Das Jahr des Hasen wird harmonisch!

Chinesisches Neujahr in der botanika

Am 22. Januar 2023 wurde das chinesische Neujahr – auch Frühlingsfest genannt – nach zweijähriger Pause wieder in der botanika gefeiert. Das neue Jahr steht laut chinesischer Astrologie ganz im Zeichen des Wasser-Hasen.
Das Tierkreiszeichen Hase ist, ähnlich wie in der westlichen Astrologie das Sternzeichen Fische, eines der romantischen, träumerischen und sensiblen Sternzeichen. Zusätzlich bekommt der Hase für 2023 das Element Wasser zugeordnet – was den romantischen Hasen noch weiter verstärkt. In einem solchen Jahr gehen die Menschen empathischer miteinander um, weil Mitgefühl und Harmonie an erster Stelle stehen. Nach dem energetischen Tiger-Jahr 2022 wird es jetzt wieder ruhiger und friedlicher werden – hoffentlich!
Der Zeitraum des chinesischen Neujahres wird bestimmt durch den Mondkalender. Es findet immer am ersten Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar statt. Traditionell ver-bringen die Chinesen das Neujahrsfest und die Tage danach mit ihren Familien. Dazu gehört auch ein gründlicher Großputz vor dem Neujahr!
Dem Aberglauben nach wird die Wohnung in den ersten Tagen danach mit Glück für das ganze Jahr gefüllt, das man natürlich nicht wieder hinausfegen will. Damit es ungestört hereinkommen kann, werden in der Neujahrsnacht außerdem die Fenster geöffnet. Eine wichtige Bedeutung hat auch die Farbe Rot, die während des Festes allgegenwärtig ist. Häuser werden mit roten Girlanden geschmückt, man trägt rote Kleidung und verschenkt rote Umschläge mit Geld an Kinder, Freunde, Kollegen und Familie. Vervollständigt wird das Fest durch gutes Essen und andere lokale Attraktionen, wie die spektakulären Drachen- und Löwentänze.
Gefeiert wird das chinesische Neujahr aber nicht nur in China, sondern auch in Korea, der Mongolei, Vietnam und anderen Gebieten Ost- und Südostasiens – und in Bremen wird das Fest natürlich in der botanika begangen.
Den ganzen Tag über konnten die Besucher der botanika Kultur aus dem Reich der Mitte bewundern. Das Wushu Team Zhao präsentierte den farbenfrohen Löwentanz, der quer durch die asiatischen Landschaften führte. Darüber hinaus veranschaulichte Meister Dong Zhao zusammen mit ausgewählten Schülern die Besonderheiten von Kung Fu, Qigong und Tai Chi. In kleinen Workshops durften sich die Besucher unter Anleitung selbst an den Bewegungskünsten ausprobieren.
Wer es eher besinnlich angehen lassen wollte, nahm an der traditionellen chinesischen Teezeremonie teil, die Xiaoyan Liu zelebrierte. Nicht nur die Zubereitung, sondern auch der Teegenuss folgt hier bestimmten Abläufen: Dabei spielen sowohl die Haltung der Tasse als auch die ersten Schlucke, die jeweils einer anderen Körperregion gewidmet sind, eine wichtige Rolle. Im Laufe des Tages gab die Qigong-Meisterin Liu interessierten Gästen auch noch eine kurze Einführung in diese Bewegungskunst.
Für traditionelle chinesische Musik und bekannte Volkslieder sorgte das Trio„Jasmine Flower“, das in diesem Jahr erstmalig am chinesischen Neujahrsfest in der botanika dabei war. Auch der chinesische Künstler und Karikaturist Lao Du war erstmals in Bremen zu Gast und präsentierte den ganzen Tag über seine Kunst im Foyer der grünen Entdeckerwelt. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte ein Stand im Foyer der frisch gerollte „Bio-Nem“ (Frühlingsrollen) anbot. Gleich nebenan gab es zudem einen Basteltisch: Dort konnten kleine und große Gäste beispielsweise eine Stempelkarte mit ihren chinesischen Tierkreiszeichen gestalten.

Text und Fotos: Meike Müller