Die Wahlen in Bremen 2023

Regionales im Fokus

Am 14. Mai ist es soweit und in Bremen und auch in Oberneuland wird gewählt. Was wollen die Oberneulander Kandidaten für den Stadtteil erreichen und welches sind deren wichtigsten Vorhaben? Das Oberneuland Magazin hat den Spitzenkandidaten der im Beirat vertretenen Parteien hierzu sieben Fragen gestellt.

  1. Beschreiben Sie in maximal je zwei Sätzen die fünf wichtigsten Punkte Ihres Wahlprogramms für Oberneuland.

CDU
Ganz oben steht die Erhaltung des dörflichen Charakters von Oberneuland. Wir werden daher weiter gegen die vom Senat eingebrachte – über die Köpfe von Beirat und Einwohnerinnen – mehr als 400 Einwendungen und 1062 Unterzeichner der Petitionen sind ein deutliches Zeichen – übermäßige Bebauung des Mühlenfeldes kämpfen. Wir wollen, dass die Oberschule Rockwinkel so ausgebaut wird, dass ausreichend Klassen- und Differenzierungsräume sowie eine Mensa für die bereits praktizierte 5-Zügigkeit mit Inklusion im Ganztag stattfinden kann. Wir fordern einen Neubau der Turnhalle, die zu klein und zu alt ist, so dass derzeit mehr als 70 % der Schülerinnen außerhalb von Rockwinkel Sportunterricht haben.
Die CDU setzt sich für die gleichberechtigte Förderung von privaten Schulen, von denen allein zwei in unserem Stadtteil liegen (Tobias-Schule und Ökumenisches Gymnasium), und staatlichen Schulen ein.
Wir setzen uns für eine umfassende Sanierung der Oberneulander Landstraße und der Mühlenfeldstraße inklusive ordentlicher Fuß- und Radwege ein. Die ÖPNV-Anbindung unseres Stadtteils muss deutlich verbessert werden, hier fordern wir weitere Metronom- und Busanbindungen auch entlang der Franz-Schütte-Allee.
Durch die Verlegung der Feuerwehr wollen wir ein Stadtteilzentrum schaffen, dessen Mittelpunkt ein Bürgerhaus ist, in dem Vereine, die Polizei und das Ortsamt ein Zuhause finden.

SPD
Sicher in Oberneuland unterwegs – Unser Ziel ist es, allen Verkehrsteilnehmerinnen eine gleiche und faire Mobilität zu ermöglichen. Es ist uns daher wichtig, bekannte Wege, wie die Oberneulander Kirchwege, gut zu erhalten, für Fußgängerinnen und Radfahrerinnen ein sinnvoll vernetztes Wegenetz auszubauen und sichere Querungshilfen zu schaffen. Gemeinschaft heißt auch gegenseitige Rücksichtnahme, deshalb setzen wir uns für die Schaffung weiterer Zonen mit Verkehrsberuhigungen ein, damit junge und ältere Menschen sich sicher und frei bewegen können.
Gemeinschaft in Oberneuland leben – Unser Stadtteil verändert sich, deshalb ist es gerade wichtig, Angebote zu schaffen, damit die Gemeinschaft im Stadtteil gelebt werden kann, dass bestehende ehrenamtliche Arbeit und neue Ideen Raum bekommen, deshalb wollen wir die Errichtung eines Bürgerhauses. Wir wollen den Bestand unserer Freiwilligen Feuerwehr sichern, deren Attraktivität durch Modernisierung steigern, dafür setzen wir uns für den Bau einer neuen Feuerwache ein.
Mitmachen in Oberneuland – Wir wollen Möglichkeiten schaffen, dass Menschen in unserem Stadtteil mitmachen und mitbestimmen können, dies haben wir in den vergangenen Jahren mit unserer Aktion „Der Rote Schuh“ bereits begonnen. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass in Projektausschüssen und Runden Tischen viele Bürgerinnen und Bürger die Veränderungen im Stadtteil aktiv mitgestalten. Auch die Interessen junger Menschen wollen wir durch die Stärkung der Jugendvertretung aktiv einbinden. Nur wenn viele an einer Entwicklung beteiligt sind, fühlen sich auch viele für unseren Stadtteil verantwortlich.
Leben in Oberneuland – Leben in Oberneuland heißt mit und in der Natur leben, deshalb ist der Schutz unserer Umgebung für uns die Grundlage gemeinsamen Lebens. Wir haben uns in den vergangenen Jahren als SPD in vielen Projekten engagiert, wie bspw. mit der Oberneulander Hecke; diese Projektarbeit wollen wir weiter ausbauen, so zum Beispiel durch die Initiierung eines Aktionsprogramms „Bienenfreundlicher Stadtteil!“, gemeinsam mit der Landwirtschaft, Verbänden, Vereinen und allen Oberneulanderinnen und Oberneulandern.
Zukunft in Oberneuland – Zukunft in Oberneuland bedeutet für uns, dass unsere Kinder auch in Oberneuland Kindertageseinrichtungen besuchen und später beschult werden können, deshalb setzen wir uns für den Ausbau der Betreuungseinrichtungen und der Schulen zu Ganztagseinrichtungen ein. Zukunft bedeutet aber auch, dass ältere Menschen in ihrem Oberneuland bleiben können, hierfür muss für altersgerechtes Wohnen gesorgt werden.
Entwicklung in Oberneuland – Die bauliche Entwicklung Oberneulands wird unseren Stadtteil in den kommenden Jahren wandeln. Das bedeutet für uns, Parks, Fleete, unseren alten Baumbestand und auch die letzten Fachwerkhäuser zu erhalten, bestehenden ungenutzten Wohnraum konsequent zu nutzen – aber auch bei Neubauten verstärkt darauf zu achten, dass nachhaltige, mehr bauträgerfreie Bebauung möglich und gefordert wird.

Bündnis 90 Die Grünen
Wir werden uns für die Straßensanierung der Oberneulander Landstraße, den Ausbau sowie die Neugestaltung der Mühlenfeldstraße als Ortsmitte einsetzen und eine Verlegung der Feuerwehr anstreben.
Wir fordern die Priorisierung einer Schnellbusverbindung vom Stadtteilzentrum in die Innenstadt mit Halt am Büro- und Wohnpark und der Berliner Freiheit. Des Weiteren fordern wir eine höhere Beteiligung der Bürger*innen bei der Entwicklung der Bauflächen in Oberneuland, z.B. beim Roha-Gelände, und setzen uns dafür ein, dass der ortstypische Charakter des Stadtteils mit klimaneutralen Wohnräumen im Einklang ist.

FDP
Das Team FDP Oberneuland steht für ausreichend Kindergarten- und Schulplätze für den wachsenden Stadtteil; eine zeitgemäße Mobilität und sichere barrierefreie Verkehrsflächen für alle Formen der Verkehrsteilnahme; eine gute Nahversorgung der Menschen im Stadtteil mit Post, Banken, anderen öffentlichen Dienstleistungen sowie Ärzten für Jung und Alt.
In der Realität stehen dem Beirat nur Globalmittel und ein kleines Stadtteilbudget zur Verfügung. In welchem Umfang in Oberneuland „bewahrt und neugestaltet“ wird, hängt vom Engagement, Willen und Geld der öffentlichen Verwaltung ab. Die FDP fordert zehn Jahre nach der Zukunftswerkstatt Oberneuland 2013 eine kritische Bilanzierung sowie die Wiedereinführung der gesetzlich vorgeschriebenen regelmäßigen Verkehrsschauen zur Optimierung der Verkehrssicherheit.

  1. Welches ist für Sie persönlich das wichtigste Vorhaben, das Sie in Oberneuland in der kommenden Legislaturperiode umsetzen möchten?

CDU
Verhinderung, dass unser schönes Mühlenfeld zur Betonwüste wird.

SPD
Der konsequente Ausbau der Verkehrssicherheit und des ÖPNV für unsere Kinder und älteren Menschen, sodass in unserem kleinen Oberneuland die kurzen Wege sicher und komfortabel zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus bewältigt werden können.
Das konsequente Nutzen von bestehendem Wohnraum ist mir persönlich ein ebenso großes Anliegen, um so möglichst vielen Menschen, vornehmlich jungen Familien, eine Perspektive zu bieten.

Bündnis 90 Die Grünen
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass die Sanierung der Oberneulander Landstraße sowie die Mühlenfeldstraße in den Sanierungspool der Stadtgemeinde mit aufgenommen werden und in diesem Zusammenhang auch die Verlegung der Feuerwehr umgesetzt werden kann. Außerdem möchte ich mich dafür einsetzen, dass im Stadtteil flächendeckende Geschwindigkeitsmessgeräte dauerhaft zum Einsatz kommen.

FDP
Der vielleicht wichtigste Punkt ist es, für alle Angelegenheiten, die von öffentlichem Interesse sind oder aus der Bevölkerung kommende Wünsche, Anregungen und Beschwerden in den zuständigen Behörden hohe Aufmerksamkeit, zügige und kompetente Bearbeitung einzufordern und zu erhalten. Der Maßstab aller Entscheidungen ist die zukünftige (Weiter)Entwicklung Oberneulands zu einem auch zukünftig attraktiven, wachsenden Stadtteil im Grünen am Rande der Stadt.

  1. Oberneuland läuft gerade Gefahr, einem starken Wandel zu unterlaufen. Was kann der Beirat konkret tun, um die Anforderungen aus dem Spannungsfeld von Tradition und Moderne in Einklang zu bringen?

CDU
Als Beirat haben wir gegenüber dem Senat zwar ein Informations- und Beteiligungsrecht, wirklich entscheiden können wir aber nur in sehr begrenztem Raum. Wir versuchen daher in einen frühzeitigen und permanenten Austausch mit den senatorischen Behörden und Bürgerschaftsfraktionen zu kommen. Mit Simon Zeimke hat die CDU einen Bürgerschaftskandidaten, der bislang sehr engagiert im Beirat mitgearbeitet hat. Ich bin sicher, dass er die Belange Oberneulands an den richtigen Stellen deutlich zu Gehör bringen wird.

SPD
Oberneuland hat sich in seiner über 900-jährigen Geschichte stetig gewandelt, von der Zeit der Kultivierung über alte traditionelle bäuerliche Bauweise hin zu den Villen der Patrizier, Siedlungsbebauung und nun auch moderne Mehrfamilienhäuser. Wandel ist Herausforderung und Chance für alle. Wir wollen diesen Wandel mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern gestalten. Die Individualität der Bebauung prägt unseren Stadtteil seit jeher.

Bündnis 90 Die Grünen
Dafür braucht Oberneuland ein Kultur- und Sozialzentrum, wo sich Alteingesessene und neu hinzugezogene Oberneulanderinnen begegnen und die Zukunft von Oberneuland gemeinsam gestalten können. Die Arbeit traditioneller Vereine ist sehr wertvoll, erreicht bislang aber nicht die Neu-Oberneulanderinnen, die seit mehr als 10 Jahren in Oberneuland leben.

FDP
In jedem Wandel liegt auch eine Chance – wer sich nicht verändert, der bleibt zurück.
Unsere Aufgabe ist es, diesen Wandel so zu begleiten und zu steuern, dass die DNA des Stadtteils bewahrt bleibt und gleichzeitig Oberneuland zukunftsfähig aufzustellen. Eine Art Museumsdorf gilt es zu verhindern – ebenso grenzenlose Architektur entlang der stadtteilprägenden Straßen. Weiterhin dazu gehört auch, eine erlebbare Willkommenskultur für Neubürger des Stadtteils und Investoren vorzuhalten.

  1. Oberneuland bietet mit seinen Parks, der Natur und den historischen Gebäuden einen ganz eigenen Charakter. Welche Bedeutung haben für Sie besondere Orte, wie z.B. die Mühle?

CDU
Die Mühle ist die Seele von Oberneuland. Es ist ein großes Glück, dass wir ein solches Kleinod in unserem Stadtteil haben. Ich hoffe, dass die angedachte Bebauung sie nicht entzaubert. Die Parks sind die grüne Lunge der Stadt – jeder für sich hat eine Daseinsberechtigung, ob Hasses Park mit der schönen Orangerie neben der Tobias-Schule, Heinekens Park mit seinen Bäumen aus aller Welt und dem einmaligen Heckentheater oder Höpkens Ruh, der allein sieben Hektar große Park mit Wiesen, Wald und Wasser. Sie bieten täglich ein bisschen Ferienstimmung.

SPD
Oberneuland ist reich an besonderen Orten und einmaligen Bauwerken. Die freistehende neugotische Kirche ist für viele Oberneulanderinnen und Oberneulander ein Bild für ihr Oberneuland. Für andere ist es Höpkens Ruh mit seinen besonderen Bildern und wieder andere haben wunderbare Erinnerungen an Feste und Feiern auf dem Lür-Kropp-Hof. Wir haben das Glück, in einem Stadtteil zu leben, der für jeden einen besonderen Ort erlebbar macht und damit auch für jeden besondere Erinnerungen bereithält.

Bündnis 90 Die Grünen
Die historischen Gebäude und die Parks sind Wahrzeichen sowie Spuren der Oberneulander Geschichte. Es ist für die jüngeren Generationen sehr wichtig, die Geschichte von Oberneuland kennenzulernen und sie auch in Zukunft an die darauffolgenden Generationen weitergeben zu können. Daher ist es sehr wichtig, dass die Bebauung des Mühlenfeldes nicht zulasten der Mühle geht.
Diese sollte das vorrangige Interesse des Investors sowie auch der zukünftigen Haus- und Wohnungsbewohner*innen sein. Das ist so, als würde man ein klassisches Konzert in der Glocke besuchen und der Dirigent stünde hinter dem Vorhang.

FDP
Orte wie die Oberneulander Mühle, die kürzlich durch ein Feuer völlig vernichtete Dampfmühle Behrens, das alte Gebäude der Grundschule oder die Orangerie auf dem Gelände der Tobias-Schule (Hasses Park) sind schützenswerte stadtteilprägende Orte. Die DNA Oberneulands besteht aus noch viel mehr – aus dem dörflichen Miteinander, den landwirtschaftlichen Betrieben, den attraktiven Wohngebieten für Alt und Jung, um nur einiges hinzuzufügen. Nur wenn alle Komponenten ihre Beachtung und ihren Respekt in unserer Landespolitik finden, kann der Beirat mit den Bürgern mitwirken, Oberneuland zu bewahren und gleichzeitig zukunftsgemäß zu entwickeln.

  1. Werden Sie sich dafür einsetzen, bei künftigen Bebauungsplänen die Bebauung an ortstypische Gegebenheiten anzupassen?

CDU
Selbstverständlich, das versuchen wir schon seit vielen Jahren. Aber leider mussten wir feststellen, dass wir häufig zu spät beteiligt werden. Wir werden jetzt versuchen, die Politiker, die letztendlich in der Bürgerschaft und den Deputationen entscheiden, einzuladen, um für mehr Verständnis zu werben. Unser neuer Ansatz ist, durch direkte Gespräche mit Staatsräten noch frühzeitiger einzusteigen, so dass unsere Vorstellungen zukünftig schon in der ersten Planung Berücksichtigung finden. Auf dem Mühlenfeld hat ja nicht der Bauunternehmer die Wohnungsanzahl hochgetrieben, sondern die Senatsbaurätin. Es wurde also an höchster Stelle kein Wert auf den Erhalt des Stadtteilbildes gelegt.

SPD
Ortstypische Gegebenheiten sind für uns in erster Linie die Erhaltung von Wegen, Fleeten, Baumbeständen – kurz gesagt, der dörflichen Struktur. Für uns muss Bebauung diese Struktur grundsätzlich erhalten und dabei gleichzeitig dem Anspruch von jungen Familien und älteren Menschen auf passenden Wohnraum gerecht werden. Wir sind der Überzeugung, dass dies durch eine aktive Gestaltung durch den Beirat sichergestellt werden kann.

Bündnis 90 Die Grünen
Das werde ich auf jeden Fall tun.

FDP
Wir als Bürger und gleichzeitig Politiker Oberneulands haben immer großen Wert auf eine angemessene Bebauung gelegt, soweit es in den Einflussbereich des Beirates fiel. Vieles bekommen wir allerdings erst dann zur Kenntnis, wenn bereits Fakten geschaffen wurden. Wir fordern auch für die Zukunft ein verpflichtendes Leitbild für die Bauverwaltung. Alle Beteiligten sollten aus dem Vorgang Bebauung des Mühlenfeldes lernen.

  1. Mit welchen Ideen und politischem Handeln wollen Sie die Belange Oberneulands (u.a. die Herausforderung, die Identität Oberneulands beizubehalten bzw. zu stärken) in der bremischen Stadtpolitik sichtbar machen?

CDU
Wir werden verstärkt verantwortliche Abgeordnete und Deputierte sowie die zuständigen Beamten, insbesondere der Ressorts Bau, Verkehr und Bildung, zu formellen und informellen Treffen in unseren Stadtteil einladen. Mir schweben regelmäßige Jours fixes und fachbezogene Planungskonferenzen vor, damit wir auf diese Weise kontinuierlicher im Gespräch bleiben und Vorurteile des Senats und der Verwaltung gegenüber Oberneuland abbauen.

SPD
Die Belange und Interessen Oberneulands müssen im Beirat durch einen möglichst großen Konsens hervorgehoben werden, sodass wir gemeinsam an die Stadtbürgerschaft und städtischen Behörden herantreten können. Mit Derik Eicke als Kandidat für die Bürgerschaft und damit als starke Stimme Oberneulands, die er als Beiratsmitglied oder Ortskundiger Bürger seit Langem ist, haben wir jemanden, der in Oberneuland sehr gut vernetzt und von allen Seiten respektiert wird. Wir wollen einen selbstbewussten Beirat, der an der Sache und dem gemeinsamen Ziel ausgerichtet ist.

Bündnis 90 Die Grünen
Mit der Zusage der Staatsrätin für Bau und Verkehr an den Beirat bin ich zuversichtlich, die Entwicklung eines Stadtteilkonzeptes unter Beteiligung der Behörden und Bürgerinnen zu Quartierzentren Mühlenfeldstraße und der Kreuzung Apfelallee unter der Beteiligung der Bürgerinnen voranzubringen.

FDP
Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, Anträge an die Behörden formulieren und diese konsequent verfolgen. Wir werden aber auch unabhängig davon, was von den Behörden an uns herangetragen wird, eigene Gestaltungsideen entwickeln und mit allen Mitteln versuchen umzusetzen.
Bisher ist ein Kennzeichen der besonderen Identität das große ehrenamtliche Engagement der Oberneulander Vereine – auch für eigentlich öffentliche Dienstleistungen, die aber beschränkt oder eingestellt wurden. Das klassische Ehrenamt schwindet auch bei uns in seiner Bedeutung und Attraktivität. Wir müssen ergänzende Alternativen für eine „neue Nachbarschaft und neues Miteinander“ in Oberneuland für Jung und Alt initiieren und unterstützen. Warum nicht auch über ein Stadtteil- und Nachbarschaftszentrum nachdenken?

  1. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft werfen: Wie sieht in Ihrer Vorstellung Oberneuland im Jahr 2050 aus?

CDU
Die Mühle ist weithin sichtbar und weiterhin die Seele von Oberneuland! Die Freiwillige Feuerwehr ist neben der Tunneleinfahrt und damit einem Bürgerhaus gewichen, welches als Treffpunkt für Vereine, Jung und Alt in der Ortsmitte liegt und in dem auf kurzem Weg viele Angelegenheiten erledigt werden können. Wir können mindestens im Viertelstundentakt mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Innenstadt ohne mehrmals umzusteigen erreichen. Die Hauptverkehrsstraßen, Rad- und Fußwege sind so saniert, dass Lastenfahrräder und Autos ohne Gefahr nebeneinander fahren können. Die zahlreichen Kinder finden ausreichend Kita- und Schulplätze im eigenen Stadtteil, der Einzelhandel floriert, weil die Menschen vor Ort einkaufen, die landwirtschaftlichen Betriebe sind gesund und erfreuen uns mit ökologisch gesunden Feldern, die Parks sind weiterhin die grüne Lunge von Bremen, und das in diesem Juni erstmals stattfindende „Internationale Musikfest Oberneuland“ hat sich als unverzichtbare Institution etabliert. Kurz: Oberneuland ist immer noch der dörfliche, aber nicht provinzielle Stadtteil, in dem Jung und Alt gern leben.

SPD
Oberneuland im Jahr 2050 – hoffentlich ein Stadtteildorf mit ganz unterschiedlichen Menschen aus allen Generationen, die sich in ihrem Stadtteil engagieren und damit Gemeinschaft schaffen, aus der gesellschaftlicher Zusammenhalt entstanden ist.

Bündnis 90 Die Grünen
Klimafreundliche Mobilität, ausgebaute Rad- und Fußwege, barrierefreie, quartierbezogene Zentren, in denen Geschäfte, Gesundheitspraxen und soziale Einrichtungen an vielen Orten wie dem Achterdiek-Viertel, dem Mühlenfeldstraße-Viertel, dem Apfelallee-Carré und dem Schevemoorer Landstraße-Carré vorkommen.

FDP
Wir sind Realisten. Oberneulands Zukunft ist stark abhängig von der Politik, die für das ganze Land und die Stadt gemacht wird. In Bürgerschaft und Rathaus wird über unsere Zukunft im weiteren Sinne entschieden, aber wir setzen alles daran, dass Oberneuland auch in den nächsten Jahren wieder als ein besonderer Stadtteil Bremens mit großen Parks und Gärten und engagierten Bürgern (weiter) besteht.