Schwimmen im eigenen Garten

Eine Wasseroase schaffen

Wer darüber nachdenkt, den eigenen Garten in ein Paradies für Wasserratten zu verwandeln, hat die Qual der Wahl. Klassischer Pool, Schwimmteich oder Naturpool? Egal, für welche Variante man sich letztendlich entscheidet: Planung und Anlage der eigenen Wasseroase erfordern viel Fachwissen und Erfahrung. Deshalb empfiehlt sich immer die Zusammenarbeit mit einem Profi.

Viele Gartenbesitzer träumen davon, im eigenen Garten schwimmen zu gehen. Grundsätzlich gibt es mehrere Varianten, wie eine solche Schwimmgelegenheit konzipiert werden kann: als klassischer Pool, als Schwimmteich oder seit einiger Zeit auch als sogenannter Naturpool. „Welche Variante für den jeweiligen Garten und seine Besitzer schließlich die passende ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: Gartengröße, ästhetische Vorlieben, sonstige Gartengestaltung sowie Überlegungen zu Pflegeaufwand und Chemieeinsatz“, erklärt Malte Leucht, Geschäftsführer von Leucht Garten- und Landschaftsbau aus Stuhr.

Natürlich! Schwimmen!
Beim Platzbedarf punkten eindeutig die Pool-Varianten, denn sie lassen sich auch auf vergleichsweise kleinem Raum realisieren. Ein Schwimmteich braucht dagegen mehr Raum, denn sein Prinzip beruht darauf, dass er möglichst ohne zusätzliche Wasseraufbereitung auskommen soll. „Solch ein Badeteich besteht aus einer tiefen Schwimm- und einer deutlich flacheren Regenerationszone. Beide Bereiche sind miteinander verbunden, sodass ein kontinuierlicher Wasseraustausch stattfinden kann“, erklärt Badegartenprofi Leucht. Die Regenerationszone ist mit ausgewählten Pflanzen bestückt. Diese verbrauchen die Nährstoffe im Teichwasser und sorgen im Zusammenspiel mit Mikroorganismen dafür, dass Algen dort nicht überleben können. Das biologische Gleichgewicht im Schwimmteich bleibt in Takt, das Wasser biologisch einwandfrei. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Wasserqualität dann gleichbleibend gut ist, wenn Bade- und bepflanzte Regenerationszone in etwa gleich groß sind. „50 Quadratmeter sollten also für einen Schwimmteich inklusive Regenerationszone mindestens zur Verfügung stehen, Pools bieten schon mit rund der Hälfte der Fläche genügend Raum zum Schwimmen“, weiß Malte Leucht.

Natur pur im Pool
Ein naher Verwandter des Schwimmteichs ist der Naturpool. Man versteht darunter einen Swimmingpool, dessen Wasser ohne Chemie gereinigt wird. „Beim Naturpool übernehmen Biofilter auf der Basis von Mikroorganismen die Aufbereitung des Wassers“, erklärt der Experte. Diese Filter können in einem separaten Schacht neben dem Pool eingebaut werden, der sich gut etwa unter einem Holzdeck verbergen lässt. Das hat gleich zwei Effekte: Zum einen ist es platzsparend. Zum anderen ist die Wasseraufbereitung unsichtbar und das Schwimmbecken ganz frei gestaltbar. Wer möchte, kann seinen Naturpool so planen, dass er sich optisch von einem konventionellen Pool nicht unterscheidet.
„Die Schwimmgelegenheit sollte gut zur sonstigen Gartengestaltung passen“, rät Malte Leucht. „Während Pools – egal ob klassisch oder Natur – in der Regel eher geradlinig und architektonisch wirken, sehen Schwimmteiche oft aus, als seien sie ganz natürlich entstanden – mit einer unregelmäßigen Uferlinie und umgeben von Pflanzen.“
Wenn es um sauberes Badewasser geht, überzeugen alle drei Varianten – richtige Konzeptionierung und Pflege vorausgesetzt, kommen sie aber auf sehr unterschiedlichen Wegen zum Ziel. Beim klassischen Pool verhindert meist die Zugabe von Chlor eine unkontrollierte Vermehrung von Mikroorganismen, Filteranlagen halten das Wasser klar. Der Schwimmteich regeneriert sich durch gezielte Bepflanzung selbst. Der Naturpool schließlich verbindet beide Techniken: Spezialfilter mit Granulaten und Mikroorganismen sorgen für eine biologische Reinigung des Wassers.
„Mit ein wenig Aufwand lassen sich bereits bestehende konventionelle Pools in Naturpools umwandeln“, merkt Malte Leucht abschließend an. Wer aber damit oder überhaupt mit dem Bau einer eigenen Badegelegenheit liebäugelt, sollte dies unbedingt mit einer Fachfirma realisieren, denn der Bau und auch die ästhetisch ansprechende Integration in den Garten sind komplexe und anspruchsvolle Aufgaben, die viel Fachwissen erfordern.