Drohnenpiloten und Helfer gesucht!

Rehkitzrettung Wümme

Ab Mai beginnt auf den Oberneulander und Borgfelder Wiesen die Heuernte, die mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammenfällt. Da besonders junge, wenige Tage alte Kitze auf naturnahen Wiesenflächen Deckung suchen, haben die Landwirte zum Schutz der Rehkitze die „Rehkitzrettung Wümme“ ins Leben gerufen.

Als Schutzmaßnahme gegen Mähtod auf Oberneulander und Borgfelder Wiesen, finanziert aus Globalmitteln des Beirats, einer privaten Spende und Bundesmitteln, schaffte der Verein „Rehkitzrettung Wümme“ im vergangenen Herbst zwei Drohnen mit Wärmebildkameras an. Schon länger arbeiten die Oberneulander Landwirte mit der Rehkitzrettung Fischerhude zusammen, aber der Bedarf, Flächen vor der Mahd nach Jungtieren absuchen zu lassen, ist groß. „Jede weitere Drohne rettet Rehkitzleben“, sagt Karen Haltermann, Oberneulander Landwirtin und Gründungsmitglied des jungen Vereins, und formuliert damit das Anliegen der beiden ehrenamtlich arbeitenden Vereine. Nach dem Motto „Viel hilft viel“ würden durch die Anschaffung zweier weiterer Drohnen Fischerhuder Kapazitäten frei, die anderweitig genutzt werden könnten. Wichtig ist Karen Haltermann zu betonen, dass der Einsatz von Drohnen und Helfern unentgeltlich sei und durch die Schutzmaßnahme den Landwirten keine Kosten entstehen.
Gesucht werden für die Zeit der Heumahd ehrenamtliche Drohnenpiloten und Helfer, die in aller Frühe morgens zwischen vier und fünf Uhr bereitstehen. Karen Haltermann hofft, pro Drohne drei Piloten finden zu können. Grund für die Dreifach-Besetzung sei die zeitliche Belastung durch den Beruf, die wenig Raum für ehrenamtliche Tätigkeit lässt. Voraussetzung, um als Drohnenpilot bei der Rehkitzrettung eingesetzt werden zu können, ist eine A2-Lizenz. Einher mit der Befliegung der landwirtschaftlichen Flächen geht eine Dateneinspeisung der Flächenstrukturen und Programmierung der Drohne. Die Rehkitzrettung Wümme hofft, dabei auf Daten der Fischerhuder zurückgreifen zu können. In den Wiesen von drei Betrieben wollen sie erst einmal „laufen lernen“ und Erfahrung sammeln, sagt Karen Haltermann.
Auch als Helfer müsse man sehr früh aufstehen. Die Oberneulander Landwirtin verspricht dafür aber spektakuläre Sonnenaufgänge. Haupteinsatzzeit ist von Anfang Mai bis Mitte/Ende Juni. „Es kommt immer auf das Wetterfenster an“, weiß Karen Haltermann. Erfahrungsgemäß sind in der Anfangszeit sehr viel mehr Einsätze gefragt, dann wird es weniger. Zwei Tage vor dem geplanten Einsatz werden alle Helfer informiert. Interessierte können sich bei Karen Haltermann unter Tel. 0151-18026323 anmelden.

Text: Sabine v.d. Decken