Ängste & Blockaden überwinden
Coaching mit Limbic Script
Wie die Borgfelderin Liz Wieskerstrauch Menschen hilft, Ängste und Blockaden zu überwinden.
Limbic Script, auch unter dem Namen Wingwave bekannt, hat Liz Wieskerstrauch während ihrer Arbeit kennengelernt. Sie ist nicht nur Persönlichkeitscoach, sondern auch erfolgreiche Autorin und Dokumentarfilmerin. Ihre einfühlsamen TV-Filme über Menschen in schwierigen Lebenssituationen hat jeder schon einmal gesehen. „Kinderpsychiatrie am Limit – Ärzte schlagen Alarm“, „Schrei nach Liebe – Wie Kinder zu Systemsprengern werden“, „Ein Herz für Laura – Das lange Warten auf ein Spenderorgan“, so heißen ihre aktuelle Produktionen für ARTE und das ZDF. Damals hat sie eine Filmdokumentation über Traumata und Traumatherapiemethoden gemacht, kam so mit den geführten Augenbewegungen als eine dieser Therapiemethoden in Berührung. Die Methode war noch wenig bekannt. „Bevor ich das der ARD für einen Film vorschlagen wollte, wollte ich die Methode erst selbst einmal richtig kennenlernen.“ In Hamburg fand sie eine Psychologin, die die Methode auch für Menschen ohne Trauma anbot. „So konnte ich die Erfahrung machen, wie erleichternd das wirkt, wie stark dieser Effekt ist.“ Sie produzierte den Film, danach noch eine ganz Dokumentarfilmreihe über die Methode als Coachingmethode. „Das war so überzeugend, wie man Prüfungsangst, Flugangst, Angst vor Zahnarztbehandlungen lösen konnte.“ Im Anschluss an ihre Dokumentarfilmreihe entschloss sie sich selbst für eine Ausbildung. „Man kann es sehr gut anwenden bei seelischen Alltagsnarben. Nicht jeder hat ja ein Trauma.“
Ursprünglich wurde die Methode nur von Psychotherapeuten und Traumatherapeuten eingesetzt, erst später auch im Coaching verwendet. Im Coaching besteht sie aus geführten Augenbewegungen und einem Muskeltest. „Mit dem Muskeltest kann man sehr klar, sehr strukturiert und sehr schnell arbeiten. Der Muskeltest zeigt einem genau, welche Emotionen dahinter stecken oder er hilft, die Ursachen herauszubekommen.“ Auf die Frage, ob es ihm gut gehe, hatten sich bei Thomas Daumen und Finger zunächst gelöst. Dadurch wusste Liz Wieskerstrauch, dass es etwas gibt, das ihn belastet. „Das ist ein sehr überraschendes Element bei diesem Coaching. Es ist ein kleiner Spannungsabfall im Gehirn, ein ganz kleiner Moment, in dem das Gehirn irritiert ist“, erklärt die Expertin. Durch den Muskeltest kann Liz Wieskerstrauch zwei Dinge feststellen. Sie findet die Ursache für die seelische Alltagsnarbe und sie erkennt, welche Emotion dahinter steht. Ist es wirklich Angst oder eher Wut? Danach löst sie die Emotionen mit den geführten Augenbewegungen. Was passiert bei den geführten Augenbewegungen genau im Gehirn? „Aus dem Nachtschlaf kennt man die REM-Phase. Da zucken die Augen manchmal von alleine hin und her. Dann wird im Gehirn aufgeräumt. Dieses Aufräumen kann man mit den geführten Augenbewegungen auch im Wachzustand herbeiführen. Das löst alte Verknüpfungen auf und neue Netzwerke entstehen. So muss man nicht mehr die gleichen Gefühle haben, die man früher hatte. Das Gehirn versteht, da war mal was. Aber das ist lange vorbei. Die Erfahrung, die Erinnerung bleibt, aber die emotionale Reaktion ist nicht mehr so überwältigend“, erklärt sie.
Obwohl die Coaching-Methode immer gleich ist, muss sich Liz Wieskerstrauch immer wieder neu auf jeden Menschen, jedes Thema einlassen, genau zuhören, um einen Ansatz zu finden, wo sie überhaupt testen kann. „Man braucht einen guten Zugang zu Menschen“, sagt sie. Bei einem Kunden, der beispielsweise mit Flugangst zu ihr kommen würde, würde sie den Stressgedanken an die Angst durch die geführten Augenbewegungen erst einmal ein wenig reduzieren. „Dann ist der Mensch nicht mehr ganz so aufgeregt“, sagt sie.
Danach geht es in den konkreten Test. Wann fängt die Angst an? Schon einen Tag vorher? Beim Packen? Beim Start? Mit den geführten Augenbewegungen löst sie die Angst dann Stück für Stück. Danach versucht sie herauszufinden, woher die Angst kommt. „Bei vielen Menschen hat man die Ursachen nach ein bis zwei Sitzungen gefunden und gelöst.“ Viele Kunden kämen aber öfter, weil sie noch andere Themen hätten. „Es geht nicht nur darum, negative Dinge aufzulösen. Man kann es auch ins Positive bewegen, die Kreativität steigern, die Lust an der Arbeit.“ Toll sei die Methode auch bei Kindern, sagt sie. „Weil das so überraschend ist, sind sie so begeistert und machen unglaublich gut mit.“ Limbic Script helfe beispielsweise Kindern, die schüchtern sind, die Angst haben, vor der Klasse zu reden oder die gemobbt werden. „Da geht es dann darum, die seelische Narbe zu heilen und das Kind stärker zu machen.“
Geboren ist Liz Wieskerstrauch in Nürnberg, dann mit 18 Jahren nach Bremen gezogen. Hier studierte sie Sozialpädagogik mit Schwerpunkt auf psychologische und soziologische Themen. In den 70er Jahren war sie einige Zeit als Sozialarbeiterin tätig. Mit dem Zweitstudium Literatur und Politik wurde sie Autorin – erst beim Hörfunk und in den Printmedien. Zeitgleich hat sie mehrere Romane geschrieben. Dann hat sie sich als Filmemacherin der ARD mit besonders sensiblen, komplexen Themen einen Namen gemacht, zum Beispiel mit Filmen über Kindesmissbrauch, Sterbehilfe und Zivilcourage. Für ihr literarisches wie auch filmisches Werk wurde sie vielfach ausgezeichnet und war mit ihrem Film „Höllenleben – Eine multiple Persönlichkeit auf Spurensuche“ für den Grimme-Preis nominiert. Heute arbeitet sie für ARD, ZDF, 3sat und ARTE, macht vier Filme im Jahr. Es sind die psychosozialen, gesellschaftspolitischen Bereiche, für die die Sender sie sehr gerne anfragen. Ist das nicht selbst oft belastend? „Nein“, sagt sie. „Ich habe das ja gelernt. Ich fühle mit, leide aber nicht mit.“
Gelebt hat sie zwischenzeitlich auch mehr als zwölf Jahre in Hamburg. Als ihr Mann vor eineinhalb Jahren seinen Job wechselte, kehrte das Paar nach Bremen zurück. „Ich als Freiberufler kann ja von überall aus arbeiten“, sagt sie. Auch ihre Tochter und die beiden Enkeltöchter leben in Bremen. Für Borgfeld entschieden sich Liz Wieskerstrauch und ihr Mann wegen des schönen Naturschutzgebietes. Obwohl sie sich als Limbic-Script-Coach bis jetzt in Borgfeld noch nicht bekannt gemacht hat, hätten die ersten Kunden sie übers Internet schon gefunden. Das Coaching selbst ist bei ihr zu Hause – mitten in ihren ganz privaten Räumen, zwischen Küche und Wohnzimmer. „Das fand ich sehr angenehm. Man fühlt sich gleich willkommen, es ist sehr zwanglos, sehr niedrigschwellig“, sagt Thomas.
Liz Wieskerstrauch kommt aber auch zu den Kunden nach Hause, wenn sie das möchten. Es ist auch möglich, dass sie bei Flugangst mit zum Flughafen kommt, bei Höhenangst mit auf den Kirchturm steigt.
Liz Wieskerstrauch hat mit ihrem Coaching schon sehr vielen Menschen geholfen. Sie erinnert sich an eine Schauspielerin, die aus Angst vor Kritik schon im Spiel zurückhaltender war. Liz Wieskerstrauch arbeitete mit zweierlei Dingen. Mit den geführten Augenbewegungen reduzierte sie erst einmal den Stress, arbeitete dann mit der Schauspielerin daran, die als negativ empfundene Kritik so zu verändern, dass sie sie als positiv empfand. Das gelang imaginativ – mit Vorstellungskraft. Die Schauspielerin stellte sich dazu das Wort „Kritik“ vor. Groß und schwarz war es zunächst. Liz Wieskerstrauch fragte sie, wie es aussehen müsste, um positiv zu wirken. Die Kundin wählte im Kopf nun ganz bunte Farben. Liz Wieskerstrauch testete. Doch es reichte noch nicht. Die Frau stellte sich noch ein Klingelglöckchen dazu vor. „Seitdem ist das in ihrem Gehirn verändert. Wenn das Wort Kritik kommt, dann klingelt es in ihrem Ohr und sie will die Kritik.“
Text und Foto: Claudia Kuzaj