Als die Reichsautobahn geplant wurde

Anfang der 1930er Jahre ging es darum, eine Autobahntrasse von Bremen nach Hamburg zu bauen, als Teil der „Reichsautobahn“. Damals war nur an eine Verbindung zwischen den beiden Hansestädten gedacht. Vom Blockland aus an Oberneuland vorbei nach Oyten und dann weiter. Etwa so, wie wir die Strecke heute kennen. Von einem Bremer Kreuz mit einer Verbindung zum Ruhrgebiet (die heutige A 1) und in Richtung Walsrode (die heutige A 27) war noch keine Rede. Das alles kam erst rund 20 Jahre später nach dem Zweiten Weltkrieg.

Aus einem Dokument im Staatsarchiv Bremen geht hervor, dass bei der Planung der Strecke der Verein für Niedersächsisches Volkstum um Stellungnahme gebeten wurde. Auf einer „Kleinen Umgebungskarte von Bremen“ aus dem Jahr 1932 sind deshalb zwischen Hemmstraße und Oyten mit rotem Stift drei, teilweise vier verschiedene Trassen eingezeichnet. In seiner Antwort von 1934 ging es dem genannten Verein darum, den Erhalt von Erbhöfen zu berücksichtigen. Nämlich die Wiese von Klatte bei der Horner Mühle (A), das Landgut von Allmers in der Horner Vorstadt (B) und Bauten und Bauernhöfe bei der Rockwinkeler Landstraße (C). Wie weit darauf Rücksicht genommen wurde, kann man nicht so leicht nachvollziehen. Anscheinend aber ist die Autobahnbrücke über der Rockwinkeler Landstraße genau dort, wo in der alten Karte der Punkt C eingezeichnet ist.

Bereits zwei Jahre später war man mit dem Bau voll im Gange. Das zeigen zwei alte vergilbte Fotos vom Bau der Autobahnbrücke über die Leher Heerstraße aus dem Jahr 1936 in der Oberneuland-Sammlung.

EM