worauf es zu achten gilt, erklärt der Gartenprofi Andreas Leucht.
Auch mittags entspannt im Garten sitzen, ein wenig Kühle und gedämpftes Licht genießen, wenn drumherum alles in gleißendes Sonnenlicht getaucht ist: Ein Schattenplatz erweitert die Nutzungsmöglichkeiten eines Gartens noch einmal beträchtlich.
Also einfach Sonnenschirm aufgespannt und gut? „Das ist natürlich die einfachste Art, zeitweilig für Schatten zu sorgen“, erklärt Andreas Leucht. „Ich empfehle aber, sich zunächst einmal die Gegebenheiten vor Ort sehr intensiv anzuschauen, bevor man sich für eine bestimmte Art von Sonnenschutz entscheidet“, so der Experte. Das heißt zum einen, zu klären, zu welchen Zeiten die Sonne wo und wie lange in den Garten scheint, und zum anderen, mit den Gartenbesitzern herauszuarbeiten, wann und wie sie ihren Garten nutzen. Von beiden Faktoren ist abhängig, an welcher Stelle, in welcher Größe und mit welcher Art von Sonnenschutz ein Schattenplatz sinnvoll ist.
Vorhandenen Schatten nutzen
„Eine grundlegende Frage lautet dabei: Will ich einen vorhandenen Sitzplatz beschatten oder habe ich vielleicht einen Ort im Garten, der zu bestimmten Zeiten im Schatten liegt und richte mir dort einen Sitzplatz ein?“, fasst Gartenprofi Leucht zusammen.
Wer einen bereits existierenden Sitzplatz, etwa die Hauptterrasse am Haus, beschatten möchte, kann dies meist mit wenig Aufwand tun. Das Aufspannen eines Sonnenschirms oder das Ausrollen eines Sonnensegels heißt aber auch, die Sonne einfach auszusperren: Damit gibt es zwar kein direktes Sonnenlicht mehr, aber heiß kann es an Ort und Stelle dennoch werden, gerade, wenn durch den Sonnenschutz auch die Luftzirkulation eingeschränkt wird.
Bäume als natürliche Schattenspender
Deutlich angenehmer ist das Mikroklima dort, wo sich der Schatten ganz natürlich durch die örtlichen Gegebenheiten einstellt, etwa, weil die Sonne zeitweilig hinter einem Nachbarhaus verschwindet oder gar ein größerer Baum Schatten spendet. Hier heizt sich die Luft nicht so schnell auf, und das Laubdach eines Baumes sorgt außerdem für Verdunstungskälte. „Deshalb ist der Schatten unter einem Baum auch so angenehm und ein Baum der optimale Schattenspender“, weiß Andreas Leucht aus Erfahrung. Sein Tipp: „Wenn die Zeiten, zu denen es solche natürlich beschatteten Stellen im Garten gibt, zu den eigenen Nutzungsgewohnheiten passen, kann es sich lohnen, dort einen zusätzlichen Sitzplatz anzulegen.“
Unabhängig davon sollte jeder Verweilort im Garten auch sein eigenes Beschattungskonzept bekommen. Der flexibelste unter den Schattenspendern ist der Sonnenschirm. Er kann, je nach Ständer, bei Bedarf einigermaßen problemlos überall im Garten platziert werden. „Bei der Anschaffung sollte man unbedingt auf Qualität setzen“, empfiehlt Andreas Leucht. „Günstige Modelle sind oft nicht lange stabil. Auch eine gewisse Größe und Bedienkomfort sollten bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen.“ Wichtig ist auch die Farbe: „Die sollte ins gestalterische Konzept des Gartens und zu den Gartenmöbeln passen, damit der Gesamteindruck harmonisch bliebt“, lautet die Empfehlung des Profis. Das gilt im Übrigen für alle textilen Schattenspender, also auch für Sonnensegel und Markise. Für beide empfiehlt der Gartengestalter professionelle Unterstützung bei Planung und Einbau. Markisen sind ohnehin Einzelanfertigungen, und Sonnensegel sollten mit einer festen Konstruktion verankert sein, um auch bei stärkerem Wind sicher zu halten. Ein eingebauter Windsensor bringt zusätzliche Sicherheit.
Dann lässt sich das Schattenplätzchen auch bei auffrischendem Wind uneingeschränkt genießen.
Text: Christiane Stoltenhoff, Pronomen, Foto: Gärtner von Eden